Flucht verstehen: Können wir das?
Flucht verstehen: Können wir das?
Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!
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Titel: Sehnsucht nach Damaskus
Autorin: Anja Lehmann
Die meisten von uns wurden noch nie direkt mit Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. Viele, die diesen Artikel lesen und im deutschsprachigen Raum aufgewachsen sind, blieben bislang von Krieg und Flucht verschont. Vielleicht kennen wir die Erzählungen unserer Eltern, Großeltern, haben Freundinnen und Freunde, die Schlimmes durchgemacht haben, aber verstehen wir sie deshalb auch?
“Wenn ich an Damaskus denke, rieche ich den Duft der Jasminblüte. Voll und süß steigt er mir in die Nase und ich bin wieder dort, wo meine Reise in das Leben ihren Ursprung hatte. Mein Name ist Omar Abou Hamda und dies ist meine Geschichte.”
Es braucht Mut, viel Mut für die Flucht
Die Autorin Anja Lehmann hat zusammen mit dem Syrer Omar Abou Hamda seine Geschichte über Heimat, Flucht, Verlust und Hoffnung geschrieben. Es ist eine Geschichte, die nahe geht und Schmerz transportiert. Und vor allem ist es eine einfühlsame Geschichte, die Verständnis erzeugt. Etwas, das uns in unserer gestressten und belasteten Gesellschaft leider oft abhanden gekommen ist.
“In der Nacht liege ich unter meiner Decke und sehe Isaas Gesicht vor mir. Mein Onkel war ein friedlicher Mensch, der niemandem etwas Böses wollte, jetzt ist er tot. Der Krieg hat unsere Türschwelle erreicht”.
Der Krieg in Syrien hat viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Diese Menschen haben Unwürdiges erlebt; sie verloren geliebte Freunde und Verwandte und waren gezwungen alles zurück zu lassen.
Lesen über den Krieg in Syrien
Wer Krieg erlebt hat, vergisst nicht. Die Flucht aus dem Land, in dem mensch aufgewachsen ist, hinterlässt tiefe Narben auf der Seele und Anja Lehmann vermag es in ihrem Buch, viele dieser Erlebnisse in Worte zu fassen. Es ist wahrlich nicht einfach, den Schmerz anderer Menschen nachzuvollziehen, ihn ein Stück weit mitzuerleben. Aber das Lesen schützt uns auch: Vor Ignoranz, vor Vorurteilen und davor wegzusehen.
«Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.» Martin Luther King
Wegsehen ist keine Option und auch wenn wir vielleicht niemals vollends verstehen werden – der Versuch ist ein wichtiger Anfang. Danke, liebe Anja Lehmann, dafür, uns bei unseren Bemühungen mit deinem starken und wichtigen Werk zu unterstützen. Danke Omar Abou Hamda, dass du deine Geschichte mit uns teilst.
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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Bücher, die uns zum Nachdenken anregen
Bücher, die uns zum Nachdenken anregen
Wir wollen ja etwas ändern, wir wollen UNS ändern, wir wollen die Welt verändern. Die Welt da draußen (und in uns) ist leider in vielerlei Hinsicht besorgniserregend. Menschen werden diskriminiert, das Klima zerstört, es wird nicht zugehört und nicht ausreichend gehandelt. Die Gesellschaft ist erkrankt an Vorurteilen, Scheuklappen und Ignoranz. Was tun?
Bücher helfen uns beim Wachstum
Wir müssen dem bewusst etwas entgegenhalten. Wir sollten neugierig bleiben, uns weiterbilden, zuhören und auch aktiv werden. Bücher sind bei dieser Aufgabe wie Verbündete. Sie bieten uns den Schutz der Zurückgezogenheit. Sie schenken Ruhe und beantworten geduldig all unsere Fragen. Sie ermöglichen vor allem auch, neue Fragen zu stellen.
Ich wünsche dir viel Spaß mit diesen fünf Büchern, die uns zum Nachdenken anregen. Sie stellen Fragen. Sie beantworten auch einige. Und wirklich toll: Sie nehmen dich mit auf eine spannende Reise in wichtige Wissensgebiete. Manchmal einfühlsam, manchmal offensiver. Bleib neugierig!
“Die Psychotische Gesellschaft” von Ariadne von Schirach
Ariadne von Schirach ist eine Philosophin, die die Probleme unserer Zeit unter die Lupe nimmt. Vielleicht hast du schon ihr Literaturpower-Interview für „Person des öffentlichen Lesens“ gelesen? Nein? Dann hole das unbedingt nach! Ihr Werk mit dem Untertitel “Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden” beschäftigt sich mit der Ökonomisierung der Welt und sie fragt: Wo bleibt da noch Platz für uns und unsere Bedürfnisse? Wir erleben eine “kollektive Identitätskrise” und leben in einer Gesellschaft, die unfähig geworden ist, mit sich und anderen “bewusst, wertschätzend und angemessen umzugehen”. Es gibt jedoch Wege daraus.
“Ein Kind sieht die Welt neu und schafft sich damit eine neue Welt. Aber auch diese neue Heimat ist und bleibt vorläufig, denn nichts hat Bestand in der wechselhaften Dauer des Lebens. […] Diese unbekümmerte Lebenslust erinnert auch uns Ältere daran, dass wir in Wahrheit viel weniger wissen, als wir denken. Und dass genau darin unsere Freiheit liegt, alles zu hinterfragen und immer wieder neu und anders zu sehen.”
“Dear Discrimination” von Wirmuesstenmalreden + Hannah Marc
Vom Klappentext: “Dear Discrimination ist deine Chance marginalisierten Stimmen zuzuhören und die eigenen internalisierten Diskriminierungsformen zu erkennen, zu analysieren und daran zu arbeiten, sie zu vermeiden.” Im Grunde ist dieses Buch genau das, was ich schon seit Längerem gesucht habe. Ich wollte ein Sachbuch, welches mir gut verständlich aufzeigt, was ich selbst im Alltag anders machen muss und was ich vielleicht aktuell falsch mache. Ich wollte einbezogen werden und nicht nur sehr theoretisch über Antirassismus lesen. Und ich wollte mich verstanden fühlen. Ich möchte ja Dinge anders machen, aber wo fange ich an? Danke für diesen “Ally Guide”, der mir wichtige Wege aufzeigt, aktiv zu werden. Übrigens richtig toll ist auch der Awareness-Glossar, in dem ich wichtige Begriffe nachschlagen kann.
“Es ist ja vor allem auch ein Prozess des Entlernens und schwierig, Werte bewusst zu vergessen, die dir als richtig vorgelebt worden sind. Und auch wenn du weniger Fehler machst, lebst du in einer Welt, die in der Breite leider noch nicht das nötige Bewusstsein dafür hat, Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem zu benennen und systematisch anzugehen – nämlich strukturell und institutionell, auf Ebene von Politik und Bildung.”
“Ich bin Linus” von Linus Giese
Hab ich mir gedacht, dass dieses Buch wirklich gut und bewegend wird? Ja. Hab ich gewusst, dass es so gut wird? Nein. Linus Giese beschreibt wie es sich anfühlt die eigene Identität durchsetzen zu müssen. Einunddreißig Jahre kostete es ihn, um laut auszusprechen, dass er ein Mann ist. Was macht sowas mit dir? Wie geht deine Umwelt damit um? Was braucht es, damit es für dich nicht mehr so wichtig ist, wie deine Umwelt damit umgeht?
“Viele haben so etwas wie eine innere Stimme, ein Bauchgefühl. Ich kenne das nicht: Ich habe meine innere Stimme viel zu oft zum Schweigen gebracht. Wenn ich doch mal eine Stimme hören kann, erlaube ich mir oft nicht, ihr zu vertrauen. Ich fürchte mich vor meinen Instinkten. Ich fürchte mich vor Kontrollverlust. Vor unumkehrbaren Fehlern. Als ich mich für mein Coming-out entschied, musste ich die Kontrolle abgeben – ich konnte nicht mehr kontrollieren, wie andere auf mich reagieren.”
“Wenn Männer mir die Welt erklären” von Rebecca Solnit
Lena Dunham bezeichnete dieses Werk als das beste Buch des Jahres. Ich mag Lena Dunham und jetzt mag ich auch Rebecca Solnit. Ihr Buch reißt unsere trügerischen Illusionen auf, dass wir doch schon vieles geschafft hätten. Sie spricht Klartext über Gewalt gegen Frauen, unfaire Machtverhältnisse und all die Missstände, die eben immer noch unsere Gesellschaft beHERRschen. Wir dürfen die Situationen so wie sie ist nicht akzeptieren. Wir müssen aufstehen und laut werden.
“Dabei darf man nicht vergessen, dass ich in meinem Recht, zu denken und mich zu äußern, deutlich mehr bestärkt worden bin als die meisten Frauen, und ich habe gelernt, dass ein gewisses Maß an Selbstzweifel hilfreich ist, um sich zu korrigieren, zu verstehen, zuzuhören und sich weiterzuentwickeln – zu viel Selbstzweifel jedoch wirkt lähmend, und uneingeschränktes Selbstvertrauen bringt arrogante Idioten hervor.”
“Wir sind das Klima!” von Jonathan Safran Foer
Jonathan Safran Foer schreibt Schinken. Seine Bücher sind richtig dick und das vermutlich, weil er immer versucht ist, seine Thesen mit sehr viel Hintergrundwissen zu stützen. Trotzdem schwingt in “Wir sind das Klima!” ein skeptischer Ton mit. Foer beschreibt, dass selbst bei ihm die Dringlichkeit der Klimakrise noch nicht so angekommen ist, wie sie es sein sollte. Warum? Weil es zu leicht ist wegzuschauen. Wir haben viele Optionen dem Thema nicht alltäglich in die Augen zu sehen und genau da liegt das Problem. Wir machen die Klimakrise nicht zu unserer ganz persönlichen Krise. Dabei sind eben doch wir Menschen, unser Konsum, unser Verhalten das Problem. Wir müssen bei unserem Frühstück anfangen und unseren Lebensentscheidungen aufhören. Wir sind das Klima und unsere Welt ist in Gefahr. Wegschauen dürfen wir jetzt nicht mehr.
“Es ist schwer, sich ein vergänglicheres Kulturprodukt zu denken als einen Atemzug. Doch es ist unmöglich, sich ein beständigeres zu denken.”
Bewusst leben und lernen durch Bücher
Im Grunde fällt es mir richtig schwer so einen Artikel zu schreiben und zu sagen: „Schaut euch mal wieder Bücher an mit all diesen wichtigen Themen. Beschäftigt euch unbedingt damit.“ Diese Themen sollten nicht nebeneinander aufgelistet werden, so als ob wir uns heute mal mit Antirassismus beschäftigen, morgen mit Transidentität und Feminismus, übermorgen mit der Klimakrise. All diese Themen sind überlebenswichtig für unsere Gesellschaft. Aber irgendwo müssen wir anfangen oder weitermachen. Beides ist unabdingbar.
Ich bin froh, dass es starke und schlaue Menschen gibt, die so starke und schlaue, bereichernde Bücher schreiben, um uns bei unserer Weiterentwicklung zu helfen. Sie helfen uns beim Wachsen, sie sensibilisieren uns, machen aufmerksam und reißen auch mal aus dem süßen Schlaf der Illusionen. Ich träume gerne, aber noch lieber wache ich auf und lebe bewusst.
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
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Bücher: Warum ich nie Amazon-Bewertungen lese
Amazon-Bewertungen über Bücher helfen mir nicht bei der Entscheidung, ob ein Buch lesenswert ist oder nicht. Das möchte ich dir gerne erklären und deshalb hier meine drei wichtigsten Gründe, warum ich nicht mehr als erstes Bewertungen auf Amazon lese, bevor ich ein Buch kaufe.
Der Titel ist mal wieder sehr dramatisch?!? Okay, das ist ja so auch nicht ganz wahr. Ich lese schon Amazon-Bewertungen. Zum Beispiel, wenn es um eine neue elektrische Zahnbürste geht, eine Kamera zum Skypen oder irgendein Smartphone-Gadget.
Das hast du doch bestimmt auch schon mal getan: Du hast ein Produkt vor der Kaufentscheidung auf Amazon geöffnet und dir erstmal in Ruhe die Nutzerkommentare und Bewertungen durchgelesen, oder? Wenn es jedoch um Bücher geht, also quasi eines meiner wichtigsten mentalen Grundnahrungsmittel, sieht die Sache schon anders aus.
#1 Das ist doch nicht wahr! Wenn Reviews lügen …
Nicht alle Rezensionen sind echt. Das ist jetzt sicher keine wahnsinnig große Überraschung für dich und trifft auch nicht nur auf Amazon zu. Und trotzdem ist die Tatsache, dass Unternehmen und Privatanbieter Bewertungen kaufen können (egal ob bei Amazon oder irgendeinem anderen Portal), nicht unerheblich.
Woher weiß ich denn, welche Bewertung authentisch ist und welche inszeniert? Möchte ich mir die schönsten Märchengeschichten erzählen lassen über ein Buch, das ich keine 5 Seiten lang ertrage? Es ist mir auch ehrlich gesagt zu aufwendig, immer alle Menschen, die Bewertungen schreiben, zu überprüfen.
Inzwischen gibt es ja sogar Tools, die ich als Userin nutzen kann, um Bewertungen auf ihre Echtheit hin zu prüfen. Das ist mir aber ehrlich gesagt viel zu umständlich.
#2 Lass uns nicht streiten! Aggressive Bewertungen …
Lesen ist hier intim und da sozial, aber meist ist es in irgendeiner Form persönlich und damit subjektiv. Wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Büchern ist, lässt sich nicht zuletzt in den Reviews auf Amazon nachverfolgen. Um dieses Phänomen mal genauer unter die Lupe zu nehmen, habe ich mir ein paar Bücher rausgesucht, die ich dir auch schon hier auf Literaturpower vorgestellt habe.
Sehr unterhaltsam fand ich die Kundenbewertungen von “Tief im Land” von Neil Ansell. Es gibt derer nicht viele, doch diese haben es in sich:
“Es tut mir wirklich leid…aber ich muss das Buch völlig verreißen. Ich habe NOCH NIE etwas so Langweiliges gelesen. Vögel, Vögel, Vögel. Nichts passiert. NICHTS. Spaziergänge, Vögel beobachten. Das war’s. 270 Seiten lang. Ein Albtraum. Dieses Buch ist aktive Sterbehilfe. Es wäre so viel aus diesen Jahren im Cottage herauszuholen gewesen, aber der Autor ist eben kein begabter Autor. Nur ein Kerl, der irgendwo rumsaß und Vögel anstarrte. Der langweiligste Mensch der Welt an einem wunderschönen Flecken Erde. Bloß nicht lesen – außer Sie LIEBEN Vögel.”
Naja, ich habe auf alle Fälle Vögel lieben gelernt. Hättest du bei der Bewertung das Buch gelesen? Ich vielleicht nicht. Und das obwohl diesem Kommentar mehrere sehr positive Bewertungen gegenüber stehen. Aber die negativen Eindrücke sind ja manchmal leider nachhaltiger.
Das Buch hatte mich eher zufällig erreicht, ich habe ohne zu überlegen reingelesen und mich verliebt. Es tat einfach gut. Mehr dazu kannst du gerne im Artikel “Was du lesen musst, um in der Großstadt zu entspannen” lesen, aber hätte ich mich bei meiner Recherche nur auf Amazon verlassen, hätte mir ein wichtiges Buch in meinem Leben gefehlt.
Es hat im Übrigen nach meiner Lektüre auch als Buchring die Runde gemacht und dort sehr erfreuliche Kommentare erhalten. Wir könnten uns jetzt ein Buch nach dem anderen ansehen, Kommentare über Kommentare wälzen und dabei feststellen: 1. Es ist sehr schwer einen roten Faden zu entdecken und 2. mit meinen eigenen Eindrücken decken sich die teilweise sehr ausführlichen Bewertungen kaum.
Vielleicht ist das so in der Literaturbranche: Bücher sind etwas sehr persönliches und wenn ich gezielt Lese-Empfehlungen suche, dann vielleicht dort, wo Menschen schreiben, denen ich vertraue und deren Einschätzungen ich gerne folge. Womit wir schon bei Punkt 3 wären:
#3 Sich die Empfehlung von Menschen holen, deren Meinung ich schätze
Bei über 100000 Neuerscheinungen jedes Jahr ist es quasi unmöglich selbst eine adäquate Auswahl zu schaffen. Alles kann ich einfach nicht selber sichten und eine Vorauswahl ist für uns alle nahezu überlebenswichtig. Es gibt viele Buchbloggerinnen und Buchblogger, deren Rezensionen ich sehr gerne lese und es gibt noch viele andere Portale, über die ich meine bibliotherapeutische Datenbank ergänze.
Amazon jedoch ist mir zu unstetig, willkürlich und manchmal sogar aggressiv – aggressive Rezensionen lehne ich kategorisch ab. Unkritisch sind auch die Literaturjournalist*innen, Kritikerinnen und Kritiker, Bloggerinnen und Blogger im Netz oder in den Literaturmagazinen und Feuilletons nicht, aber es fällt mir wesentlich leichter ihre Meinungen wertzuschätzen. Denn die meisten von uns eint eine Gemeinsamkeit auf die ich sehr viel Wert lege: Wir lieben Literatur und Menschen und es ist uns ein inneres Bedürfnis beide zusammenzubringen.
Klingt das pathetisch? Schon. Aber es ist in dieser Branche, die dringend einer Regenerationskur bedarf, wichtig, Literatur wertzuschätzen und besonders aufzuzeigen wo und wann sie bereichern und inspirieren kann. “Tief im Land” habe ich geliebt, weil es auch mir persönlich viel gegeben hat und ich sofort wusste, welchen Menschen es in einer besonders stressigen Phase Ruhe verschafft. Amazonbewertungen werden leider hin und wieder auch dann geschrieben, wenn jemand besonders unzufrieden war.
Fazit zu Amazon-Bewertungen
Ich finde die Kommentare und Bewertungen auf Amazon wahnsinnig unterhaltsam. Sie sind manchmal witzig, manchmal dümmlich, hier und da überspitzt, manche sind gründlich und viele … naja.
Es kommt für mich auch gar nicht in Frage, diese wunderbare Quelle an (zumindest teilweise) ehrlichen Meinungen zu meiden, aber eines ist mir wichtig: Vorher, also vor der Kaufentscheidung, mache ich mir mein Bild entweder durch die kompetente Beratung einer freundlichen Buchhändlerin, einer tollen Rezension eines Buchbloggers oder einer fachkundigen Buchvorstellung einer Literaturkritikerin.
Nicht zu vergessen die vielen wunderbaren Lektüretipps von Verwandten, Freunden und Literaturpower-Leserinnen und -Leser. Und wenn ich mir so ein erstes Bild von einem Buch gebildet habe (durch eine Stimme, der ich gerne vertraue), dann luscher ich auch gerne mal in die Amazon-Kommentare. Aber wirklich erst dann. Amazon-Bewertungen bieten Orientierung. Sie sind jedoch, und das sollten wir niemals nie vergessen, subjektiv und präsentieren immer nur die persönliche Meinung eines Lesers oder einer Leserin.
Mich würde jetzt brennend interessieren, ob du Amazonbewertungen über Bücher auch mal vor der Lektüre liest. Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
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Verletzlich und doch stark sein
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Klicke auf das Bild, um dir „Queenie“ auf Amazon anzusehen.
Für wen möchtest du nochmal stark sein? Für deine Kinder, deine Familie, deine Chefin oder die Gesellschaft da draußen? Verdammt nochmal! Wenn überhaupt, dann doch bitte für dich! Und wusstest du, dass stark und verletzlich sein zusammen geht?
“Für all die Queenies da draußen – ihr seid gut genug. Glaubt mir.”
Mit dieser Widmung hatte mich Carty-Williams eigentlich schon gewonnen. Und dann wenige Seiten später das:
“Aber hör zu, was ich dir jetzt sagen werde, denn es ist nur zu deinem Besten. Zwillingsmänner nutzen einen aus. Die nehmen dir alles, was du hast, und quetschen dich aus. Sie geben dir nie was, weil es ihnen gar nicht um dich geht, sondern immer nur um sich selbst. Und dann lassen sie dich mit gebrochenem Herzen zurück, als Häufchen Elend am Boden.”
Lass dich in den Arm nehmen. Ach nein, das magst du ja nicht!
Jaha, also das las ich, erinnerte mich, dass mein Ex Zwilling ist und wusste: Dieses Buch und ich – wir werden gute Freunde. 😉
Lass mich ruhig von vorne beginnen. “Queenie” von Candice Carty-Williams war bereits 2019 ein Bestseller und wurde dann natürlich auch zeitnah in Deutschland gehyped. Völlig zu Recht!
Queenie. Eigentlich möchte ich sie in den Arm nehmen, auf einen großen Eisbecher einladen und mit ihr über all das sprechen, was uns beschäftigt. Ich fühlte mich beim Lesen selbst plötzlich wieder so verletzlich und konnte das problemlos zulassen. Selbstverständlich ist das ja nicht. Ach, aber Queenie mag keine Umarmungen. Ich schon. Und dieses Buch ist zum Glück wie eine lange, herzliche Umarmung.
Die meisten von uns sind nicht gerne verletzlich. Wer ist schon gerne angreifbar und das auch noch vor anderen? Wir haben hohe Ansprüche an uns selbst. Wollen funktionieren, die Dinge unter Kontrolle haben und wissen wo’s lang geht. Verletzlich sein, assoziieren wir mit Schwäche, sich gehen lassen, Kontrollverlust und das macht uns Angst.
Den Stress bewältigen, die Angst besiegen
Auch Queenie macht das Angst. Vielmehr noch, sie bekommt Panikattacken, denn ihre Stressbewältigungsstrategien gehen leider nicht auf. Der unbedeutende Sex führt zu Unruhe, Leere und Versagungsängsten. Zuerst hielt ich Queenie für sexpositiv. Sie kommt im Grunde wie eine moderne und coole Variante der Bridget Jones rüber. Aber Queenie holt sich Sex aus den falschen Gründen und so richtig genießt sie ihn leider nicht.
“Mein verkaterter Sonntag hatte einigen düsteren Gedanken und Befürchtungen erlaubt, sich breitzumachen. Diese düsteren Gedanken und Befürchtungen drehten sich hauptsächlich darum, dass ich, bevor Guy anfing, mich sexuell auszubeuten, Männer in einem Tempo verschliss, das ich mir selbst nie zugetraut hätte.”
Ich lese und lese und entwickle dabei so ein Übermaß an Mitgefühl. Ich bin versucht zu sagen, dass Queenie doch “nur” eine Romanfigur ist. Aber das ist sie nicht. Queenie ist ein Symbol und sie steht für etwas und ob dieses etwas nun eine Generation, ein Alter Ego, eine unterbewusste Angst oder Hoffnung ist – es ist völlig egal. Queenie berührt beim Lesen so stark, dass ich abwechselnd gelacht und geweint habe. Über Bodyshaming, Rassismus, Familientragödien, Freundschaft, Liebe und die eigenen Unzulänglichkeiten.
Die Brücke zwischen Selbstschutz und Selfcare schlagen
Mitte Zwanzig, frisch getrennt – will das aber noch nicht so recht wahrhaben, hadert sie mit ihrem Job, kämpft gegen handfesten Alltagsrassismus und verliert sich immer wieder in Selbstmitleid und Streit mit ihren besten Freundinnen. Dabei ist Queenie voller Empathie und Liebe für ihre Mitmenschen. So geduldig jedenfalls wie Queenie mit ihrer Familie ist – ich könnte das nicht. Nur eben mit sich selbst ist sie es nicht. Die Therapie kommt ziemlich spät. Die Einsicht, dass sie Zeit und Abstand braucht, auch. Selfcare, Queenie!
Ich habe die Dialoge mit den Freundinnen geliebt, nochmal so viel mehr über #blacklivesmatter gelernt und dank Queenie und ihrer witzig-ironischen Art vermag ich als Leserin auch meinen eigenen Selbstschutz wieder etwas lockerer zu lassen. Lebensschlau und einfühlsam hat Candice Carty-Williams diese Romanfigur gezeichnet. Ein Buch, das ich in Zukunft gerne verschenken werde.
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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Tessa Mittelstaedt liest | Interview
Person des öffentlichen Lesens: Tessa Mittelstaedt
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Person des öffentlichen Lesens: Tessa Mittelstaedt
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Die Schauspielerin Tessa Mittelstaedt spielte die beliebte Rolle der Franzi im Kölner Tatort. Beruflich ist sie sowohl im Fernsehen als auch im Theater zu Hause, spricht Hörbücher ein und wird im Herbst in einer spannenden Episodenhauptrolle im Frankfurter Tatort „Funkstille“ zu sehen sein. Auch spannend: Sie verleiht dem Hörbuch „Romy und der Weg nach Paris“ ihre wunderbare Stimme und erzählt darin das Leben von Romy Schneider in Frankreich.
Foto: © Mirjam Knickriem / photoselection.de
Die Schauspielerin Tessa Mittelstaedt spielte die beliebte Rolle der Franzi im Kölner Tatort. Beruflich ist sie sowohl im Fernsehen als auch im Theater zu Hause, spricht Hörbücher ein und wird im Herbst in einer spannenden Episodenhauptrolle im Frankfurter Tatort „Funkstille“ zu sehen sein. Auch spannend: Sie verleiht dem Hörbuch „Romy und der Weg nach Paris“ ihre wunderbare Stimme und erzählt darin das Leben von Romy Schneider in Frankreich.
Foto: © Mirjam Knickriem / photoselection.de
Du könntest mit einer Romanfigur einmal die ganze Nacht durchquatschen. Mit wem würdest du das gerne tun und worüber würdet ihr reden?
Ich glaube mit Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter, vielleicht auch mit der roten Zora. Auf jeden Fall mit den wilden Mädchen meiner Kindheit, die freier und rebellischer waren als ich es mich je getraut habe zu sein. Genau darüber würde ich mit ihnen sprechen: ihre Unerschrockenheit, ihren Freiheitsdrang, ihre Kraft und Stärke.
Welchen Ort verbindest du auf besondere Weise mit Literatur? Dieser kann real, virtuell oder ausgedacht sein.
Das Aufnahmestudio. Ich lese im Moment viele Hörbücher ein und so ist dies meine erste Assoziation.
Gib den kommenden 6 Monaten deines Lebens einen eigenen Romantitel!
„Alles ist möglich.“
Ein Mensch, der dir nahesteht, ist kürzlich ausgewandert. Welches Buch schickst du ihm als Erinnerung an dich?
Franziska Sperr: „Die kleinste Fessel drückt mich unerträglich: Das Leben der Franziska zu Reventlow“
Beende den Satz: Lesen ist für mich …
… das Abtauchen in andere Leben, das Annähern an verschiedene Persönlichkeiten und Charaktere, eine Einladung zum Reisen durch die Zeiten und Geschichte, lebendig, spannend, nährend und unverzichtbar.
Tessa Mittelstaedt
Folge Tessa Mittelstaedt auch auf Instagram und bekomme lebendige Eindrücke vom Leben und der Arbeit dieser sympathischen Schauspielerin!
Caroline Hartig liest | Interview
Person des öffentlichen Lesens: Caroline Hartig
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Person des öffentlichen Lesens: Caroline Hartig
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Caroline Hartig ist Schauspielerin und aus zahlreichen TV-Rollen bekannt. In „Kilimandscharo – Reise ins Leben” spielte sie an der Seite von Kostja Ullmann und Anna Maria Mühe. In der erfolgreichen ARD-Reihe „Weingut Wader“, in der sie eine blinde Winzertochter spielt, begeistert sie ein Millionenpublikum. Zuletzt spielte sie für ProSieben im Mystery-Thriller „Schattenmoor“ eine Doppel-Hauptrolle. Demnächst dreht sie für den Saarbrückener Tatort und wird bald im Kinofilm „Wahre Schönheit“ neben Lily Liefers und Emma Schweiger zu sehen sein.
Foto: © Paul Zimmer
Caroline Hartig ist Schauspielerin und aus zahlreichen TV-Rollen bekannt. In „Kilimandscharo – Reise ins Leben” spielte sie an der Seite von Kostja Ullmann und Anna Maria Mühe. In der erfolgreichen ARD-Reihe „Weingut Wader“, in der sie eine blinde Winzertochter spielt, begeistert sie ein Millionenpublikum. Zuletzt spielte sie für ProSieben im Mystery-Thriller „Schattenmoor“ eine Doppel-Hauptrolle. Demnächst dreht sie für den Saarbrückener Tatort und wird bald im Kinofilm „Wahre Schönheit“ neben Lily Liefers und Emma Schweiger zu sehen sein.
Foto: © Paul Zimmer
Du könntest mit einer Romanfigur einmal die ganze Nacht durchquatschen. Mit wem würdest du das gerne tun und worüber würdet ihr reden?
Mit John aus dem Buch „Das Café am Rande der Welt“. Wir leben in einer Welt die von Wachstum, Reichtum und Eile geprägt ist. Im „Café am Rande der Welt“ geht es um einen überarbeiteten Werbemanager, der in einem Café nur kurz Rast machen will, doch dann auf der Speisekarte neben dem Menü drei Fragen entdeckt: Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben? Die Fragen nach dem Sinn des Lebens und über die Bedeutung von Glück führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert er seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen und lernt auf humorvolle Weise worauf es im Leben ankommt. Ich finde diese Gedanken und Erfahrungen sehr interessant und würde ihn fragen, welche Tipps er mir nach seinen neuen Erkenntnissen geben würde und was für ihn das prägendste Erlebnis auf seiner Reise war.
Welchen Ort verbindest du auf besondere Weise mit Literatur? Dieser kann real, virtuell oder ausgedacht sein.
Ich liebe die Atmosphären in Bibliotheken. Klassische Ohrensessel mit Leselampe und Bücherregalen in Hintergrund. Am besten stürmt es draußen. Aber genauso schön finde ich Bücher an besonderen Orten, wie auf einer Klippe am Meer zu lesen oder auf einem Segelschiff, wenn die Sonne scheint.
Gib den kommenden 6 Monaten deines Lebens einen eigenen Romantitel!
Reisen, mal anders.
Ein Mensch, der dir nahesteht, ist kürzlich ausgewandert. Welches Buch schickst du ihm als Erinnerung an dich?
Es kommt sehr auf den Menschen drauf an. Favorisieren würde ich „Das Café am Rande der Welt“, „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“, „Harari – die Geschichte einer Menschheit“, Benedict Wells „Vom Ende der Einsamkeit“ sowie „Das Herzenhören“ von Jan-Philipp Sendker.
Beende den Satz: Lesen ist für mich …
…Entspannung und Abenteuer zugleich.
Caroline Hartig
Folge Caroline Hartig auch auf Instagram und bekomme spannende Eindrücke vom Leben und der Arbeit dieser herausragenden Schauspielerin!
Sabine Vitua liest | Interview
Person des öffentlichen Lesens: Sabine Vitua
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Person des öffentlichen Lesens: Sabine Vitua
In Büchern steckt das Potenzial, unser Leben zu verändern. Hier verraten dir Menschen aus dem öffentlichen Leben, welche Rolle Bücher und Literatur in ihrem Leben spielen.
Sabine Vitua ist bekannt durch zahlreiche Rollen in Kinofilmen, Serien und TV-Filmen. In der Kult-Serie „Pastewka“ spielt sie die Managerin von Bastian Pastewka und begeistert ein Millionenpublikum. Sie sprengte die Quoten mit der neuen ZDF-Herzkino Reihe „Ein Tisch in der Provence“. Es folgte der Kinofilm „Zu weit weg“, der den Preis als besten Kinderfilm auf dem 48. Molodist International Film Festival in Kiew gewann. Im Sommer steht sie für eine Hauptrolle in der beliebten ZDF-Reihe „Inga Lindström“ vor der Kamera. Im Herbst können sich die Zuschauer auf Sabine Vitua in einer der Hauptrollen in der neuen ARD-Reihe „Küstenpiloten“ freuen.
Foto: © Mirjam Knickriem / photoselection.de
Sabine Vitua ist bekannt durch zahlreiche Rollen in Kinofilmen, Serien und TV-Filmen. In der Kult-Serie „Pastewka“ spielt sie die Managerin von Bastian Pastewka und begeistert ein Millionenpublikum. Sie sprengte die Quoten mit der neuen ZDF-Herzkino Reihe „Ein Tisch in der Provence“. Es folgte der Kinofilm „Zu weit weg“, der den Preis als besten Kinderfilm auf dem 48. Molodist International Film Festival in Kiew gewann. Im Sommer steht sie für eine Hauptrolle in der beliebten ZDF-Reihe „Inga Lindström“ vor der Kamera. Im Herbst können sich die Zuschauer auf Sabine Vitua in einer der Hauptrollen in der neuen ARD-Reihe „Küstenpiloten“ freuen.
Foto: © Mirjam Knickriem / photoselection.de
Du könntest mit einer Romanfigur einmal die ganze Nacht durchquatschen. Mit wem würdest du das gerne tun und worüber würdet ihr reden?
Nach Monaten gefühlten Lebensstillstands sehne ich mich nach Nicole Diver aus ‚ Zärtlich ist die Nacht‘ von F.Scott Fitzgerald. Ich möchte teilhaben an ihrem Flirren, ihrem Lebenshunger, ihrer Großzügigkeit, ihrem Drang sich zu verschwenden, die Lust sich und das Leben auszuquetschen, ihrem Mut, ihrer Verzweiflung. Ich werde ihr Komplimente machen für ihre Klugheit, ihre Schönheit, ihre Erotik. Wir werden über das Leben und die Liebe lachen und uns ausheulen und ich denke wir werden viel Wein trinken. Länger als eine Nacht, fürchte ich, würde ich das nicht durchhalten. (lacht)
Welchen Ort verbindest du auf besondere Weise mit Literatur? Dieser kann real, virtuell oder ausgedacht sein.
Mein Bett.
Gib den kommenden 6 Monaten deines Lebens einen eigenen Romantitel!
Die Fülle.
Ein Mensch, der dir nahesteht, ist kürzlich ausgewandert. Welches Buch schickst du ihm als Erinnerung an dich?
Zur Zeit schmeiße ich meine Freunde zu mit ‚Die langen Abende‘ von Elizabeth Strout, die Fortsetzung des Romans ‚Mit Blick aufs Meer‘, da ich vor allem von Olive Kitteridge fasziniert bin, einer widerborstigen, unbestechlichen, intelligenten, nicht sonderlich beliebten, eher gefürchteten Mathelehrerin, die so viele Kämpfe mit sich und ihrer Familie auszustehen hat, so viele Fehlleistungen begeht. Wie sie Zutrauen zum Leben, zu sich selbst gewinnt, ist kraftvoll, berührend, verstörend, und unfassbar komisch.
Beende den Satz: Lesen ist für mich …
… Flucht vor dem Leben ins Leben.
Sabine Vitua
Mehr über Sabine Vitua kannst du auf Wikipedia nachlesen.
Die Sehnsucht nach Liebe
Die Sehnsucht nach Liebe
Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!
Klicke auf das Bild, um dir „Du wirst mein Herz verwüsten“ auf Amazon anzusehen.
Was passiert eigentlich mit uns, wenn wir lieben? Hast du schon mal tagelang auf eine Nachricht gewartet und schließlich mit klopfendem Herzen die ersehnten Zeilen in dich aufgesogen? Liebe verändert uns und sie leitet uns. Manchmal hinterlässt sie Chaos und oft macht sie uns verletzlich. Wie wundervoll das sein kann, erfährst du hier.
Liebe ist Sehnsucht
Erinnerst du dich, wie es sich anfühlte, als du das letzte Mal verliebt warst? Ich erinnere mich gut und ich glaube, dass ich dieses Gefühl auch nicht wieder vergessen werde. Das was mit meinem Körper und meinen Gedanken damals passierte, war mindestens so intensiv wie der alles überwältigende Liebeskummer vier Jahre später.
“Es ist, als würde ich dich zum ersten Mal sehen, und dann wiederum scheint es mir, als hätte es immer nur dich gegeben. Das geht über Worte hinaus.”
Was schreibst du deiner Liebsten oder deinem Liebsten in einem besonders emotionalen Moment? Gibt es Nachrichten, die du aus vergangenen Beziehungen oder Liebschaften aufgehoben hast? Manchmal können ein paar wenige Worte ganze Emotions-Lawinen lostreten.
Worte der Liebe, Worte des Schmerzes
Morgane Ortin lebt in Paris, arbeitet als Autorin und Instagramerin und hat mit “Du wirst mein Herz verwüsten” ihr Debüt herausgegeben. Jeden Tag erhält die Französin Hunderte Nachrichten und veröffentlicht einzelne anonymisiert auf ihrem Account @amours_solitaires, der bald 1 Million Follower verzeichnet.
“Du bist mein perfektester Morgen, weißt du das?”
278 Nachrichten hat Ortin ausgewählt und zu einem in sich schlüssigen Roman neu zusammengesetzt. Innovativ, kreativ und vor allem auch eines: berührend. Beeindruckend, wie mensch einen Roman schreiben kann ohne einen einzigen Satz selbst zu formulieren. Literatur geht hier völlig neue Wege und so faszinierend das ist, so natürlich fühlt es sich auch an.
Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit
Der Account erreicht vor allem eine französischsprachige Zielgruppe, aber ich glaube nicht, dass Französinnen und Franzosen gezwungenermaßen romantischer sind als Menschen anderswo.
Zugehörigkeit, Geborgenheit und Austausch – das sind menschliche Grundbedürfnisse. Wir können nicht ohne Nähe und vermutlich machte genau das die Isolation während der Corona-Krise am schwierigsten.
“Du musst wissen: Ich bin dein.”
“Du wirst mein Herz verwüsten” – dieser Titel ist so wundervoll poetisch. Was tun sich da für Bilder auf? Was verbinde ich mit dem Verwüsten meines Herzens? Ist das etwas, das wünschenswert ist? Vielleicht ja, weil Strukturen ausgehebelt und Routinen hinfällig werden. Und vielleicht brauchen wir das, um uns wieder lebendig zu fühlen und unser kleines Schneckenhaus zu verlassen. Liebe ist nicht nur eine Emotion. Liebe ist ein Lebenssinn.
Erfüllung oder unerfüllte Sehnsucht?
Ortin selbst schreibt im Vorwort: “Der Brief ist nicht tot: Er hat sich nur mit den neuen Mitteln, die uns die Technik bietet, weiterentwickelt. Vielleicht ist er sogar lebendiger denn je.”
Sprache, Technik, Kommunikation: Das ist alles im Wandel und auch unsere Beziehungen zu uns und zu anderen verändern sich. Wir sollten Gefühle nicht verstecken müssen. Lasst uns die Liebe wieder salonfähig machen. Lasst uns darüber reden, sie zulassen, leben und offen zeigen. Dieses Buch macht dazu Mut und weckt die Lust wieder von ganzem Herzen zu lieben.
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Führst du das Leben, das du führen möchtest? So eine Frage schon wieder! Super schwer zu beantworten! Niemand ist immer nur zufrieden mit seinem Leben. Klar wollen wir bewusster leben. Und unsere Zeit nicht verschwenden. Im Roman “Das Versprechen, dich zu finden” von Anne Youngson, lernen wir, das Leben mit anderen Augen zu sehen und nähern uns der Antwort auf die Frage, welches Leben wir führen wollen.
Nichts verpassen
Verpasste Chancen, unzählige Ausreden und immer wieder diese Lebensumstände, denen frau und man einfach so ausgeliefert ist: Das Leben will nicht immer so wie du willst. Tina und Anders, beide Anfang 60, haben sich wahrscheinlich viel zu lange nicht mit der Frage beschäftigt, was sie eigentlich selbst wollen. Aus einem zufällig begonnenen Briefwechsel wächst eine Freundschaft.
Die Schriftstellerin Anne Youngson schrieb den Roman, der ihr Erstlingswerk ist, erst mit 70 Jahren. Erst nach dem Eintritt in die Rente und etlichen anderen Projekten und Aufgaben, fand Youngson die Muße, Zeit und Disziplin ihr Werk zu verfassen. Aber sie hielt an ihrem Traum fest, über all die Jahre, und dank ihres Durchhaltevermögens, hat die Welt einen wundervollen, nachdenklichen und warmen Roman mit Tiefgang gewonnen.
Man weiß nie was man bekommt
“Ich halt das nicht mehr aus. Komm, wir fahren nach Dänemark. Vielleicht fühlen wir uns dann wieder so hoffnungsvoll wie damals als Mädchen.” Und dann sagte ich: “Wir sind aber keine Mädchen mehr. Und wir müssen diese Sache hier zu Ende bringen, bevor wir uns erlauben, uns auf bessere Zeiten zu freuen.”
Solche Momente gab es einige in Tinas Leben. Momente, in denen sie sich verbat glücklich zu sein und das Jetzt zu genießen. Die langersehnte Reise nach Dänemark mit ihrer Freundin Bella, trat sie jedoch nicht an. Bella starb und hinterließ ihre Freundin voller Schmerz, Sehnsucht und Trauer.
“Ich habe das Gefühl, mein Leben geopfert zu haben, aber für nichts. Erstens habe ich mich den gesellschaftlichen Standards meiner Eltern und ihresgleichen geopfert, denn die verboten mir, abzutreiben oder allein ein Baby zu bekommen. Zweitens habe ich mich für den Hof geopfert.”
Schicksal oder einfach mal machen
Wir bekommen persönliche Einblicke in die Lebensgeschichten und Schicksale der beiden Protagonist*innen. Die Briefe sind lebensphilosophisch, respektvoll und voller Wärme und mit Hingabe zum Leben verfasst. Tina und Anders teilen viele freudige Momente, ihre Einsichten, ihre Hoffnungen und neue Träume, die sich gerade erst entwickeln.
“Von Anfang bis nicht ganz zum Ende betrachtet – was habe ich verpasst, indem ich mir so viele Wahlmöglichkeiten schon in jungen Jahren versperrt habe?”
Wir verpassen immer etwas, weil wir Entscheidungen treffen. Aber über die Vergangenheit können wir nicht mehr verfügen. Wir müssen uns dem Jetzt widmen und diese wunderbare Botschaft vermittelt “Das Versprechen, dich zu finden”. Danke dafür, liebe Anne Youngson.
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Egal ob wir an Schicksal glauben oder nicht: Früher oder später kommt jede Person in eine Situation, die sich nicht gut anfühlt. Und manchmal fühlen wir uns dieser Situation einfach irgendwie ausgeliefert. Ohnmacht überkommt uns dann. Aber Ohnmacht ist auch eine Täuschung, denn einen Ausweg gibt es immer. In ihrem Roman “Der Zopf” skizziert Autorin Laetitia Colombani die Schicksale dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können und die doch etwas Entscheidendes eint.
Lebenswege und Herausforderungen
Laetitia Colombani lebt in Frankreich und kennt sich mit Geschichten aus. Hauptsächlich aber mit dem Film. Die Regisseurin steht auch selbst häufig als Schauspielerin vor der Kamera und es verwundert nicht, dass ihr erster Roman wie ein Episodenfilm wirkt. Das Schöne an Episodenfilmen ist für mich die Vernetzung der einzelnen Protagonisten, die manchmal sogar erst am Ende aufgelöst wird.
Im Roman “Der Zopf” verfolgen wir das Schicksal dreier Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen, in unterschiedlichen Ländern Leben und deren Lebenswege sehr unterschiedlich verlaufen sind.
Was Frauen oft durchstehen
“Sie ist eine Amazone, ganz genau. Eine Kriegerin, eine Kämpfernatur. Eine Amazone lässt sich nicht gehen. Sie setzt sich bis zu ihrem letzten Atemzug zur Wehr. Sie gibt niemals auf.”
Ich werde jetzt nicht schreiben, dass Smita, Giulia und Sarah “Powerfrauen” sind. Erst kürzlich las ich in dem wunderbaren Buch von Manuel Möglich, wie abwertend dieser Ausdruck eigentlich ist. Möglich schreibt darin, dass der Begriff vermittle, “dass es Frauen im Allgemeinen an Durchschlagskraft fehlen würde”. Mir leuchtete das schnell ein, denn wenn wir jene Frauen als “Powerfrauen” bezeichneten, würden andere schlecht dastehen. Das darf nicht passieren.
Die Schicksale dieser drei Protagonistinnen sind erst auf den zweiten Blick ineinander verflochten, wie ein Zopf eben. Aber es eint sie noch eine weitere Eigenschaft. Ihr Leben ist an einem Punkt angekommen, an dem sie nicht weiter ertragen können und wollen, wie mit ihnen umgegangen wird. Die Erwartungen der Umwelt sind dermaßen erstickend geworden. Der Lebenshunger ist stärker und alle drei treffen weitreichende Entscheidungen.
“Lass dich nicht von deinem Weg abbringen, sagt der Vater, von niemandem. Du musst dir deine Überzeugung bewahren. Du hast einen starken Willen. Ich glaube an deine Durchsetzungskraft und an deine Fähigkeiten. Du musst die Sache weiterverfolgen. Das Leben hat große Dinge mit dir vor.”
Es ist nicht wirklich der Vater, der diese Worte zu seiner Tochter Giulia sagt. Denn dieser liegt längst im Sterben und sie sitzt bei ihm und hat diesen besonderen Tagtraum, der ihre Ängste endlich lähmt und dafür ihren Mut beflügelt.
Gehe deinen Weg, er gehört dir
Deine Zukunft gehört dir. Nur dir. Egal in welcher Familienkonstellation du bist, egal welchem Beruf du nachgehst und egal wie schwer die letzten Jahre vielleicht gewesen sind. Wir alle unterliegen Einschränkungen und kennen Erwartungen.
Wir fühlen uns manchmal schwach, müssen hin und wieder uns selbst und andere belügen. Es ist leicht, sich etwas vorzumachen, wenn die Außenwelt uns so oder so haben will. Aber unser Leben und unsere Zukunft gehört uns und ich danke Laetitia Colombani für ihren inspirierenden und einfühlsamen Roman.
Zum Schluss sei noch eine besondere Charakteristik des Romans erwähnt, die zweifelsohne auf den beruflichen Hintergrund der Autorin zurückzuführen ist: Laetitia Colombani ist eine Meisterin des Cliffhangers. Selten habe ich Romane gelesen, die so ruhig und gleichzeitig eben so spannend waren.
Aber mach dir am Besten selbst ein Bild: