„Nein.“
So hatte ich obigen Satz kürzlich mal bei Twitter gelesen, musste sehr lachen und habe ihn dann meinerseits bei Facebook geteilt.
Zuviele Bücher – geht denn das?
Wohin mit alten Büchern, die wir zum einen nicht mehr lesen und die zum anderen Lebensraum in unseren eigenen vier Wänden besetzen? Bücher strahlen eine wunderbare Atmosphäre aus. In unserer süßen Neuköllner Wohnung brauche ich Bücher in jeder Ecke, zumindest aber in jedem Zimmer. In der Küche sind die Kochbücher, im Flur welche zum Bookcrossen (Was das ist, erzähle ich dir auch noch in diesem Artikel), im Bad ein paar zum Blättern, im Wohnzimmer der Löwenanteil und im Schlafzimmer dann die, die woanders nicht mehr hin passten.
Ich bin aber auch keine Sammlerin.
Ich mag Marie Kondos “Magic Cleaning” und brauche meine Freiräume zu Hause. Unendlich Bücher sammeln geht also nicht. Und mir sind Bücher so wichtig, dass ich sie gerne wieder in Umlauf bringe. Bücher erfüllen schließlich nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern sind zum Lesen da.
Wohin also mit den Büchern, die du selbst nicht mehr brauchst?
#1 alte Bücher verkaufen
Ja, dieser Markt boomt. Ich selbst kaufe sehr oft gebrauchte Bücher online, verkaufe aber keine. Für mich würde sich das nicht lohnen. Ich möchte an dieser Stelle keine Werbung machen (auch wenn ich natürlich meine Lieblingsplattformen habe). Okay, ich nenne einfach meine Lieblingsplattform – Booklooker – aber wisse, dass es andere gibt, die du leicht bei Google findest, wenn du zum Beispiel einfach nur “Bücher gebraucht kaufen” eingibst. Meistens kann man dort auch selbst ohne Probleme verkaufen. Es ist dann ganz unterschiedlich, wieviel du für deine Bücher bekommst.
Aktualität, Beliebtheit und der Zustand deiner Bücher spielen dabei eine Rolle.
Ein bisschen Arbeit macht das natürlich auch, denn du musst dich dort anmelden, dein Buch beschreiben und hinterher noch versenden. Manchmal lohnt sich das. Oft leider aber nicht. Es gibt ja noch andere Wege, gebrauchte Bücher auf den Markt zu bringen: Und zwar offline. Manche Antiquaritate kaufen gebrauchte Bücher an und auf Flohmärkten sehe ich immer viele Menschen in Bücherkisten rumwühlen und stöbern. Du kannst also auch ein kleines Event aus deinem Verkauf machen. Kleiner Tipp: Preise lassen sich schnell im Internet vergleichen. Dann hast du zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, was dein gebrauchtes Buch wert ist und kannst abschätzen, ob sich die Mühe für den Preis überhaupt lohnt.
#2 Bücher im Müll entsorgen
Dieser Abschnitt wird kurz: Tu’s nicht. Egal ob du ein Buch mochtest oder nicht. Sollte der Inhalt nicht gegen Gesetze verstoßen oder Menschengruppen wissentlich verletzen, dann ist es eigentlich immer gut, ein Buch anderen zum Lesen zur Verfügung zu stellen. Ich habe mich schon oft gewundert, wie manche Bücher, die ich selbst nicht mochte, bei anderen wunderbar angekommen sind. Die Geschmäcker sind einfach verschieden und loswerden kannst du die Bücher immer anderweitig. Lies einfach weiter!
#3 Bücher spenden
In meiner Lieblingsstadt Berlin gibt es den Berliner Büchertisch. Eine tolle Institution, die aktiv Leseförderung betreibt und wirklich schöne Bücher preiswert in wunderschönen kleinen Buchläden vertreibt. Der Berliner Büchertisch bietet auch an, Bücher bei dir zu Hause abzuholen. Bücherspenden nehmen aber auch einige Bibliotheken, Gebrauchtbuchläden, Kindergärten und Schulen, Asylbewerberunterkünfte und viele andere soziale Einrichtungen dankbar an. Wenn du Bücher loswerden möchtest, halte beim nächsten Spaziergang durch deinen Kiez einfach mal die Augen offen. Die Inspiration kommt sicher schnell. Und dann frag einfach nach, ob Bücherspenden erwünscht sind und wo du sie abgeben kannst.
#4 Bücherkisten
Wohin ich auch trete – in Berlin sind die Kartons mit gebrauchter Kleidung und alten Büchern, sogenannte „free boxes“ einfach überall. Manchmal auch mit einem kleinen Schild “Zu verschenken”. Wahre Schätze habe ich so schon in Hauseingängen und auf Bürgersteigen ergattert. Pack‘ deine Lektüre einfach dazu oder stelle selbst einen Karton auf. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich neue Besitzer finden.
#5 Bücher verbauen
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich persönlich Bücher gerne wieder in Umlauf bringe. Musst du aber nicht. Bücher sind auch nützliches Baumaterial. Anregungen wie du Regale nicht nur mit, sondern auch aus Büchern bastelst, findest du im Internet. Als Studentin hatte ich lange Zeit ein Schuhregal, dessen Säulen nur aus Büchern bestanden. Etwas wacklige Angelegenheit, aber sehr dekorativ in meinen Augen.
#6 Bücher verschenken
Oft erzählen mir Freunde, dass sie bestimmte Romane, Biographien, Sachbücher usw. niemals hergeben könnten. Diese Bücher haben sie verändert und sie gehören zu ihnen. Das versteh ich, auch wenn es mir anders geht. Ein Buch, das ich gerne lese, muss ich einfach verschenken. Mir fällt bei der Lektüre immer eine Person ein, für die dieses Buch einfach gemacht ist. Auf Partys in meiner Wohnung sind Bekannte und Freunde dann manchmal etwas enttäuscht, weil so wenige Schätze in den Regalen stehen. Die vorhandenen Schätze gehören dann entweder meiner besseren Hälfte oder warten noch auf ihre Gelegenheit. Ich verschenke einfach wahnsinnig oft Bücher. Es macht mich total glücklich, Menschen die ich mag mit einem schönen Buch zu versorgen. Mir ist dann auch gar nicht wichtig, dass dieses Buch bald gelesen wird. Es einfach in anderen Händen zu wissen, reicht mir schon.
#7 Bookcrossing
Last but not least: Das Beste hebe ich mir für den Schluss auf. Bookcrossing gehört einfach zu meinem Leben und zu meinem Lesen. Die Idee, die ganze Welt zu einer großen Bibliothek zu machen, hat in dieser Community engagierte und wunderbare Buchliebhaber gefunden. Mit einem Schmunzeln sage ich manchmal “Wir sind gegen Bücher in Regalhaltung”. Viele öffentliche Bücherschränke, zu Bücherboxxen umgebaute Telefonzellen und Regale in Cafes und Restaurants werden von Bookcrosserinnen und Bookcrossern betreut. Bei Bookcrossing werden Bücher registriert und erhalten eine Art Logbuch in welches jeder Leser und jede Leserin eintragen kann, wo und wie sie zu diesem Buch gekommen ist. Nach der Lektüre kann ein Buch dann wieder freigelassen werden oder auch nicht. Die Bücher sind quasi frei und folgen keinem strengen Reise-Schema. Diese Bücher stehen allen Menschen zur Verfügung – egal ob aktiver Bookcrosser oder nicht. Es gibt aber auch sogenannte Buch-Ringe, die innerhalb der Community verschickt und gelesen werden. Es gibt noch soviel mehr, was an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde, aber schau gerne mal rein. Bisher waren noch alle Menschen, die auf Bookcrossing gestoßen sind, begeistert von der Idee und Umsetzung. https://www.bookcrossing.com
Es gibt so wahnsinnig viele Bücher. Vor einiger Zeit waren es bereits über eine Milliarde Bücher und dann kommen noch unzählige Exemplare eines jeden Buches dazu. Google hatte das 2010 einmal ausgerechnet. Wenn man will, kann man also schon zu viele Bücher haben. Ich finde Bibliotheken gut und die Möglichkeit immer wieder bei Bedarf Bücher auszuleihen und hinterher zurückzugeben (auch wenn ich dabei nicht immer sehr pünktlich bin). Das was du als angenehm empfindest, entscheidest du selbst. Sollte es dir dennoch mal zu viel werden, weißt du ja jetzt wohin mit den aussortierten Büchern.
Zu viele Bücher gibt es nicht, sondern zu wenig Zeit/Lust zu lesen.
Bookcrossing ist geteilte Lesefreude
Nein zu viele Bücher gibt es nicht, finde ich auch!
Allerdings sortiere ich selbst jedes Jahr neu aus und um und entscheide dann was ich behalten möchte oder was ins Bookcrossing Regal kommt!
Bücher zu verbauen finde ich eine super Idee, in Neukölln gibt es ja auch einen Laden der aus Büchern schöne Kunst macht aus den Büchern selbst, sieht toll aus!
Beste grüße Wurm666