Mein Bücher-Marathon im Dezember: 31 Autorinnen, die mich durch den Winter bringen
Tatsächlich habe ich, inspiriert durch den Roman Tolstoi und der lila Sessel von Nina Sankovitch, so etwas Ähnliches schon mal gemacht. Letztes Jahr waren es ganze 100 Tage, in denen ich jeden Tag ein Buch oder Hörbuch beendet habe. Kein bestimmtes Thema, kein Teilen auf Social Media, einfach nur ich und die Frage: Wie fühlt sich das an? Damals war das Teil eines größeren Projekts, bei dem mich das Journal „Ein Gutes Projekt“ begleitete. Den Artikel dazu findest du übrigens hier: 7 Journals und Workbooks, die dich verändern werden.
Hören, was andere zu sagen haben
Dieses Jahr war alles etwas spontaner. Der Dezember ist für mich eine Zeit des „Runterfahrens“. Meine reguläre Arbeit läuft weiter, aber viele andere Projekte dürfen in den Winterschlaf. So gab es Raum für einen neuen Fokus, und voilà: Eine neue Challenge war geboren. Vielleicht findet ihr in meiner Liste Inspiration, vielleicht bringt euch eines der Bücher genauso viel Freude oder Erkenntnis wie mir. Am Ende gebe ich noch ein paar Einblicke in meine Hörbuch-Gewohnheiten. Und wie ich tatsächlich jeden Tag ein Buch schaffte, ohne dabei durchzudrehen. Okay, hin und wieder habe ich geschoben, aber immerhin habe ich nicht meine Nächte geopfert.
31 Bücher, 31 Tage
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- Dann schlaf auch du – Leïla Slimani: Intensiv und berührend, gibt tiefe Einblicke in Sehnsüchte, enttäuschte Hoffnungen und die Einsamkeit, mit der Menschen oft allein gelassen werden.
- Die Heldin reist – Doris Dörrie: Ein erfrischendes Buch, das garantiert bald in einem Artikel über mein Nomadinnen-Dasein auftauchen wird.
- Die Glasglocke – Sylvia Plath: Ein Klassiker, auf den ich dank Nicole Seifert bei einer Lesung zu ihrem Buch Frauen Literatur aufmerksam wurde.
- Kummer aller Art – Mariana Leky: Mariana Lekys Was man von hier aus sehen kann war wundervoll und da dieses auch sehr gehyped wurde in meiner Buchbubble, war ich neugierig.
- Im Überschwang – Hannelore Elsner: Hannelore Elsner war ein prägender Teil meiner Kindheit vorm Fernseher. Dieses Buch erlaubt Einblicke in ein lebendiges, beschwingtes Leben.
- Kindheit – Tove Ditlevsen: Der erste Teil einer autobiografischen Trilogie. Die nächsten beiden Teile landen auf meiner Liste für das kommende Jahr.
- Patti Smith – Helene Hegemann: Doppelte Premiere: Mein erstes Buch von Helene Hegemann und zugleich eine Annäherung an Patti Smith.
- Der dressierte Mann – Esther Vilar: Satire, die eigentlich nur traurig macht, weil sie zeigt, wie wenig sich in so vielen wichtigen Themen wirklich verändert hat.
- The City Born Great – N.K. Jemisin: Eine faszinierende Kurzgeschichte, die mich neugierig auf mehr Werke von N.K. Jemisin gemacht hat. Wie schön die Idee, dass Städte ihre eigene Seele haben!
- Muscheln in meiner Hand – Anne Morrow Lindbergh: Einfach wundervoll.
- Ich träume also – Marguerite de Moor: Ein Geschenk für eine Freundin und mein erstes Buch dieser Autorin. Toll!
- Mother Hunger – Kelly McDaniel: 2025 steht bei mir viel Trauma-Arbeit an, und ich plane einen Artikel zu diesem wichtigen Thema. Verletzlichkeiten, Glaubenssätze und Trigger zu bearbeiten ist eine Herausforderung, aber eine wertvolle.
- How to Overcome Your Childhood – The School of Life: Keine Ahnung, wer genau es geschrieben hat, aber The School of Life schafft es immer wieder, mich mit klaren Einsichten und praktischen Ansätzen zu überraschen.
- Devotion – Patti Smith: Patti Smith beeindruckt mich, aber ich finde ihren Platz in meinem literarischen Kosmos noch nicht ganz.
- Trauma Recovery – Ariel Schwarz: Ein weiterer wertvoller Begleiter für alle auf Heilungsreise. Siehe auch 12. Mother Hunger – beides hat mir neue Perspektiven eröffnet.
- How to Meet Yourself – Dr. Nicole LePera: Nicole LePera liefert immer starke Impulse. Ich kannte es schon und wollte einiges auffrischen.
- Gott, hilf dem Kind – Toni Morrison: Toni Morrison ist eine Autorin, von der ich unbedingt noch viel mehr lesen muss.
- People of Deutschland – Diverse Autor*innen: Eine Sammlung, die berührt und augenöffnet. Die Geschichten verschiedener Autor*innen bleiben lange nach dem Lesen präsent.
- Die Revolte des Körpers – Alice Miller: Ein spannendes Sachbuch, das sicher auch Fans von The Body Keeps the Score anspricht. Psychoanalytische Perspektiven – dafür steht auch noch ein Artikel an.
- Eine Frau erlebt die Polarnacht – Christiane Ritter: Reale Abenteuerberichte von Frauen haben mich in letzter Zeit immer mehr begeistert.
- Nörgler, Besserwisser, Querulanten – Evelyn Summhammer: Ein Hörbuch, das ich größtenteils durchgeskippt habe, aber trotzdem viele hilfreiche Einsichten mitnehmen konnte. Der Fokus auf Verständnis statt Manipulation gefällt mir.
- Midlife. Das Buch über die Mitte – Katja Bigalke und Marietta Schwarz: Auch bei mir rückt die Lebensmitte in den Fokus. Dieses Buch könnte in einen Artikel übers Älterwerden einfließen.
- Sorry, aber – Tara-Louise Wittwer: Ein Must-Read für alle Frauen, die sich zwischen Erwartungen und eigenen Bedürfnissen zerreiben. Klug, scharf und wichtiges Tool gegen das People-Pleasing.
- Musterbruch – Patricia Cammarata: Ich habe schon viel über Care-Arbeit gelesen, und dieses Buch wird Teil eines Artikels zu dem Thema.
- No One Is Too Small to Make a Difference – Greta Thunberg: Greta Thunbergs Worte machen wütend, nachdenklich und entschlossen. Gerade jetzt reden wir wieder viel zu wenig über die Klimakrise.
- Money Kondo – Hava Misimi: Ein weiteres Buch, das ich sofort in meinen Artikel über Frauen und Finanzen aufnehmen werde. Wichtiges Grundlagenwissen!
- An das Wilde glauben – Nastassja Martin: Das beste Weihnachtsgeschenk. Habe es regelrecht inhaliert.
- Hope – Jane Goodall und Douglas Abrams: Die Forscherin im Dialog.
- Automaton – Berit Glanz: So vieles kommt sehr vertraut vor.
- Unmöglicher Abschied – Han Kang: Ich wollte endlich ein Buch der Nobelpreisträgerin lesen. Mochte es sehr, aber kein leichter Stoff.
- Wenn ich dich nicht hätte – Susanne Fröhlich und Constanze Kleis: Weil ich 2025 meine Freundschaften noch mehr feiern möchte.
Was bleibt hängen?
Ich höre Audiobooks – je nach Inhalt und Sprecher*in – meist auf doppelter oder dreifacher Geschwindigkeit, während ich den Haushalt erledige, spazieren gehe oder unterwegs bin. Klar, die volle Aufmerksamkeit ist da nicht immer dabei, aber es geht mir auch weniger um jedes Detail als um die Atmosphäre und das Eintauchen in die Geschichten. Das ist umstritten (will heißen, ich streite mich darüber mit Freund*innen) und ich kann es auch nicht allen empfehlen … Jeder Mensch hat da letztlich wohl eigene Präferenzen. Zugegeben … es gibt Bücher, von denen weiß ich nach einem halben Jahr schon nichts mehr. Aber bei Filmen und Serien ist das doch auch normal. Manches ist eben Fast Food … an die literarischen Gourmet-Häppchen denke ich dann trotzdem noch lange! Manchmal höre ich mehrere Audiobooks an einem Tag weiter. Außerdem versuche ich, in der Bahn oder in der Warteschlange nach einem Buch zu greifen, anstatt mich automatisch ins Handy zu vertiefen. Als ich mal meine Bildschirmzeit genauer betrachtete, wurde mir klar, wie viel ungenutzte Zeit eigentlich da ist – und dass „keine Zeit“ oft eher eine Frage der Priorität ist. Jetzt habe ich mein Handy weitgehend entrümpelt, nutze Digital-Detox-Apps und lasse mich immer wieder daran erinnern, dass ich eigentlich lieber lesen möchte.
Woher Zeit und Stoff?
Ich habe keine Kinder, meine Freunde und Lover*innen leben nicht mit mir an einem Ort, viele Stunden des Tages verbringe ich selbstgewählt allein. Ich habe kein Netflix und höre kein Radio. Podcasts und Audiobooks sind meine Gesprächspartner, wenn ich Input wünsche. Aktuell verbringe ich den Winter in einer größeren Wohngemeinschaft und ich genieße die Gespräche beim Abendbrot, aber wir haben alle unsere eigenen Rhythmen und nach ein bis zwei gemeinsamen Stunden ist es auch wieder schön, Me-Time zu genießen. Ich nutze sehr viel die digitalen Angebote von Bibliotheken (liebe die Libby-App!!!) und hole mir hin und wieder monatsweise Bookbeat oder Audible, für manches geht auch Spotify. Für physische Exemplare, die ich verschenke, ist natürlich immer eine Buchhandlung meine erste Anlaufstelle. Gebrauchte Bücher in entsprechenden Läden oder offenen Bücherregalen. Da ich keine feste Wohnstätte habe, schaffe ich mir kaum etwas selbst an. Was ich lese, wird weiterverschenkt. Gerne auch an meine Steady-Mitglieder.
Woher die Inspiration?
Buchtipps bekomme ich durch die sozialen Medien, durch Freund*innen, aus Verlagsvorschauen und ganz oft stöbere ich stundenlang durch meine Buch-Apps und lasse mich inspirieren. Vielleicht hilft Dir der ein oder andere Tipp, um auch mehr Zeit mit Büchern zu verbringen – aber bitte, zieh‘ nicht extra auf eine einsame Insel. Das wäre dann doch zu viel des Guten! Ich wünsche viel Freude beim Entdecken und bin schon gespannt, welche Lektüren euch diesen Winter begleiten werden!