Person des öffentlichen Lesens: Paul Bokowski
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Person des öffentlichen Lesens: Paul Bokowski
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Paul Bokowski ist Autor, Vorleser und gehört seit vielen Jahren zur Speerspitze der Deutschen Lesebühnenszene. Der langjährige Wahlberliner ist Gründungsmitglied der stadtbekannten Lesebühne »Fuchs & Söhne«. Sein aktueller Geschichtenband »Bitte nehmen Sie meine Hand da weg« geht im Sommer in die fünfte Auflage. Im Frühjahr 2022 erscheint sein Debütroman im btb Verlag.
Foto: © Jan Kopetzky
Paul Bokowski ist Autor, Vorleser und gehört seit vielen Jahren zur Speerspitze der Deutschen Lesebühnenszene. Der langjährige Wahlberliner ist Gründungsmitglied der stadtbekannten Lesebühne »Fuchs & Söhne«. Sein aktueller Geschichtenband »Bitte nehmen Sie meine Hand da weg« geht im Sommer in die fünfte Auflage. Im Frühjahr 2022 erscheint sein Debütroman im btb Verlag.
Foto: © Jan Kopetzky
Du könntest mit einer Romanfigur einmal die ganze Nacht durchquatschen. Mit wem würdest du das gerne tun und worüber würdet ihr reden?
Vermutlich würde ich jemanden wählen, zu dem ich einen Bruch, aber im gleichen Maße auch eine große Nähe empfinde. Als erster schießt mir der titelgebende Jakob Fabian aus dem Roman »Fabian« von Erich Kästner in den Sinn. Am allerliebsten natürlich aus der Originalfassung, die unter dem Titel »Der Gang vor die Hunde« vor ein paar Jahren im Atrium-Verlag erschienen ist. Der Zwiespalt zwischen der Weltsicht eines Moralisten und der zynischen Selbstzerredung einer Gegenwart, die im haltlosen Taumel ist, das ist ein wackeliger Boden, auf dem ich sehr gerne für eine Nacht wandeln würde.
Welchen Ort verbindest du auf besondere Weise mit Literatur? Dieser kann real, virtuell oder ausgedacht sein.
Im Kleinen ist die Antwort einfach: Mein Schreibtisch. Ich habe zwei Arbeitsplätze in meiner Wohnung, einen für alles Weltliche, einen für das Kreative. Am Letzteren wird geschrieben und gelesen. Nichts weiter. Kein Objekt in meiner Wohnung ist in einer ähnlichen Weise monothematisch aufgeladen. Im Großen habe ich vor ein paar Jahren in einem nächtlichen alkoholgeschwängerten Gespräch mit einer Engländerin festgestellt, dass ich durch reinen Zufall sehr viele Bücher gelesen habe, die im Arbeitermilieu der Englischen Midlands spielen. Zuletzt noch einmal die wirklich hervorragende (Jugend-)Buchreihe der britischen Autorin Sue Townsend um ihren Protagonisten Adrian Mole.
Gib den kommenden 6 Monaten deines Lebens einen eigenen Romantitel!
»Vom Suchen und Finden der Wörter«. Mit dem Untertitel »Und findest du ein Adjektiv, dann töte es!«
Ein Mensch, der dir nahesteht, ist kürzlich ausgewandert. Welches Buch schickst du ihm als Erinnerung an dich?
Mit etwas Glück das Ergebnis der kommenden sechs Monate. Im Sommer werde ich das Manuskript für meinen Debütroman abgeben, der im Frühjahr 2022 im btb Verlag erscheint. Auch wenn ich den Titel noch nicht verraten darf, sei erwähnt: Es wird eine halb autobiografische Jugendgeschichte, die im Westdeutschland der 80er-Jahre spielt und auch noch sehr an die deutsche Gegenwart erinnert.
Beende den Satz: Lesen ist für mich …
… meine zweitliebste Impfung vor den unheilsamen Dingen dieser Welt.