Sensibel, stark, erfolgreich: Bücher über Hochsensibilität, die dir Türen öffnen

In einer Gesellschaft, die oft nach Schnelligkeit, Effizienz und Rationalität strebt, kann die Erfahrung hochsensibler Menschen manchmal auf Unverständnis oder sogar Ablehnung stoßen. Wie oft habe ich mich selbst gefragt, ob meine Empfindsamkeit eine Gabe oder ein Fluch ist, ob sie mich bereichert oder mich einschränkt.

Bücher, die uns bewusster leben lassen

Bücher über Hochsensibilität

Mit diesem Artikel möchte ich dir Bücher vorstellen, die die Vielschichtigkeit und Schönheit der Sensibilität beleuchten. Sie ist kein Makel, sondern ein Geschenk, das uns erlaubt, authentische Beziehungen zu knüpfen und das Leben in seiner ganzen Intensität zu erfahren. Indem wir uns mit der Hochsensibilität auseinandersetzen, können wir lernen, unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen und achtsamer mit uns selbst und anderen umzugehen. 

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Sensibilität und emotionale Intensität“ von Imi Lo

Sensibilität und emotionale Intensität Buchcover

„Sensibilität und emotionale Intensität“ von Imi Lo ist für mich ein Highlight unter den Büchern über Hochsensibilität. Ich schätze die Klarheit und Tiefe, mit der Imi Lo aufzeigt, wie wir uns selbst stabilisieren und in der Welt verorten können. Ein sehr fundiertes Werk, das Hochsensibilität ernst nimmt und gleichzeitig Wege zur Entfaltung aufzeigt. Die Autorin leitet in Großbritannien ihr eigenes Therapie- und Coachinginstitut. ZUM BUCH

„Sind Sie Hochsensibel?“ von Elaine N. Aron

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Aron hat Hochsensibilität zum Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Forschung gemacht. In den 90ern bereits brachte sie dieses HSP-Standardwerk heraus, das inzwischen mehrfach neu aufgelegt wurde und für viele Folgebücher als Referenzwerk gilt. Als selbst hochsensible Person bringt Aron nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse ein, sondern auch persönliche Erfahrungen. Wenn Menschen, die hochsensibel sind, zum ersten Mal über HSP lernen, dann fällt ihnen oft ein Stein von Herzen, und ähnlich begeistert und erhellend sind die Leser*innen-Stimmen zu diesem Buch. Das begleitende Arbeitsbuch habe ich nicht gelesen – vielleicht hole ich das noch nach. ZUM BUCH

„Hochsensibilität in der Liebe“ von Elaine N. Aron

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Aron gelang hier eine wichtige Ergänzung zu ihrem umfangreichen Werk über Hochsensibilität. Insgesamt hat Aron eine ganze Reihe hilfreicher Ratgeber zur Hochsensibilität veröffentlicht, und es macht absolut Sinn, sich nach einem Gesamtüberblick auch jenen Bereichen zu widmen, in denen uns die eigene Sensibilität manchmal über die eigenen Füße fallen lässt. Gerade in Beziehungen stoßen wir oft an unsere Grenzen, wenn Konflikte überhandnehmen und die Kommunikation schwierig wird. Hochsensibilität in Beziehungen ist für viele eine echte Herausforderung, die manchmal psychologische Hilfe und eine vertiefte Auseinandersetzung erforderlich macht. Ich persönlich habe festgestellt, dass ich mich früher oft zu Menschen hingezogen fühlte, die ebenfalls hochsensibel sind. Als ich meine eigenen Grenzen noch weniger gut setzen konnte, fühlten sich diese Beziehungen für mich oft authentischer, tiefer und näher an. Wenn zwei hochsensible Personen aufeinandertreffen, die ihre Sensibilität noch nicht vollständig verstehen, kann dies jedoch auch zu großen Herausforderungen führen. Mit dem Verständnis und den Lösungsansätzen, die Aron in diesem Buch bietet, können wir achtsamere und informiertere Gespräche führen. Möchtest du auch? „Hochsensibilität in der Liebe“ ist eine wertvolle Ressource, um Herausforderungen in Beziehungen besser zu verstehen und konstruktive Lösungsansätze zu finden. ZUM BUCH

„Hochsensibel – Was tun?“ von Sylvia Harke

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Dieses Hörbuch aus dem Argon Balance Verlag hat mir gefallen. Was ich an diesem Buch mochte, war die persönliche Note, die echten Erfahrungen und dann vor allem auch die ganz praktischen Tipps für den Alltag, die Arbeit, die Sinnsuche im Leben. Ich habe dieses Hörbuch über meine Libby-App gehört und fand die Inhalte hilfreich. ZUM BUCH 

„Zart im Nehmen. Wie Sensibilität zur Stärke wird“ von Kathrin Sohst

Buchcover  Zart im Nehmen

Sohst teilt viele persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse und legt den Fokus auf die Strategien, die zu einem sinnstiftenden Leben führen können. Als Fotografin, die ihre Hochsensibilität in ihrer Kunst und Arbeit einsetzt, vermittelt sie auf einfühlsame Weise, wie Sensibilität zur Stärke werden kann. Obwohl das Hörbuch aus dem Gabal-Verlag einige Längen hat, liefert es dennoch wertvolle Impulse. Das Buch lädt dazu ein, den eigenen Weg zu finden und ihm selbstbewusst zu folgen. Viele Hochsensible entscheiden sich dafür, selbstständig zu werden, um nach einem individuellen Rhythmus zu leben. In diesen Beschreibungen habe ich mich wiedererkannt. Es tat gut, einige meiner Lebensentscheidungen bestätigt zu sehen. Vielleicht findest auch du mit diesem Werk ein wenig mehr Mut, deinen eigenen Weg zu gehen! ZUM BUCH

„Die Ordnung der Schmetterlinge“ von David Usadel

Buchcover "Die Ordnung der Schmetterlinge"

Vor wenigen Monaten habe ich eine alte Freundin im Allgäu besucht und viele schöne Stunden mit Schwelgen in alten Erinnerungen verbracht. Es gibt manchmal so eine wohlige Nähe, die wirklich nur langjährige Freundschaften mit sich bringen. Und dann macht es Spaß zuzuhören, zu beobachten, was aus diesen Menschen geworden ist und welche Veränderungen die Zeit ins Leben gebracht hat … es waren schöne und warme Tage. Und ich bekam ein Geschenk zum Abschied. Dieses Buch. “Die Ordnung der Schmetterlinge” ist der erste fiktionale Roman, der ganz explizit “Überlebenstrategien” für Hochsensible bereithält. Aus meiner Sicht ist „Die Ordnung der Schmetterlinge“ keine große Literatur. Vielleicht liegt das daran, dass es aus der Feder eines Psychiaters stammt und nicht der Gedankenwelt einer Literatin entspringt. Der Plot erscheint recht schwarz-weiß gezeichnet und die Charaktere wirken manchmal etwas holzschnittartig. Dennoch vermittelt das Buch auf warme Weise, dass Hochsensibilität und Anderssein vor allem eines sind: ein Geschenk. ZUM BUCH

hochsensible Männer

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Hochsensibilität

„Hochsensible Männer“ von Tom Falkenstein

Buchcover "Hochsensible Männer"

In einem Artikel über Männer und Feminismus habe ich bereits das grandiose Werk Der Wille zur Veränderung von bell hooks empfohlen. Hooks, eine Verfechterin des solidarischen Feminismus, zeigt einfühlsam auf, wie schwer es Männern im Patriarchat gemacht wird, Verletzlichkeit, Gefühle und Schwäche zuzulassen. Daher macht es besonders Sinn, auch Hochsensibilität aus dieser Perspektive zu betrachten. Wie viele Depressionen, Burn-Outs und sogar Suizide könnten vermieden werden, wenn wir den Menschen besser zugestehen würden, sie selbst zu sein, ohne mit Druck und toxischen Erwartungen Leistung und vermeintliche Stärke aus ihnen herauspressen zu müssen? Das mag etwas bitter klingen, aber das ist es auch. Eine Welt, die immer noch gewaltvolle Rollenmuster fordert, wird für immer mehr Leid in dieser Welt sorgen, und wir müssen nur einmal in die Nachrichten schauen, um zu sehen, wohin uns das alles führt. Falkenstein geht zwar wenig auf die zugrundeliegenden sozialen Strukturen ein, beleuchtet jedoch tiefgehend das Spannungsfeld von Männlichkeit und Sensibilität und lädt uns ein, neue umzudenken. ZUM BUCH

Zart wie eine Schneeflocke und trotzdem resilient

“Sensibel. Über Moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren” von Svenja Flaßpöhler

Buchcover SensibelSchauen wir auf unsere Sensibilität ruhig auch einmal aus politischer Perspektive. Ich möchte Flaßpöhlers Buch eigentlich nicht ausführlich rezensieren und empfehlen. Ihre teils polemischen Ansätze und das Fehlen eines Bewusstseins für ihre eigenen Privilegien lösen bei mir manchmal Unbehagen aus. Dennoch: Die Lektüre hat mich herausgefordert und mit Nachdruck verwiesen auf Fragen der Resilienz. Flaßpöhler argumentiert darin, dass ein offener Diskurs mehr Wert hat, als bloße Klagen. Gerne verweise ich auf eine fundierte Kritik in der Süddeutschen Zeitung, die verschiedene Aspekte des Buches beleuchtet. ZUM BUCH

 

Weitere Bücher über Hochsensibilität:

Ein Hoch auf deine Sensibilität Buchcover
Proud to be Sensibelchen Buchcover
Ich spüre was was du nicht spürst Buchcover
Erotische Intelligenz Buchcover
Hochsensibilität verstehen Buchcover
Zart Besaitet Buchcover
Sind Sie hochsensibel? Buchcover
Lebe deine Sensibilität Buchcover

Fiktionale Literatur mit hochsensiblen Figuren

Obwohl ich bisher nur in einem einzigen fiktionalen Roman explizit auf Hochsensibilität gestoßen bin, ist sicher klar, dass die Literatur geradezu von hochsensiblen Protagonistinnen und Protagonisten nur so wimmelt. Ein Beispiel? Hans Giebenrath aus Hermann Hesses “Unterm Rad” hat mich als junge Leserin tief berührt. Und wer kennt nicht Jane Eyre, Anna Karenina oder die vielschichtigen Figuren aus den Romanen von Jane Austen? Doch mein persönlicher Liebling ist “Ferdinand, der Stier” von Leaf und Lawson. Kennt ihr den friedvollen Stier, der lieber unter einem schattigen Baum verweilt und die Blumen betrachtet?

Buchcover "Ferdinand der Stier"

Aber es sind nicht nur die Hauptfiguren, die uns mit ihrer Feinfühligkeit berühren. Oft spiegelt sich auch in den Autor*innen selbst eine besondere Sensibilität wider. Vielleicht ist es gerade diese Fähigkeit, die sie zu so eindrucksvollen und tiefgründigen Werken befähigt. Namen wie Virginia Woolf, Franz Kafka, Anaïs Nin, Toni Morrison, Tolstoi oder Proust kommen mir dabei sofort in den Sinn.

Natürlich bedeutet das nicht, dass jede einfühlsame Stimme in der Literatur automatisch hochsensibel ist und eine „klare Diagnose“ für Hochsensibilität gibt es ohnehin nicht. Doch die Intensität und die Zartheit, mit der manche Autor*innen ihre Figuren und Welten erschaffen, lassen uns erahnen, wie nah Kunst und Sensibilität beieinanderliegen.

Was es mit mir macht, hochsensibel zu sein

Jede HSP (Highly Sensitive Person) ist individuell. Erst das Informieren und Reflektieren über deine eigenen Erfahrungen und Bedingungen werden dich näher an deine Geschichte führen und dir helfen, zu verstehen, welche Strategien für dich hilfreich sind. 

Resiliente Schneeflocke

Bei mir selbst spielt sich alles auf emotionaler Ebene ab. In einigen Büchern wird das Hochsensitivität genannt. Ich erkenne schnell, ob es meinem Gegenüber gut geht oder nicht. Bevor ich Therapie hatte und mich mit der Thematik auseinandersetzte, übernahm ich oft unbewusst die Verantwortung für die Gefühle anderer. Das Gefühl, Lösungen für ihre Probleme finden zu müssen, lastete schwer auf meinen Schultern und verstärkte leider auch den Druck auf mein Gegenüber, wenn ich mitlitt. Immer für andere MITfühlen, hat mich ganz schön erschöpft.

Die Erkenntnis, dass ich hochsensibel bin, war ein echter Wendepunkt in meinem Leben. Rückblickend ergaben so viele Konflikte und Unsicherheiten meiner Jugend plötzlich Sinn. Meine Neigung, vieles persönlich zu nehmen und aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen, wurzelte in einer tiefen Unsicherheit und dem ständigen Gefühl der Bedrohung. Diese Unsicherheit übertrug ich auf meine zwischenmenschlichen Beziehungen, was zu einer Passiv-Aggressivität gegenüber engen Freundinnen führte. Oder ich zog mich zurück, schluckte viele Mikroverletzungen hinunter und gewährte mir selbst sowie anderen wenig Vertrauen und Nähe.

Das änderte sich glücklicherweise, als ich Therapie besuchte und begann, mich selbst besser zu verstehen und meine Hochsensibilität anzunehmen. Schritt für Schritt baute ich die Mauern ab, die ich um mich errichtet hatte, um mich vor der Welt zu schützen.

Sensible Menschen

Für mich ist es deshalb so wertvoll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen: Hochsensibilität ist nicht bloß eine Bürde, sondern zugleich eine Quelle von Empathie, Kreativität und tiefer Verbundenheit mit der Welt. Ich wünsche mir, dass dich meine Lektüretipps ermutigen, deine eigene Sensibilität vielleicht noch einmal aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und darin eine Kraft zu entdecken.

Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

Hier geht's zum Motivations-Paket!

Wenn die Schuld kaum zu ertragen ist

Von Drogen, Schuld und dem Leben im Knast handelt Dawkins Erstlingswerk “Alle meine Freunde haben wen umgebracht”. Die autobiographischen Züge sind offensichtlich. Die Authentizität, die damit einhergeht, erdrückt.

Flucht verstehen: Können wir das?

Um Krieg und Flucht zu verstehen, müssen wir zuhören. Dieses Buch gibt uns die Möglichkeit dazu.

Abschied von der Angst vorm Abschied

Verbinden wir nicht Abschied mit Verlusten, Trauer, Wehmut und Resignation? Dürfen wir überhaupt etwas Positives an einem Abschied finden oder macht uns das zu oberflächlichen Menschen?

Ich wünsche mir Zuwendung

Homophobie, Bindungsunfähigkeit oder die pure Ignoranz… Manchmal leidest du darunter, dass andere Menschen nicht die nötige Rücksicht aufbringen können und völlig empathielos auf dir rumhacken?

Die Sehnsucht nach Liebe

Liebe verändert uns und sie leitet uns. Manchmal hinterlässt sie Chaos und oft macht sie uns verletzlich.

Feministisch denken und argumentieren: Bücher, die echten Support leisten

Feministisch argumentieren stellt dich vor eine Herausforderung? Diese Bücher supporten! Sie zeigen auf, was falsch läuft und sie empowern dort, wo bereits gute Ansätze bestehen.

Mama, ich bin stolz auf dich!

Viele Menschen träumen davon, ein neues Leben zu beginnen. Manche verlassen ihre Heimat, weil sie die Lebensumstände dort nicht mehr ertragen und fliehen müssen. Egal warum frau geht: leicht ist es nicht.

Bindungsstile verstehen: Die besten Bücher über Attachment, Heilung & sichere Beziehungen

Bindungsstile verstehen, Beziehungen reflektieren: eine Auswahl an Büchern über Attachment, Heilung und sichere Partnerschaften.

Breaking the Cycle: Den Kreislauf familiärer Gewalt durchbrechen

Familiäre Gewalt ist kein Einzelfall, sondern ein System. Sie ist ein stiller Abdruck in Biografien, der in Körpern, Beziehungen und Selbstbildern nachwirkt. Und doch fehlt oft die Sprache, um sie zu fassen, oder der Mut, sie auszusprechen.

Es gibt Träume, die lebst du bereits!

Wieviele Träume passen eigentlich in all die Strukturen, Routinen und alltäglichen Aufgaben, denen du dich jeden Tag aussetzt? Vielleicht mehr als du denkst. Und vielleicht musst du einfach mal wieder genauer hinsehen!

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