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Achtung vor der Bewertung!

So, liebe Leserinnen und Leser, eine Warnung vorweg: Reviews, egal ob auf Amazon oder anderswo, sind subjektiv.

Das sind auch Buchempfehlungen meiner Buchhändlerin des Vertrauens oder Blogeinträge im World Wide Web. Bewertungen, Rezensionen, Reviews … wie immer wir sie auch nennen … sie spiegeln eine Meinung wieder und das muss nicht notgedrungen eure eigene sein.

Bevor ich mir Bewertungen beispielsweise auf Amazon ansehe, lese ich mich gerne in Rezensionen auf anderen, mir vertrauten Seiten ein (über die ich hier gerne mal etwas schreiben werde).

Zu jeder der seltsamen, vielleicht übergriffigen, lustigen oder sogar aggressiven Bewertungen, die ich hier gleich präsentiere, gibt es eine grooooooße erfreuliche Auswahl an wohlwollenden und begeisterten Bewertungen. Soviel nur vorweg. Und jetzt viel Spaß bei den 10 kreativsten und erschreckensten Amazon-Bewertungen über Bücher, die mir jemals begegnet sind:

Kleiner Hinweis: Wenn du auf die orangenen Links klickst, kommst du zu den jeweiligen Artikel und Buchvorstellungen auf Literaturpower.

10 Bewertungen, die es wirklich so auf Amazon gibt!

#1 Nichts passiert. NICHTS.
“Es tut mir wirklich leid…aber ich muss das Buch völlig verreißen. Ich habe NOCH NIE etwas so Langweiliges gelesen. Vögel, Vögel, Vögel. Nichts passiert. NICHTS. Spaziergänge, Vögel beobachten. Das war’s. 270 Seiten lang. Ein Albtraum. Dieses Buch ist aktive Sterbehilfe. Es wäre so viel aus diesen Jahren im Cottage herauszuholen gewesen, aber der AUtor ist eben kein begabter Autor. Nur ein Kerl, der irgendwo rumsaß und Vögel anstarrte. Der langweiligste Mensch der Welt an einem wunderschönen Flecken Erde. Bloß nicht lesen – außer Sie LIEBEN Vögel.”

Hier hat jemand “Tief im Land” von Neil Ansell bewertet. Was soll ich sagen. Die größte Ornithologin bin ich nicht, aber das Buch, das hat es in sich und zum Glück fanden es auch viele andere sehr lesenswert. Ein Albtraum? Im Gegenteil. Ein Buch, das Lust auf Natur und Stille macht. Ein Traum. Neil Ansell, schreib weiter! Wir lieben deine Bücher!

#2 Etwas für die Altpapiersammlung
“…etwas für die Altpapiersammlung 🙂 Verschwendung von Lebenszeit ist nicht mein Ding und so legte ich diese sogenannte Lektüre sofort beiseite. Mein Rat ist also: Hände weg!!”

Über “Die Welt im Rücken von Thomas Melle. Haha, wie sehr habe ich gelacht. Das Buch wurde gerade hier in Berlin sehr gehyped. Und völlig zurecht. Melle hat wichtige Aufklärungsarbeit geleistet. Danke!

#3 Eitle Selbstdarstellung
“Enttäuschung: Das Buch war eine sehr große Enttäuschung. Ich dachte, ich erfahre etwas über ADS. Was war? Neckische, eitle Selbstdarstellung im Stil von Hera Lind. Danke nein”

Über “Neben der Spur, aber auf dem Weg” von Mina Teichert. Selbstdarstellung? Vielleicht. Eitel? Sicher auch. Aber keinesfalls eine Enttäuschung, sondern eine gutgelaunte Auseinandersetzung mit ADS und damit ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung. Das sehen auch ganz viele andere so. Danke, Mina Teichert!

#4 Schließlich habe ich Geld bezahlt
“Selbstbespiegelung par excellence: Vorab sei schon einmal gesagt, dass ich es sehr schade finde, dass der Autor kein interessantes, lesenswertes Buch zustande gebracht hat. Schließlich habe ich Geld bezahlt, Hoffnung gehegt und Stunden verbracht, die am Ende doch nicht erhellend gewesen sind.”

Über “Alles ist besser als noch ein Tag mit dir” von Jan Fleischhauer. Ohje, da hat sich der Herr Fleischhauer mit seiner Zielgruppe – Menschen in Scheidung – nicht das einfachste Klientel ausgesucht. Ich musste dennoch oft schmunzeln bei der Lektüre und erhellend fand ich es auch. Zum Glück empfanden das auch Menschen so, die sehr wohl eine schwierige Trennung hinter sich haben. Danke, Herr Fleischhauer.

#5 Leser durch Leere deprimieren
“Trist und nur bedingt lesenswert: „Realitätsgewitter“ handelt von der gelangweilten und leeren Marla, die sich ihr Berliner Leben von ihrem Smartphone diktieren läßt. Ohne wirkliche Interessen läßt sie sich von einem belanglosen Rencontre mit pseudo-coolen „Designheinis“, die sich sporadisch per Facebook Messenger melden, zum nächsten treiben. Natürlich erinnern Thema und Struktur des Romans (Hauptfigur flottiert von einer Begegnung/Party zur nächsten) an Christian Krachts „Faserland“, so endet Zanges Roman dann ebenfalls auf Sylt und zitiert Kracht auch noch – doch dieser vermeintlich smarte Meta-Verweis macht es nicht interessanter. Das Buch ist zwar flüssig (in einfachen Sätzen) formuliert, ist aber im besten Fall dazu geeignet, den Leser durch seine Leere zu deprimieren.”

Zu “Realitätsgewitter” von Julia Zange. Ups. Haben wir das gleiche Buch gelesen? Marla ist weder leer, noch uninteressant. Aber es ist wie bei den meisten Milieu-Studien … man oder frau muss sich darauf einlassen können. Ich als Berlinerin, umgeben von kreativen Hipstern konnte Marlas Entwicklung nicht nur verstehen, sondern sehr gut nachvollziehen. Ein tolles Buch, einer jungen, talentierten Künstlerin. Danke, Julia Zange.

#6 Übelste Sorte Klischeeschubladendenken
“Betty Smith muss Männerhasserin gewesen sein:
Nach 70 Seiten habe ich aufgehört zu lesen:
– Der Vater ein Säufer und Versager
– Die Geschäftsleute (alle Männer) Schlitzohren und Pädophile
– Der Vater der Mutter ein verbitterter Patriarch
– Die Jungs und Brüder Schläger, Lügner und Prahler.
Natürlich sind Francie und ihre Mutter die strahlenden Heroinen. Einwandfreie feministische Literatur der übelsten klischeeschubladendenken Sorte. Nein danke.”

Zu “Ein Baum wächst in Brooklyn” von Betty Smith. Lieber Leser: Nein, nein und nochmals nein! Betty Smith war eine der begabtesten, wohlwollendsten und tolerantesten Schriftstellerinnen, die ich je lesen durfte. Von Männerhass keine Spur. Uff.

#7 Und weil ich neugierig bin, habe ich mal bei der “Bibel” recherchiert und diese drei lustigen Reviews gefunden, die ich unkommentiert lasse:
“Schlechtester Fantasie Roman den ich je gelesehen habe. Habe viel über dieses Buch gehört aber jetzt ist es einfach nur traurig.”

“Lahm: Die Story ist lahm und enthält sehr viele logische Fehler. Wie hat sich Abel fortgepflanzt? Mit seiner Mutter? Nicht empfehlenswert für Kinder”

Und in einem Kommentar: „“Auch für dich ist das Höllenfeuer schon bereitet!“ Jetzt haben Sie mir aber Lust auf Gegrilltes gemacht!”

#8 Pünktlich zum Marx-Jubiläum
Gerade war Marx-Jubiläum, deshalb habe ich natürlich mal beim “Kapital” gestöbert und stieß auf diese amusante 2-Sterne-Bewertung eines Schülers: “Das Buch wurde in der Schule gebraucht und liegt jetzt ohne gelesen worden zu sein herum. Daher kann ich über den Inhalt nichts sagen. Lieferung bei Amazon wie immer super.”

Manche Bücher sind einfach dazu verdammt, nur fürs Regal gekauft zu werden. Immerhin. Viele SchriftstellerInnen würden sich vielleicht sogar damit zufrieden geben. ( ;

#9 Das schlechteste Buch aller Zeiten
Über “Der Mann ohne Eigenschaften” von Robert Musil:

“Gähnende Leere, unmöglich zu lesen, eine einzige Katastrophe. Ich würde sagen: „Das schlechteste Buch aller Zeiten“. Es passiert sozusagen nichts, nichts und wieder nichts, plötzlich kommt ein wenig Handlung, dann wieder nichts, nichts und wieder nichts. So zieht sich das endlos hin. Der Autor hat durchaus Talent und kann sich gut ausdrücken. Was indes die Fähigkeit angeht, eine interessante Geschichte zu erzählen, habe ich selten einen Talent befreiteren Autoren gelesen. Neben vergilbten Reiseführern, überholten Nachschlagewerken und Schundromanen, die aus einer Wohnungsauflösung stammen, war dieses eines der wenigen Bücher die ich jemals in die Altpapier-Tonne entsorgt habe. Dieses Werk würde ich selbst meinem ärgsten Feind nicht schenken.”

Au Weia! “Der Mann ohne Eigenschaften” ist natürlich ein Klassiker … ich weiß nicht, wieviele ihn wirklich gelesen haben, die ihn hypen, aber witzig ist es trotzdem ein bisschen, mal einen plumpen Verriss zu lesen. Ich lasse ihn unkommentiert.

Das Beste zum Schluss

Und zum Schluss eine Bewertung zu einem der Lieblingsbücher, das mich seit meinen jungen Jahren begleitet: „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel. Das war gar nicht so einfach: Auf Amazon gehen und bewusst die schlechten Bewertungen zu einem Buch lesen, welches ich nicht nur schätze, sondern schon in großer Anzahl verschenkt habe … ich habe mich trotzdem getraut und konnte über diese Bewertung sogar herzlich lachen:

#10 Schwülstiger Albtraum
“Mitte der Welt? Eher das dunkelste Abseits. Ein schwülstiger Albtraum aus heidnischer Mythologie, narzisstischer Pathologie, Homo- und Pädosexualität, Prostitution von Unmündigen, Leichenschändung und Zwangsabtreibung überladen mit okkulter Symbolik und geschrieben in pubertärem Stil.”

Und wieder: Ohne Kommentar. (Ich schüttele aber wortlos den Kopf…)

Liebe Leserin, lieber Leser: Schreibst du auch manchmal Reviews auf Amazon oder anderswo? Liest du sie, bevor du ein Buch kaufst? Kannst du dich über sie amüsieren? Warst du schon mal richtig erschrocken? Ich freue mich über deine Meinung in den Kommentaren.

So wichtig sind Geschwister

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Hab keine Angst vor der Angst

Sehr viele Menschen kennen Panikattacken, verspüren Angstzustände oder sind unsicher, wenn sie vor einer Gruppe reden müssen. Aus Angst vor Stigmatisierung sprechen sie nicht darüber. Franziska Seyboldt schon.

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Flucht verstehen: Können wir das?

Um Krieg und Flucht zu verstehen, müssen wir zuhören. Dieses Buch gibt uns die Möglichkeit dazu.

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An alle Mamas dieser Welt: SO NICHT!

Mutter sein. Was bedeutet das eigentlich? Wird deine Arbeit angemessen wertgeschätzt? Wird anerkannt, was du jeden Tag leistest? Falls nicht, dann ist dieser Artikel für dich.

Schwanger? Mach dich doch nicht verrückt!

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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich … Verliebt in eine Heterofrau?

Du bist lesbisch. Sie nicht. Trotzdem geht sie dir nicht mehr aus dem Kopf.

Sensibel, stark, erfolgreich: Diese 6 Bücher über Hochsensibilität zeigen dir den Weg!

In einer Gesellschaft, die oft nach Schnelligkeit, Effizienz und Rationalität strebt, kann die Erfahrung hochsensibler Menschen manchmal auf Unverständnis oder sogar Ablehnung stoßen.

Wenn nichts mehr geht

Der ewige Druck zu funktionieren und die unsichtbare Gewalt, die dich daran hindert. Wer soll das verstehen, wenn er es nicht selbst erlebt hat?

3 Kommentare

  1. Helga Baureis

    Ach, ich habe da auch noch einen „schönen“ Kommentar, den mal eines meiner Bücher (Mit jedem Tag ein bisschen jünger!) bekommen hat.
    Betreff: Nichts Neues
    Im Text: Habe von der Existenz von vielen Sachen noch nicht einmal gehört.
    Ohne Worte!

    Antworten
  2. Christine

    Auweia – „Die Mitte der Welt“ habe ich auch unendlich oft verschenkt und liebe es nach wie vor SEHR. Bisher ist es immer auf Gegenliebe gestossen. Zum Glück! 🙂

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  3. Kris

    Ich liebe es, die schlechten Rezensionen zu lesen (am allerliebsten die, die von sich selbst behaupten, „Rezessionen“ zu sein :p)!
    Ich finde ja, ein guter Verriss ist auch eine attraktive Kunstform; oftmals bleibt es auf Amazon aber eher beim „Unfallglotzen“. Wobei ich da nicht nur Buchbewertungen spannend finde, sondern auch die von Haushaltsgegenständen, Elektrogeräten, zweifelhaften Gadgets und so weiter…
    Ich finde den Titel gerade nicht, aber der Höhepunkt (bzw. wohl eher Tief-…) war ein Roman, den ich nervenaufreibend schlecht und vor Fehlern strotzend fand (historischer Krimi, glaube ich), der aber auf Amazon knapp 1000 5-Sterne-Bewertungen hatte. Es stellte sich dann heraus, dass die Autorin auf ihrem Facebookprofil Gewinne ausgelobt hatte, wenn man positiv rezensierte; erst aus den negativen Bewertungen ergab sich dann ein halbwegs realistisches Bild, weil die dann von den Leuten geschrieben waren, die das Buch wirklich gelesen hatten.
    Der langen Rede kurzer Sinn: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, und man darf ja auch wirklich mal was doof finden. Wirklich schade finde ich es aber, wenn Sachen pauschal als „schlecht“ empfunden werden, nur weil sie zu andersartig sind und dem eigenen Standpunkt nicht entsprechen.

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