Flucht verstehen: Können wir das?
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Titel: Sehnsucht nach Damaskus
Autorin: Anja Lehmann
Die meisten von uns wurden noch nie direkt mit Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. Viele, die diesen Artikel lesen und im deutschsprachigen Raum aufgewachsen sind, blieben bislang von Krieg und Flucht verschont. Vielleicht kennen wir die Erzählungen unserer Eltern, Großeltern, haben Freundinnen und Freunde, die Schlimmes durchgemacht haben, aber verstehen wir sie deshalb auch?
“Wenn ich an Damaskus denke, rieche ich den Duft der Jasminblüte. Voll und süß steigt er mir in die Nase und ich bin wieder dort, wo meine Reise in das Leben ihren Ursprung hatte. Mein Name ist Omar Abou Hamda und dies ist meine Geschichte.”
Es braucht Mut, viel Mut für die Flucht
Die Autorin Anja Lehmann hat zusammen mit dem Syrer Omar Abou Hamda seine Geschichte über Heimat, Flucht, Verlust und Hoffnung geschrieben. Es ist eine Geschichte, die nahe geht und Schmerz transportiert. Und vor allem ist es eine einfühlsame Geschichte, die Verständnis erzeugt. Etwas, das uns in unserer gestressten und belasteten Gesellschaft leider oft abhanden gekommen ist.
“In der Nacht liege ich unter meiner Decke und sehe Isaas Gesicht vor mir. Mein Onkel war ein friedlicher Mensch, der niemandem etwas Böses wollte, jetzt ist er tot. Der Krieg hat unsere Türschwelle erreicht”.
Der Krieg in Syrien hat viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Diese Menschen haben Unwürdiges erlebt; sie verloren geliebte Freunde und Verwandte und waren gezwungen alles zurück zu lassen.
Lesen über den Krieg in Syrien
Wer Krieg erlebt hat, vergisst nicht. Die Flucht aus dem Land, in dem mensch aufgewachsen ist, hinterlässt tiefe Narben auf der Seele und Anja Lehmann vermag es in ihrem Buch, viele dieser Erlebnisse in Worte zu fassen. Es ist wahrlich nicht einfach, den Schmerz anderer Menschen nachzuvollziehen, ihn ein Stück weit mitzuerleben. Aber das Lesen schützt uns auch: Vor Ignoranz, vor Vorurteilen und davor wegzusehen.
«Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.» Martin Luther King
Wegsehen ist keine Option und auch wenn wir vielleicht niemals vollends verstehen werden – der Versuch ist ein wichtiger Anfang. Danke, liebe Anja Lehmann, dafür, uns bei unseren Bemühungen mit deinem starken und wichtigen Werk zu unterstützen. Danke Omar Abou Hamda, dass du deine Geschichte mit uns teilst.