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6 Tipps für deinen eigenen Roman

Gastartikel von Autor Christian Milkus

 

Hast du auch diesen Traum, einmal dein eigenes Buch in den Händen zu halten? Vielleicht hast du ja sogar schon mit dem Schreiben begonnen, aber dein Projekt nie zu Ende gebracht. Einen eigenen Roman schreiben – immer mehr Menschen erfüllen sich diesen Lebenstraum und du könntest einer von ihnen sein. Der Berliner Autor Christian Milkus gibt uns ein paar spannende Einblicke in seine Arbeit, räumt mit Illusionen auf und verrät, wie du dein Projekt „Einen Roman schreiben“ erfolgreich durchführen kannst.

Hände mit Stift schreiben

Nicht nur eine Idee, sondern einen Plot

Schon viele ambitionierte Autorinnen haben ihre Romanprojekte abgebrochen, weil sie irgendwann lernen mussten, dass ihnen von Anfang an das Grundlegende gefehlt hat: der Plot. Sie hatten wirklich tolle, kreative Ideen, aber eine Idee alleine ist keine Basis für eine gute Geschichte. Von Dämonen besessene Katzen mögen sich vielleicht nach DEM kommenden Bestseller anhören, aber der Gedanke alleine bietet keine Story.

Du brauchst einen Konflikt, also zwei Parteien (Protagonist und Antagonist), die unterschiedliche Interessen verfolgen und deswegen aneinandergeraten. Der Ring, der alle knechtet, klingt verdammt cool, aber ohne einen Bösewicht, der ihn an sich reißen, und einen sympathischen Helden, der ihn zerstören will, kommt kein Roman zustande. Denke dir also einen Plot aus, bei dem automatisch die Fetzen fliegen. Wenn Hannelore verhindern will, dass Sabine und Karl-Heinz heiraten, dann bietet allein dieser Konflikt schon zahlreiche Möglichkeiten, eine tolle Geschichte zu entwickeln.

Tipp: Versuche deinen Plot in 1-2 Sätzen zusammenzufassen. Diese müssen den Protagonisten, sein Ziel und den Antagonisten beinhalten. Sollte dir das nicht gelingen, liegt es meistens am fehlenden oder am zu komplexen Plot. Möchtest du deine Geschichte nicht planen, sondern einfach drauflos schreiben, dann benenne bloß den Konflikt in wenigen Worten und nutze ihn als roten Faden zur Orientierung beim Schreiben.

Frau sitzt auf dem Balkon und schreibtVon klein nach groß

Wenn du dich über Monate hinweg in den Zeilen deiner Geschichte vertiefst, verlierst du irgendwann den Blick von oben. Roter Faden, Szenenaufbau, Spannungsbogen, parallele Handlungsstränge, Charakterentwicklungen, Schreibstil, Satzmelodie und so weiter – all das im Blick zu behalten, ist eine wahnsinnig schwere Herausforderung, gerade für Anfänger.

Versuche dich als Architekturstudentin nicht gleich an einem Wolkenkratzer, sondern fange erstmal klein an. Schreibe lieber erst einen abgeschlossenen Roman statt einer komplexen Trilogie und lieber ein dünnes Buch statt eines dicken Schinkens. Ich empfehle sogar, dich zunächst an Kurzgeschichten auszuprobieren. So läufst du nicht Gefahr, nach 200 geschriebenen Seiten nochmal alles über den Haufen werfen zu müssen, weil du in eine Sackgasse geraten bist und die Geschichte nicht so funktionieren will, wie du dir das vorgestellt hattest. Stattdessen kannst du dich in Ruhe ans Schreiben herantasten.

Schreib drauf los, tobe dich aus und klopfe ab, wo deine Stärken und Schwächen liegen. Kurze Texte sind außerdem einfacher zu analysieren, zu überarbeiten und von Dritten testlesen zu lassen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der psychologische Effekt, wenn du ein Schreibprojekt beendest. Er kann dich unendlich motivieren.

Schaffe dir eine Routine nimm dir die Zeit

Du wirst schnell merken, dass Schreiben harte Arbeit ist. Den Mythos, dass dich die Muse küsst und du innerhalb einer kreativ-sprudelnden Nacht ein Meisterwerk ablieferst, solltest du schnell begraben. Sicherlich, es gibt Phasen, in denen läuft es super, doch es gibt auch Phasen, in denen der Kopf größtenteils auf der Tischplatte liegt. Du wirst verdammt viel Zeit brauchen, und wenn du immer nur dann schreibst, wenn es dir gerade in den Kram passt, wirst du kaum vorankommen. Schaffe dir also deine Freiräume. Am besten funktioniert es, wenn du eine Session vorplanst und dich an den von dir gesetzten Termin auch strikt hältst, zum Beispiel heute Abend nach der Arbeit von 19-20 Uhr.

Übrigens bin ich keiner von denen, die predigen, dass man sich zwingend jeden Tag quälen muss, aber wenn du einen Roman schreiben willst, empfehle ich dringend eine gewisse Regelmäßigkeit. Manche schreiben jeden Morgen vor der Arbeit, andere sitzen am Wochenende acht Stunden an ihrem Manuskript. Am besten probierst du einfach aus, was für dich funktioniert, und legst dann eine Routine fest, die dich zwar nicht überfordert, es dir aber auch nicht zu ›gemütlich‹ macht. Sie sollte dich auch dann mal zum Schreiben zwingen, wenn du gerade keine Lust oder Motivation hast.

Jetzt fang doch endlich mal an!

Es ist okay, sich vorher über das Schreibhandwerk zu informieren. Ich empfehle sogar, Blogartikel zu lesen (was du ja gerade tust), in Facebook-Gruppen zu stöbern, in Schreibratgeber reinzuschauen und dich mit anderen auszutauschen. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn du deine Geschichte vorm Schreiben erstmal gründlich planen willst. Trotzdem solltest du irgendwann den Punkt finden, an dem du loslegst. Zugegeben, das ist eine große Überwindung und du wirst dich nicht dazu bereit fühlen. Andererseits wirst du dich niemals bereit fühlen, daher musst du dich irgendwann zwingen, sonst bleibst du auf ewig einer der »Einen Roman wollte ich auch immer mal veröffentlichen«-Leute. Das Schreiben lernst du nur, wenn du schreibst, genau wie Schwimmen und Fahrradfahren. Also los geht’s!

Ignoriere den inneren Kritiker

Ob Goethe, Shakespeare oder deine Wenigkeit – der erste Entwurf ist immer … sagen wir ›suboptimal‹. Es ist völlig normal, sich nach ein paar geschriebenen Seiten zu fragen, was für einen Mist du eigentlich verzapft hast. Das bedeutet nicht, dass du nicht schreiben kannst, sondern bloß, dass du noch an deinem Text arbeiten musst. Und das ist völlig okay, denn den ersten Entwurf braucht ja keiner zu lesen und du kannst ihn später immer noch so oft überarbeiten, wie du möchtest. Sieh also zu, dass du erstmal ein Gerüst fertigstellst, so fragil das auch erscheinen mag.

Das Problem, wenn du gleich von Anfang an einen guten Text verfassen möchtest, ist: Du brauchst für jeden Absatz eine halbe Ewigkeit, weil du immer nachdenkst, überarbeitest, Sachen umwirfst. Du wirst kaum vorankommen und schlimmstenfalls frustriert abbrechen. Daher mein Tipp: Schraube deine Ansprüche gnadenlos herunter! Akzeptiere, dass du ›schlecht‹ schreiben wirst und sieh erstmal zu, dass du das magische Wort ›ENDE‹ erreichst. Das allein ist schon ein Meilenstein, auf den du wahnsinnig stolz sein kannst. Aufpolieren kannst du deine Worte danach immer noch.

Menschen sitzen mit Büchern an einem Holztisch

Suche dir Mitstreiter

Einzelkämpfer haben es schwer, ganz besonders unter Autoren. Ich rate dir, dir möglichst früh Mitstreiter zu suchen, mit denen du dich über das Schreiben austauschen kannst. Autorenkollegen können dich informieren, motivieren und inspirieren. Das Wichtigste dabei ist jedoch die gemeinsame Arbeit an euren Texten. Und das ist meiner Meinung nach nicht nur ein Vorschlag, sondern ein Muss, denn ohne Testleser wirst du dich kaum weiterentwickeln. Mit jeder Stunde, die du an deinem Text arbeitest, verlierst du an Distanz. Ein Tunnelblick wird sich einstellen, und du wirst kaum einschätzen können, wo du mit deiner Geschichte stehst, ob sie gut ist und wo deine Schwächen liegen.

Der Blick von außen ist daher unverzichtbar, auch wenn es dir vielleicht unangenehm ist, anderen Leuten einen unfertigen Text zu zeigen. Wann immer du das Gefühl hast, im Text nicht weiterzukommen, egal, wie sehr du dir den Kopf darüber zerbrichst – frag nach Hilfe!
Übrigens: Testlesen ist eine Sache des Gebens und Nehmens. Es ist nur fair, sich gegenseitig zu unterstützen, zumal das Testlesen sehr zeitaufwändig ist. Es bietet auch eine wunderbare Möglichkeit, deinen Horizont zu erweitern, da du bei der kritischen Analyse eines fremden Textes mit einem ganz anderen Blick (als Autorin) an die Sache herangehst, als wenn du bloß Leserin bist.

Fun fact: Stephen King lässt auch heute noch jedes seiner Werke von seiner Frau testlesen, bevor er sie überarbeitet. Sie ist keine Literaturkritikerin und auch keine Lektorin – bloß eine kritische Hobbyleserin.

Gastautor Christian Milkus

Gastautor Christian Milkus

Hallo zusammen! Ich heiße Chris, wohne in Berlin und habe jetzt Lust auf einen Kakao. Wenn ich mich nicht gerade auf Twitter herumtreibe, schreibe ich Dark-Fantasy-Geschichten mit magischen Königreichen und fantastischen Tieren.
Ich mag Fußball, Essen, Horrorfilme und warmes Wetter. Im Winter verkrieche ich mich zu Hause, im Sommer findet ihr mich im Park oder am Wasser. Ich bin ein Morgenmensch und schreibe vor allem vor der Arbeit.
Christian Milkus im Internet: Twitter, Instagram, Facebook und seine Webseite.


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