Frauen und Finanzen: Geld verstehen, investieren & wachsen mit Büchern

Frauen und Finanzen: Geld verstehen, investieren & wachsen mit Büchern

Frauen und Finanzen: Geld verstehen, investieren & wachsen mit Büchern

Dieser Artikel ist längst überfällig. In der Berliner Startup-Szene bin ich dem Thema Geld und Money-Mindset immer wieder begegnet – in Workshops, Online-Communities und Masterminds. Dabei wurde mir schnell klar, wie wichtig gute Finanzbücher für Frauen sind: Sie helfen, kritisch zu hinterfragen, bewusste Entscheidungen zu treffen und finanzielle Sicherheit aufzubauen.

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Selbstbewusste Frauen, die ihre Finanzen rocken

Buchempfehlungen: Frauen schreiben für Frauen über Finanzen

Finanzliteratur kann einen bedeutenden Einfluss auf die persönliche Entwicklung im Umgang mit Geld haben. Daher möchte ich nicht nur Empfehlungen aussprechen, sondern vielmehr Anregungen bieten. Lies bitte auch Finanzbücher kritisch und prüfe, ob sie zu deinem eigenen Wertesystem passen. Mein Ziel ist es nicht, möglichst viele Reiche hervorzubringen, sondern Frauen darin zu bestärken, finanziell mündig zu handeln. Ganz unten im Artikel erzähle ich außerdem von meinem eigenen Weg: meinem Money-Mindset, den Stolpersteinen und Erkenntnissen, die mich geprägt haben.

Herausforderungen für Frauen in Finanzfragen

Frauen stehen oft vor besonderen Hürden: Lohnunterschiede, Rentenlücken und mangelnde Finanzbildung. Mein eigener Prozess hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, diese systemischen Hindernisse zu erkennen und Wege zu finden, sie zu überwinden. Die folgenden Bücher von Frauen für Frauen können dir dabei helfen, genau das zu tun: sie unterstützen dich auf deinem Weg zu finanzieller Autonomie.

Bücher über Finanzen für Frauen

Die Buchcover und Links in diesem Artikel enthalten Affiliate-Links zu Amazon. Beim Kauf über diese Links unterstützt du uns, ohne dass für dich zusätzliche Kosten entstehen. Danke!

„Frauen können Finanzen“ von Dani Parthum:

Buchcover

In Frauen können Finanzen legt Dani Parthum einen klar strukturierten Leitfaden für den Umgang mit Geld vor, der speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten ist. Sie behandelt grundlegende Themen wie Haushaltsplanung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau und faire Finanzgestaltung in Partnerschaften. Dabei verzichtet sie bewusst auf komplizierte Fachsprache und setzt auf konkrete Tipps, Checklisten und Faustregeln. ZUM BUCH

„Wir müssen über Geld sprechen“ von Otegha Uwagba:

Buchcover

Lasst uns über Klasse sprechen. Ja, wirklich, auch wenn das Thema oft gemieden wird, weil es unbequem ist. Doch Geld, Klasse und Herkunft sind untrennbar miteinander verwoben und prägen unser Leben auf subtile wie auf brutale Weise. Uwagba widmet ihr Buch all jenen, die die Last dieser Zusammenhänge tagtäglich spüren:

„Für alle, die sich übersehen und unterbezahlt fühlen. Die abends mit Geldsorgen einschlafen und morgens mit ängstlichen Gedanken aufwachen. Die unsicher und mutlos in ihre finanzielle Zukunft blicken. Die davon überzeugt sind, dass es niemals besser werden wird. Für euch ist dieses Buch.“

ZUM BUCH

„Geld interessiert mich nicht“ von Astrid Zehbe und Daniela Meyer:

Buchcover

Geld interessiert mich einfach nicht von Astrid Zehbe und Daniela Meyer räumt mit typischen Glaubenssätzen wie „Über Geld spricht man nicht“ oder „Finanzen sind Männersache“ auf. In zehn klar strukturierten Kapiteln zeigen die Autorinnen, wie solche Denkmuster Frauen daran hindern, finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Durch die Verbindung von gesellschaftlicher Analyse und praktischen Impulsen entsteht ein Buch, das weniger Rezepte liefert, als vielmehr die Haltung zum Thema Geld grundlegend verändert und damit den entscheidenden Schritt zu mehr finanzieller Souveränität eröffnet. ZUM BUCH

„Geld. Über Macht, Vermögen und Ungerechtigkeit“ von Marlene Engelhorn:

Buchcover

Marlene Engelhorn fordert in ihrem Buch Geld – Über Macht, Vermögen und Ungerechtigkeit eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Geld. Sie analysiert, wie Reichtum Macht verleiht und Armut nur existiert, wenn einige sehr reich sind. Engelhorn plädiert für eine gerechte Umverteilung und fordert eine demokratische Diskussion über den Umgang mit Wohlstand. Mit ihrem Buch möchte sie dazu anregen, über die gesellschaftlichen Strukturen nachzudenken, die Reichtum ermöglichen, und eine Vision für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen zu entwickeln. Aus meiner Sicht müssen wir Klassismus und Gesellschaft immer mitdenken, wenn wir uns mit den eigenen Finanzen beschäftigen. Dieses Buch hilft. ZUM BUCH

„Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“ von Natascha Wegelin:

Buchcover Madame Moneypenny

Natascha Wegelin spricht in ihrem Buch direkt zu den Herausforderungen, denen viele Frauen gegenüberstehen, wenn es um ihre finanzielle Zukunft geht. Die Statistik, dass 75 Prozent aller Frauen in Deutschland später eine Rente unter 400 Euro erhalten werden, ist alarmierend. Wegelin ermutigt dazu, sich von traditionellen Vorstellungen zu lösen und selbst aktiv zu werden. Ich selbst habe von ihren Ratschlägen profitiert, insbesondere davon, wie sie Hemmungen und Scheu vor Anlagen und Aktien abbaut. ZUM BUCH

„Selbst investiert die Frau“ von Christiane von Hardenberg:

Buchcover

Christiane von Hardenberg teilt in ihrem Buch nicht nur finanzielle Ratschläge, sondern auch ihre eigenen Erfahrungen, einschließlich der Offenbarung, dass sie selbst einmal Steuern hinterzogen und sich dann selbst angezeigt hat. Diese Ehrlichkeit und Offenheit sind erfrischend und helfen, den oft belasteten Umgang mit Finanzthemen zu enttabuisieren. Von Hardenberg ermutigt dazu, Finanzen mit Freude und Selbstbewusstsein anzugehen, auch wenn Fehler dazu gehören. ZUM BUCH

„We Should All Be Millionaires“ von Rachel Rodgers:

Buchcover Rachel Rodgers, eine selbstgemachte Millionärin, bringt in ihrem Buch eine revolutionäre Perspektive ein. Sie zeigt, warum das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit kein egoistischer oder gieriger Akt ist, sondern im Gegenteil ein Beitrag zur Schaffung von Gleichberechtigung in der Welt. Rodgers‘ persönliche Geschichte und ihre Coaching-Erfahrungen machen das Buch nicht nur informativ, sondern auch inspirierend. Es hat mir geholfen, meine eigenen finanziellen Ziele höher zu setzen und einen realistischen, schrittweisen Weg dorthin zu erkennen. ZUM BUCH

„Why We Matter. Das Ende der Unterdrückung“ von Emilia Roig:

Buchcover

Vielleicht fragst du dich, warum ich in einem Artikel über Finanzen gerade dieses Buch mit aufnehme. Kapitalismus und Patriarchat sind eng miteinander verflochten. Um zu verstehen, warum finanzielle Ungleichheiten bestehen und bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt werden, lohnt ein Blick über die rein ökonomische Ebene hinaus. Emilia Roig zeigt in Why We Matter die Vielschichtigkeit von Diskriminierungen und deren Folgen für alle Lebensbereiche, auch für den Zugang zu Geld und Vermögen. Ihre Analyse macht deutlich, dass finanzielle Selbstbestimmung ohne gesellschaftliche Gerechtigkeit nur bedingt möglich ist. ZUM BUCH

Wir brauchen mehr weibliche Role Models. Menschen, die darüber sprechen, welche Erkenntnisse sie gewonnen haben, welche Fehler sie gemacht haben, was sie so wieder tun würden und was nicht.

Frau investiert an der Börse

Weitere Bücher über Finanzen für Frauen von Frauen:

Finanzliteratur bietet eine breite Palette von Perspektiven und Ansätzen, um die eigene Beziehung zu Geld zu stärken. Hier sind einige weitere Bücher, manche davon auf Englisch, die euch auf eurer finanziellen Reise begleiten könnten:

Moneymakers von Aya Jaff Get Good with Money von Tiffany Aliche Finanzen sind weiblich

Aktien und ETFs für Frauen Aktien Life Balance Cashing Out

girls just wanna have funds financial feminist girls that invest

Nachhaltiges Investment

Die Entscheidung, wie wir mit unserem Geld umgehen, ist nicht nur persönlich, sondern auch gesellschaftlich relevant. Der Gedanke, Kapitalismus und ständiges Wirtschaftswachstum kritisch zu betrachten, ist heute mehr denn je von Bedeutung. Informiertes und bewusstes Handeln kann einen positiven Einfluss haben und zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Daher ist es meiner Ansicht nach wichtig, sich nicht nur zu blockieren oder gar zu verweigern, sondern aktiv und informiert zu agieren, um eine positive Veränderung in der Welt zu bewirken.

Frauen und Finanzen: Wege aus der Scham

Auf eurer Reise zu finanzieller Freiheit wünsche ich euch Mut und Freude. Letztlich ist es nicht immer eine Reise zu mehr Geld, sondern vor allem zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Mein eigener Weg zur finanziellen Bildung ist von Höhen und Tiefen geprägt. Die Auseinandersetzung mit der Altersvorsorge, anfangs herausgeschoben, wurde zu einem aktiven Lernprozess. Wir sollten uns nicht nur auf Bücher verlassen, sondern auch miteinander sprechen, um die Scham um das Thema Geld zu überwinden. Offen über Geld zu sprechen, erleichtert diesen Prozess.

Kartenset

Das Kartenset „Eine Frage des Geldes“ habe ich mir vom Verlag beherzt auf meinen Wunsch zuschicken lassen. Es bietet eine innovative Möglichkeit, über verborgene Wünsche, grundlegende Werte und Privilegien zu reflektieren und glaubt mir: das erzeugt kräftig innere Reibung. Entwickelt in Zusammenarbeit mit einem nachhaltigen Banking-Anbieter, bricht es das Tabu des offenen Gesprächs über Geld in verschiedenen Lebensbereichen: in Partnerschaften und Familien, WG’s und mit Freund*innen. Die vielfältigen Fragen ermutigen nicht nur dazu, die eigene Geldgeschichte zu erzählen, sondern laden auch zum gemeinsamen Träumen ein.

Mein persönliches Money Mindset

Erst mit Anfang 30 wurde mir klar, wie belastend meine Glaubenssätze rund ums Geld waren – geprägt von Scham, Angst und dem naiven Vertrauen auf eine „selbstregelnde Zukunft“. Aufgewachsen im Osten in einem Hartz-IV-Haushalt, bekam ich zwar viel Bildung, aber wenig finanzielle Stabilität mit. Das hat mein Verhältnis zu Geld lange negativ beeinflusst.

Mein Weg zu einem gesunden Money Mindset war (und ist) ein Spagat zwischen Existenzängsten und dem Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit. Nach und nach wurde mir bewusst, wie stark Erziehung, gesellschaftliche Normen und persönliche Erfahrungen meine Haltung geprägt haben. Deshalb begann ich, aktiv an einer Veränderung zu arbeiten.

Die Bedeutung von Finanzbildung

Finanzbildung wurde für mich zu einem Schlüssel. Der Einstieg war nicht leicht, aber enorm befreiend. Bücher wie „Die Gaben der Unvollkommenheit“ von Brené Brown halfen mir, Schamgefühle zu verstehen und offener über Geld zu sprechen. Heute fällt es mir leichter, meine Finanzen selbstbewusst in die Hand zu nehmen, auch dank der Unterstützung durch mein Umfeld und durch das Nachholen von Wissen, das mir Schule und Gesellschaft lange nicht vermittelt haben.

Dein erster Schritt: Greif zu einem Buch

Vielleicht bist du gerade an einem ähnlichen Punkt. Dann lautet mein Tipp: Fang einfach an. Greif zu einem Buch, mach dir Notizen und verschaffe dir einen Überblick. Geld ist ein emotionales Thema und Blockaden sind normal. Wichtig ist, dass du Verantwortung für deinen eigenen Lernprozess übernimmst. Mit Geduld und Offenheit wirst du nicht nur finanziell, sondern auch persönlich wachsen.

Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

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Bindungsstile verstehen: Die besten Bücher über Attachment, Heilung & sichere Beziehungen

Bindungsstile verstehen, Beziehungen reflektieren: eine Auswahl an Büchern über Attachment, Heilung und sichere Partnerschaften.

Was tun bei Depressionen und Angst? Diese Graphic Novel hilft weiter.

Oft fällt es Betroffenen nicht leicht, Hilfe anzunehmen und über ihre Probleme zu sprechen. Ein feinsinniges, verständnisvolles und empathisches Buch kann die nötige Kraft vermitteln, die es braucht, weitere Schritte einzuleiten.

Die Gewalt um uns

Auch beim Erzählen sind es Worte über die wir unsere Bedürfnisse kommunizieren, uns Verständnis einholen und unsere Emotionen transportieren. Vielleicht deshalb sprudelt es auch aus Edouard nur so heraus, nachdem er Opfer einer Gewalttat geworden ist.

Höre nicht auf zu wachsen

Stell dir einen Baum vor. Einen großen, prächtigen Baum mit starken Ästen, tiefen Wurzeln und Blättern so dicht, dass du nicht siehst, was dahinter ist. Was wenn du dieser Baum bist?

Sei die pure Leidenschaft!

Sicher gibt es auch in dir eine Sehnsucht, die dich antreibt, dich zweifeln lässt und deine Gedankenwelt genau dann aufwühlt, wenn du es gerade eigentlich überhaupt nicht gebrauchen kannst. Wenn du dich manchmal schon gefragt hast, wonach du dich da eigentlich sehnst, dann ist das hier vielleicht die Antwort: Leidenschaft.

Verletzlich und doch stark sein

Du kannst verletzlich und trotzdem stark sein. Wusstest du das? Aber wenn du stark sein musst, dann sei es doch bitte für dich!

Glücklich und wertvoll mit Übergewicht? Ja!

Dass wir Menschen uns mit all unseren menschlichen Eigenschaften gegenseitig so sehr verachten, ist schlimm. Schönheitsideale. Wer braucht sowas? Ich stelle dir ein Buch vor, das Mut macht Schönheitsideale in Frage zu stellen.

Wenn noch alles möglich ist

Manchmal fühlen wir uns in einer Situation “eingelockt” und wissen nicht mehr aus noch ein. Die Rahmenbedingungen geben uns das Gefühl der Enge und ein Ausweg ist vielleicht noch nicht sichtbar. Es gibt aber immer Hoffnung.

Genießt du die Einsamkeit?

Manchmal entscheiden wir uns für Einsamkeit, um Klarheit zu gewinnen, zu uns selbst zu finden, etwas zu genießen, das nicht durch den Einfluss unserer Mitmenschen verfälscht wird.

Zuversicht ist gut, Selbstvertrauen ist besser

”Lass das sein, das wird eh nichts!” Autsch! Sowas zu hören, tut weh! Und trotzdem sagen wir ähnliche Sätze immer mal wieder zu anderen und – viel schlimmer noch – zu uns selbst. Überwinde solche Grenzen und fang endlich an, an dich zu glauben!

Was andere über mich denken

Was andere über mich denken

Was andere über mich denken

Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!

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Cover "Die indische Kugel"

Titel: Die indische Kugel

Autorin: Matthias Hübener
Verlag: Äquatorkind Verlag

In welchem Maße suchst du nach Bestätigung und Zustimmung bei anderen? Befürchtest du manchmal, dass deine Entscheidungen nicht gut genug sind, deine Ideen nicht überzeugen? Lass uns einmal beleuchten, wie viel Anerkennung und Respekt von anderen du wirklich brauchst.

Was denken eigentlich die anderen über mich?

Wir sind soziale Wesen und die Unterstützung unserer Mitmenschen kann und darf eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Es ist ok, sich Support einzufordern und es ist ok, sich unsicher zu fühlen. Wie viel das am Ende ist, entscheidet nicht irgendeine Theorie oder eine Person in deinem Umfeld. Wie stark die Abhängigkeit von deinen Mitmenschen sein sollte, ist von vielen Faktoren beeinflusst und allen voran deinem Wohlbefinden.

Andere Menschen, ihre Meinung und ich

Autor Matthias Hübener hat ein mitreißendes Buch über die Gefahren des gewaltvollen Denkens geschrieben: “Die indische Kugel”. Die Geschwister Lynn und Paul könnten nicht unterschiedlicher sein und sind sich doch nach dem Tod ihrer Eltern so nah. Die Wege, die sie einschlagen, sind geprägt von Herausforderungen und unheilvollen Entscheidungen.

Paul war perplex. Und etwas aufgeregt. Hicks wollte ihn dabei haben? Bei einem Termin in den USA? Was Paul aber am meisten erregte, war ein anderer Teil der Nachricht – dass Chinnock ihm schrieb, sein Stern steige! Paul merkte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. (S. 258)

Während Lynn das Vermächtnis ihres Onkels zu entschlüsseln und schützen versucht, lässt sich ihr Bruder auf Machenschaften ein, deren Auswirkungen schlimme Konsequenzen nach sich ziehen können. Sein Antrieb? Anerkennung.

Interessant dabei ist, dass es eben nicht die Anerkennung seiner engsten Bezugspersonen ist. Nicht Lynn versucht Paul zu beeindrucken, nicht die Liebe seines Onkels Graham zu sichern. Für Paul zählt vor allem, was seine Chefs von ihm halten und wie er ihre Gunst für sich gewinnen kann. Denn mit dieser Gunst kommt Geld und Status.

Anerkennung und Status – wie wichtig sind sie wirklich?

“Ab jetzt schwimme ich obenauf. Ab jetzt regnet es Geld für mich. Jetzt gebe ich meine Glückssträhne nicht mehr aus der Hand.”, sind die Worte Pauls nachdem ihm gewahr wird, wen er wie manipulieren muss, um an sein Ziel zu gelangen. Dabei ist sein Ziel nicht, der Menschheit zu schaden. Sein Ziel ist, anerkannt und geliebt zu werden. 

Es ist wichtig, eine Balance zu finden, wie viel Anerkennung und Respekt wir von anderen benötigen. Wenn wir uns erlauben, auf unsere innere Stimme zu hören, ist diese Balance leichter zu erreichen. Der eigene Weg darf von der Zustimmung und Bestätigung anderer gepflastert sein, aber dürfen wir zulassen, dass die eigene Entscheidungsfindung davon überschattet wird?

Besonders beeindruckt war ich beim Lesen des Romans von den verschiedenen Erzählsträngen, die immer wieder neue Perspektiven und Gedankengänge erlaubten. Statt Schwarz-Weiß-Denken erhält die Leserin Einblick in Lebenswelten, Bedürfnisse und Hoffnungen von Menschen und eben dort liegt die Motivation für ihr Handeln.

Kommen wir zurück zu unserer Eingangsfrage. Was denken andere über mich? Warum möchte ich das wissen? Warum ist das so wichtig? Wenn ich befürchte, dass meine Ideen nicht gut genug sind, habe ich die Möglichkeit, sie mit anderen zu diskutieren. Ich kann den Austausch mit anderen Menschen suchen UND meine eigene Meinung ernst nehmen. Ich kann auf mich hören UND meinen Horizont durch das Gespräch mit anderen fähigen Menschen erweitern.

Bewertungen und ihre Bedeutung

Du fragst dich, was andere über dich denken? Sie könnten deine Fähigkeiten und Talente wertschätzen, deine Freundlichkeit und Ehrlichkeit zu schätzen wissen, deine Leidenschaft sehen oder deine Intelligenz bemerken. In letzter Instanz hängt es jedoch von der Person ab, die über dich nachdenkt. Und wie viel Bedeutung du dieser Meinung beimisst, hängt von dir und deinen Motiven ab.

“Graham war geschockt. Die abrupte Abweisung drang wie ein glühender Dolch in sein Herz. Es war ein weiteres Mal dieser Vater, der ihm Zuneigung, Freude und Hoffnung stahl. Der ihn quälte und auch noch rücksichtslos verstieß. Der ihm erst die Mutter und nun auch die Schwester nahm. Graham konnte es nicht fassen, befragte sich immer wieder nach einer eigenen Schuld. Rang mit sich und seinen Gedanken. Konnte es oft nicht ertragen, spürte in sich jedoch eine verborgene, heilende Kraft, die ihn stärkte und lehrte, niemals zu hassen.” (S.181)

Bewertungen durch andere Menschen

Du musst entscheiden, wie viel Bedeutung du der Meinung anderer über dich schenkst. Wenn du zu viel darauf gibst, kann es dein eigenes Urteilsvermögen und dein Selbstvertrauen beeinträchtigen. Wenn du jedoch zu wenig Bedeutung darauf gibst, können dir wichtige Hinweise entgehen, die du in Betracht ziehen kannst, um dich selbst zu verbessern. Egal, wie du dich entscheidest, stelle sicher, dass du deine eigenen Entscheidungen basierend auf deinen Werten und Überzeugungen triffst.

“Diese kleine Kugel geht ihm nicht aus dem Kopf. Wo ist sie abgeblieben, dieses geheimnisvolle Ding? Über das bisher einfach nichts herauszufinden war – außer der Beschreibung von Augenzeugen. Doch die meisten von ihnen sind mittlerweile verschwunden! Oder tot! Wo ist die Kugel?” (S.206)

“Die indische Kugel” ist ein unwahrscheinlich spannender Roman über das Leben, über Freund*innenschaft, über Verantwortung und auch über uns selbst und die Bedeutung unserer Bedürfnisse. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

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Mama, ich bin stolz auf dich!

Viele Menschen träumen davon, ein neues Leben zu beginnen. Manche verlassen ihre Heimat, weil sie die Lebensumstände dort nicht mehr ertragen und fliehen müssen. Egal warum frau geht: leicht ist es nicht.

Hab keine Angst vor der Angst

Sehr viele Menschen kennen Panikattacken, verspüren Angstzustände oder sind unsicher, wenn sie vor einer Gruppe reden müssen. Aus Angst vor Stigmatisierung sprechen sie nicht darüber. Franziska Seyboldt schon.

Was du lesen musst, um in der Großstadt zu entspannen

Du liebst die Stadt, obwohl sie dich stresst? Dann lies hier weiter. Du wirst erfahren, wie das richtige Buch dir helfen kann, dem Stress und der Enge der Stadt zu entfliehen.

Nicht gegen den Tod, sondern für das Leben entscheiden

Manchmal ist es gut sich zu verkriechen, der Trauer Raum zu geben. Dann kommt aber auch wieder eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen. Bist du soweit?

Kinder ja, aber nicht mit dir!

Manche Menschen trennen sich, weil sie zusammen keine Kinder bekommen können. Andere heiraten, um eine Familie zu gründen. Und wiederum andere …

Welche Lebensfragen stellst du dir?

Wohin führt dich das Leben? Woher kommt all diese Unsicherheit? Manchmal sind wir auf der Suche nach Antworten deren Fragen wir nicht mal kennen und diese Antworten können für uns die Welt bedeuten.

Jetzt konzentrier dich doch endlich mal!

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, den dritten Schritt vor den ersten machen und leicht mal die Spur verlieren. Kennst du das?

Was tun bei Depressionen und Angst? Diese Graphic Novel hilft weiter.

Oft fällt es Betroffenen nicht leicht, Hilfe anzunehmen und über ihre Probleme zu sprechen. Ein feinsinniges, verständnisvolles und empathisches Buch kann die nötige Kraft vermitteln, die es braucht, weitere Schritte einzuleiten.

Was ist Heimat für dich?

Heimat wird bei uns meist mit einem Raum verbunden, in den wir hineingeboren werden. Oder ein Ort, den wir schon lange bewohnen und der ein Wohlgefühl in uns auslöst. Manchmal widersprechen sich diese Herangehensweisen.

Du musst deine Eltern nicht retten!

Gerade wenn es um die eigenen Eltern geht, scheuen viele von uns die Auseinandersetzung. Wir sind aber alle Töchter und Söhne und die familiären Beziehungen haben ihre Spuren in unserem Leben hinterlassen.

Feminismus für Männer: Bücher über Männlichkeit, Emotionen und Veränderung

Feminismus für Männer: Bücher über Männlichkeit, Emotionen und Veränderung

Feminismus für Männer: Bücher über Männlichkeit, Emotionen und Veränderung

Männer, euch widme ich meinen diesjährigen Frauentagsartikel, genauer gesagt: eurer Männlichkeit. Denn ehrlich gesagt, hadere ich damit, was das Patriarchat aus uns allen macht. Aus Frauen und eben auch aus Männern. Vielleicht geht’s euch ja ähnlich?

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Blume schenkt Hoffnung

Ich hadere nicht nur so, dass ich hier und da mal ein kleines bisschen mit den Schultern zucke und denke, hach, das hätte man(n) jetzt aber besser händeln können. Oder, naja, hier fühle ich mich nicht so ganz fair behandelt. Mein Hadern geht weiter. Es ist ein tiefes Mitgefühl, gemischt mit einer Portion Verzweiflung und der absoluten Sehnsucht nach Veränderung.

Toxische Männlichkeit vs. der Wunsch zu heilen

Bestimmt ist dir schon einmal der Begriff der “toxischen Männlichkeit” über den Weg gelaufen. Ich nutze ihn selbst gelegentlich und weiß doch, um seine verletzende Wirkung. Dabei möchte ich nicht verletzen, sondern sensibilisieren.

Ich will hier nicht über Mansplaining oder den Gender-Pay-Gap dozieren. Nicht über Mental Load, Femizide oder häusliche Gewalt. Auch wenn all das wichtig ist: dahinter steht ein System. Ein System, das wir alle mittragen. Und das allen schadet.

Denn: Auch Männer leiden unter dem Patriarchat. Unter Rollenbildern, unter Erwartungen, unter dem ständigen Druck, funktionieren zu müssen. Viele zahlen einen hohen Preis. Mit Depressionen, Burnout oder dem Gefühl innerer Leere. Manche mit ihrem Leben. Patriarchat macht krank.

Boys don’t cry

Männern wird versagt, Verletzlichkeit zuzulassen. Wir lächeln das manchmal weg, wenn gesagt wird, dass Männer nur schlecht über ihre Emotionen reden können. Aber was bedeutet das eigentlich? Doch nicht weniger, als dass ihnen ein Zugang zu sich selbst fehlt. Dieser Zugang wird ihnen regelrecht verwehrt. Scham ist machtvoll und wer nicht den Erwartungen seiner Umwelt entspricht, schämt sich. Ein ganz wundervolles Buch über Scham und wie wir ihr bzw. uns selbst liebevoll begegnen können, stelle ich dir ganz am Ende vor.

Die folgende Bücherliste widme ich allen Männern, die herausfinden wollen, wer sie wirklich sind. Die weniger arbeiten und mehr leben wollen. Die beim Sex auch mal nicht dominant sein wollen. Die sich über Blumen freuen würden. Die lernen wollen, auf sich selbst zu hören und aufhören möchten, einem Leistungsbild hinterherzurennen, das sie nie selbst gewählt haben.

Feministische Bücher für Männer

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„Männer, Männlichkeit und Liebe: Der Wille zur Veränderung“ von bell hooks

Buchcover "Der Wille zur Veränderung. Männer, Männlichkeit und Liebe" von bell hooks.

hooks erforscht die Erfahrungen, die Männer im Patriarchat haben, und wie sie daran leiden. Sie erklärt eindringlich, wie die gesellschaftliche Konditionierung von Männern sie von ihren Emotionen fernhält. In ihrem Buch ruft sie zu einer Veränderung der Werte auf, einem Abschied von traditionellen männlichen Rollen und einer Einladung an uns alle, das Ethos der Liebe zu verfolgen. Es ist ein mutiger und wegweisender Text einer brillanten Autorin. ZUM BUCH

„Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“ von JJ Bola

Buchcover "Sei kein Mann" von JJ Bola

JJ Bola bietet in seinem Engagement für Geschlechtergerechtigkeit eine Perspektive auf das, was Männlichkeit sein kann. Wir polarisieren oft. Bola hingegen versucht versöhnliche Töne anzuschlagen und aufzuzeigen, wie vielfältig Männlichkeit sein kann. Er untersucht Inspirationen aus nichtwestlichen Traditionen, Popkultur und der LGBTQ+-Gemeinschaft. Er betont, dass es echte Gleichberechtigung erst geben wird, wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit ändern. ZUM BUCH

Ein Feministischer Werkzeugkasten

„Tools For Men With Feminist Ambitions“ von Martin Barner

Buchcover "Tools for men with feminist ambitions"

Tools for Men with Feminist Ambitions von Martin Barner ist ein schlankes, aber sehr durchdachtes Handbüchlein für Menschen, die feministische Haltung nicht nur verstehen, sondern im Alltag konkret leben wollen. In elf klar strukturierten Tools, entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Autor*innen, vermittelt Barner konkrete Ansätze für Selbstreflexion, Verantwortungsübernahme und Beziehungsgestaltung. Meine Favoriten: radical listening, owning emotions, care work, exploring desires, compassionate accountability. Aber eigentlich lohnt sich jedes einzelne Kapitel. So kurz und prägnant, dass es sich auch mit nur soliden Englischkenntnissen gut erschließt. Ich selbst nehme es immer wieder zur Hand. ZUM BUCH

„Patriarchy Blues“ von Frederick Joseph

Buchcover "Patriarchy Blues" von Frederick Joseph

Frederick Joseph nimmt uns mit auf seine persönliche und ehrliche Reise durch das Thema Männlichkeit aus der Perspektive eines Schwarzen Mannes. Diese Sichtweise ist für uns alle mehr als relevant. Er zeigt eindrücklich, wie eng Diskriminierung und patriarchale Strukturen miteinander verwoben sind und warum wir Männlichkeit immer intersektional betrachten müssen. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf Therapie und Heilung: Joseph macht deutlich, wie wichtig es für Männer ist, Verletzlichkeit zuzulassen, innere Konflikte anzunehmen und durch Selbstreflexion echte Veränderung zu ermöglichen. Gerade dieser Aspekt emotionaler Arbeit macht Patriarchy Blues zu einem Buch, das vielfältige und gerechte Perspektiven fördert, auch wenn es bisher nur auf Englisch erhältlich ist. ZUM BUCH

„Männer und Zerbrechlichkeiten“ von Paul Ninus Naujoks

Buchcover "Männer und Zerbrechlichkeiten"

Lasst uns Bilder neuer Männlichkeiten zeichnen und festgefahrene Klischees sprengen. Paul bietet hier einen Einblick in die Reise eines trans Mannes, der seinen einzigartigen Platz in einer Welt der Männlichkeit findet. Es kann nicht um vollständige Antworten gehen, wenn wir fragen,  was Männlichkeit ist, wer sie definiert und welchen Platz ein trans Mann darin findet. Aber wir können uns dem annähern. Dieses Buch vermittelt, wie ein solcher Weg aussehen kann. ZUM BUCH

Was Männer vom Feminismus gewinnen können

„Warum Feminismus gut für Männer ist“ von Jens van Tricht

Buchcover

Jens van Tricht macht in seinem Buch ganz deutlich: Feminismus ist kein Angriff auf Männer, sondern eine Einladung zu mehr Menschlichkeit. Feministische Veränderung schwächt Männer nicht, sie befreit sie. Sie ermöglicht es Männern, alte, einschränkende Rollenbilder abzulegen und dadurch tiefere, ehrlichere Beziehungen zu sich selbst und anderen zu leben. Mehr Nähe, mehr Selbstreflexion, mehr Freiheit. Van Tricht betont, dass feministische Veränderung Männern neben vielen anderen Vorteilen auch erfüllendere Beziehungen schenkt. ZUM BUCH

„Man wird nicht als Mann geboren“ von Daisy Letourneur

Buchcover

Dieses Buch ist klug, scharf und gut recherchiert, aber es liest sich wie eine verbale Ohrfeige. Letourneur schreibt präzise und pointiert, oft sarkastisch, immer schonungslos. Sie seziert die Konstruktion von Männlichkeit so kühl wie kompromisslos. Mich hat die Härte beim Lesen manchmal überfordert und ich vermute, vielen Männern wird es ähnlich gehen. Empathie ist hier kein zentrales Werkzeug, sondern Konfrontation. Aber vielleicht ist das ja genau dein Ding? Du willst keine Ausflüchte, brauchst keinen literarischen Rückzugsraum? Dann ist das hier dein Buch. Eines, das fordert, nicht umarmt. ZUM BUCH

Wie das Patriarchat auch Männern schadet

„Prägung: Nachdenken über Männlichkeit“ von Christian Dittloff

Cover

Christian Dittloff verbindet seine persönlichen Erfahrungen, Reflektionen über Vorbilder und Popkultur sowie philosophische Betrachtungen zu einer tiefen Selbsterkundung. Er beleuchtet seine Vergangenheit und untersucht die gewaltvollen Vorbilder, von denen er beeinflusst wurde. Vom Klassenbully, über den Rockstar bis hin zum genialen Künstler. Wir können uns verändern und wachsen. Dieses Buch ist eine Einladung zu erforschen, was uns zu den Menschen macht, die wir sind und wie wir uns entwickeln können. ZUM BUCH

„Männlichkeit (Ver)lernen: Anleitung zur Selbstverantwortung“ von Daniel Holtermann und Alexander Hahne

Buchcover

Holtermann und Hahne analysieren Männlichkeit nicht einfach, sie haben einen praktischen Begleiter geschaffen. Ziel ist eine bewusstere, vielfältigere und sensiblere Männlichkeit. Die Autor*innen laden Männer ein, sich selbst kritisch zu hinterfragen und aktiv zu verändern. Dafür vermitteln sie Reflexionsübungen, Lernmodelle und konkrete Impulse für den Alltag. Mir besonders wichtig: Das Buch thematisiert dabei auch so wichtige Themen wie emotionale Nahbarkeit, Sexualität, Gewalt (für 2026 ist das Buch Gewaltfreiheit lernen: Caring Masculinities angekündigt) und Verantwortung. Alles eingebettet in den Wunsch, Beziehungen auf Augenhöhe zu leben. ZUM BUCH

Mann liest

Reflektieren, handeln, verändern

Und klar: Männer brauchen kein „eigenes Regal“ im Feminismus. Die meisten feministischen Bücher sind für alle Menschen lesenswert. Aber manche sprechen Männer eben ganz gezielt an, genau wie die hier. Es sind Bücher, die ich entweder selbst gelesen habe, oder die ich von Menschen, denen ich großes Vertrauen entgegenbringe, empfohlen bekam.

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Es gibt viele weitere Titel, die sich dem Thema Männlichkeit und Gleichberechtigung widmen, mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Der Feminist von Iván Repila etwa spielt literarisch und satirisch mit Rollenbildern. Andere Bücher, wie Das Buch, das jeder Mann lesen sollte vom Feminist Lab oder Wenn die letzte Frau den Raum verlässt von Herr & Speer, richten sich bewusst an Männer, die einen ersten Zugang suchen. Auch wenn sie aus meiner Sicht eher an der Oberfläche bleiben, können sie als Einstieg oder Gesprächsanstoß hilfreich sein. Wer gern im Feuilleton blättert, wird mit Tobias Haberls Der gekränkte Mann vielleicht etwas anfangen können. Für mich wirkt das Buch allerdings wie ein Spaziergang durch die eigene Kränkung. Wohlformuliert, aber wenig transformativ. Es beschreibt mehr, als dass es wirklich etwas bewegt.

Verletzlichkeit, Scham und Mut: Ein letztes Lesehighlight

Und nun, wie versprochen: Eines der berührendsten Bücher, die ich je über Scham gelesen habe, ist Die Gaben der Unvollkommenheit von Brené Brown. Das deutsche Cover hat mich erst abgeschreckt, und auf den ersten Blick wirkt der Titel nach seichter Ratgeberliteratur. Hätte nicht einer meiner besten Freunde gesagt: „Trude, lies es. Es wird dich verändern“, ich hätte es wohl nie angerührt. Zum Glück habe ich auf ihn gehört. Denn selten hat mich ein Buch so ehrlich und kraftvoll daran erinnert, wie viel Mut in echter Verletzlichkeit liegt.

Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Dekonstruieren!

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Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, den dritten Schritt vor den ersten machen und leicht mal die Spur verlieren. Kennst du das?

Nicht gegen den Tod, sondern für das Leben entscheiden

Manchmal ist es gut sich zu verkriechen, der Trauer Raum zu geben. Dann kommt aber auch wieder eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen. Bist du soweit?

Wirst du einen Neuanfang wagen?

Kennst du diese Tage der Eintönigkeit, an denen wir gar nicht richtig sagen könnten, ob sich dieses Leben aktuell so wirklich lohnt? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf schwelende Konflikte, andauernde Selbstzweifel und immer wieder dieses Gefühl, nicht genug zu sein und nicht genug zu leisten.

Ich wünsche mir Zuwendung

Homophobie, Bindungsunfähigkeit oder die pure Ignoranz… Manchmal leidest du darunter, dass andere Menschen nicht die nötige Rücksicht aufbringen können und völlig empathielos auf dir rumhacken?

Was du lesen musst, um in der Großstadt zu entspannen

Du liebst die Stadt, obwohl sie dich stresst? Dann lies hier weiter. Du wirst erfahren, wie das richtige Buch dir helfen kann, dem Stress und der Enge der Stadt zu entfliehen.

Zuversicht ist gut, Selbstvertrauen ist besser

”Lass das sein, das wird eh nichts!” Autsch! Sowas zu hören, tut weh! Und trotzdem sagen wir ähnliche Sätze immer mal wieder zu anderen und – viel schlimmer noch – zu uns selbst. Überwinde solche Grenzen und fang endlich an, an dich zu glauben!

Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen?

“Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich beschäftigt, aber du kommst nicht voran.” In diesem Artikel wird es um solche Sorgen und das damit verbundene Grübeln gehen. Darum, warum sich die vielen Sorgen oft nicht lohnen und wie wir das Leben stattdessen angehen können.

Sei die pure Leidenschaft!

Sicher gibt es auch in dir eine Sehnsucht, die dich antreibt, dich zweifeln lässt und deine Gedankenwelt genau dann aufwühlt, wenn du es gerade eigentlich überhaupt nicht gebrauchen kannst. Wenn du dich manchmal schon gefragt hast, wonach du dich da eigentlich sehnst, dann ist das hier vielleicht die Antwort: Leidenschaft.

Wenn Familie weh tut

Familie. Die Vielschichtigkeit dieses Begriffs muss nicht erwähnt werden. Den einen ist sie Freud, den anderen Leid und hin und wieder verschmelzen beide Ebenen, sodass sie kaum noch zu unterscheiden sind.

Mädchen, der ist nicht gut für dich!

Hast du auch diese eine Freundin, die sich immer wieder in den Falschen verliebt? Oder bist du vielleicht selbst eine, deren Interesse an einem Mann in dem Maße wächst, in dem er dich herabsetzt, Distanz aufbaut und sich dir gegenüber gleichgültig zeigt?

6 Bücher, die du dir selbst schenken möchtest

6 Bücher, die du dir selbst schenken möchtest

6 Bücher, die du dir selbst schenken möchtest

Es gibt Zeiten, in denen ich so richtig viel lese. Dann wiederum Zeiten, in denen ich dafür den Kopf nicht so richtig frei habe. Aber: Es gibt eigentlich nie Phasen, in denen nicht mindestens zwei oder drei tolle Romane auf meiner Couch liegen und auf mich warten. Bücher finden mich, ich muss sie nicht suchen.

aufgeschlagenes Buch

Das hat zum einen damit zu tun, dass ich mich viel in Kreisen aufhalte, in denen gerne gelesen wird. Und zum anderen mit Bibliotherapie: Ich bin fest der Meinung, dass wir immer genau auf jene Bücher stoßen, die gerade richtig für uns sind. Ein paar meiner Neuentdeckungen dieses Jahr möchte ich dir hier vorstellen. Lass dich inspirieren. Und schenk dir mal wieder ein Buch. Du verdienst es!

„Die indische Kugel“

Cover Seit über zwei Jahren arbeite ich freiberuflich für den Äquatorkind-Verlag, in dem dieses Jahr “Die indische Kugel” von Matthias Hübener erschienen ist. Ist es in Ordnung, auf meinem Blog dafür Werbung zu machen? Na klar! Dieser Roman wird von Buchhändler*innen und Leser*innen völlig zu Recht gefeiert. Er nimmt dich mit auf eine Reise nach Indien, New York, London und Schottland. Ich mag die philosophischen Ansätze, die warmen und nachdenklichen Charaktere und die lebensfrohe und menschenfreundliche Philosophie, die immer wieder zwischen den Zeilen zum Vorschein kommt. Spannung pur und dabei voller Tiefe und Intelligenz.

„Schlesenburg“

Cover Nicht in Ordnung ist, dass ich dir diese wunderbare Neuveröffentlichung so lange vorenthalten habe. “Schlesenburg” ist Paul Bokowskis erster Roman, der die Grenzen des Humoristischen verlässt und eintaucht in eine sehr mitreißende und berührende Geschichte über das Leben. Ich mag diesen Satz vom Klappentext: “Vom Aufwachsen in einer polnischen Wohnsiedlung am Rande einer mitteldeutschen Stadt – und von der Frage, wo man hingehört, wenn man nicht weiß, wo man hergekommen ist: das große, zarte, wilde Romandebüt von Paul Bokowski.” Warum du dir dieses Buch selbst schenken solltest? Weil es dich umarmt, beschäftigt, dich nachdenken lässt. Viel Freude damit!

„Nick Cave – Mercy On Me“

Cover Ich bin ja großer Fan von Graphic Novels und hatte mir diesen Band vom Verlag gewünscht. Die Lieder von Nick Cave lösen die unterschiedlichsten Emotionen in mir aus. Kaum ein männlicher Musiker, mit dem ich mich so intensiv beschäftigt habe. Ich bin hin und wieder gespalten über das, was Cave zum Ausdruck bringt und das, was er vorlebt. Aber er fasziniert mich und dieses Werk war ein schönes Geschenk an mich selbst. Ich habe gerne darin geblättert und dabei dem einen oder anderen Song nochmal ganz anders gelauscht. Vielleicht auch etwas für dich?

„Sunny“

Cover Und noch eine Graphic Novel. Ich habe bislang nur den ersten Teil der “Sunny”-Reihe gelesen. Ganz sicher bleibt es nicht dabei. Dieses Manga nimmt dich mit ins Kinderheim Star Kids, wo du die Träume, Hoffnungen, Sehnsüchte einer Gruppe von Waisen und Pflegekindern kennenlernst. Autor Taiyo Matsumoto geht ganz besonders sensibel an die Thematik heran, schafft liebenswürdige und warme Charaktere, in denen wir an unsere eigene Kindheit erinnert werden. Ja, das macht auch mal melancholisch, aber ich fand es mehr als bereichernd. Die Illustrationen haben mich ganz besonders angesprochen.

„Wir doch nicht“

Cover Klar, dass du in meinen Artikeln eigentlich immer auch mindestens ein feministisches Werk findest. Der Katapult-Verlag schickte mir dieses Jahr “Wir doch nicht” von Nora Burgard-Arp, das in einem zukünftigen Hamburg spielt. Die Themen Schwangerschaftsabbruch, totalitäres Regime, Diskriminierung der Frau – du kannst dir sicher denken, dass dies kein Wohlfühlroman ist. Aber einer, der einmal mehr deutlich macht, wie wichtig es ist, Stellung zu beziehen und für unsere Rechte einzustehen. Wir müssen nicht so weit weg schauen, um uns darüber klar zu werden, dass diese Dystopie nicht so unwahrscheinlich ist, wie wir vielleicht hoffen.

„Wir verstehen nicht, was geschieht“

Cover Habe ich schon mal erwähnt, dass ich den Verbrecher-Verlag richtig toll finde? “Wir verstehen nicht, was geschieht” von Viktor Funk habe ich mir gewünscht, weil hier so viele Motive zusammentreffen, die mich bewegen. In der Schule habe ich über fünf Jahre Russisch gelernt und dieses Jahr (die Gründe dafür sind offensichtlich und traurig) habe ich wieder angefangen, mich mehr mit der russischen Politik und Geschichte auseinanderzusetzen. Es geht im Roman um Freundschaft, um Liebe, um Hindernisse. Ein Buch, das ich nicht jedem schenken würde. Aber eines, das ganz sicher nachklingt.

Buchgeschenk

Welche Bücher hast du dir dieses Jahr selbst geschenkt oder wünschst du dir noch? Wenn ich mir ein Buch besorge, gebe ich es anschließend gerne weiter. Zum einen, weil sich so spannende Gespräche ergeben, aber auch weil Bücher einfach gelesen werden wollen. Viel Freude beim selber Beschenken und vielleicht auch Weitergeben!

 

Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

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Lebendig: Ich möchte wieder etwas fühlen

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig lebendig gefühlt? Wann hast du das letzte Mal tief aus dem Bauch heraus gelacht oder so richtig schmerzvoll geweint? Fällt es dir leicht oder schwer, die eigenen Gefühle zu identifizieren und auch zuzulassen?

Wenn die Schuld kaum zu ertragen ist

Von Drogen, Schuld und dem Leben im Knast handelt Dawkins Erstlingswerk “Alle meine Freunde haben wen umgebracht”. Die autobiographischen Züge sind offensichtlich. Die Authentizität, die damit einhergeht, erdrückt.

Auf diese Aufgaben bereitet das Leben nicht vor

Alle Eltern werden irgendwann alt und manche im Alter sogar krank. Oft werden dann die Rollen getauscht und …

An alle Mamas dieser Welt: SO NICHT!

Mutter sein. Was bedeutet das eigentlich? Wird deine Arbeit angemessen wertgeschätzt? Wird anerkannt, was du jeden Tag leistest? Falls nicht, dann ist dieser Artikel für dich.

Lesbisch, einsam und lebenshungrig

Versagensängste in der Familie kennen wir. Wir kennen auch die Frustration, die mit nicht erfüllter Sexualität einhergeht und die Scham und Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit. Oft genug kommt leider alles zusammen.

Einfach mal gut sein lassen

Wir können nicht immer alles richtig machen. Und zu einem schlechten Menschen macht uns das schon gar nicht. Aber leicht ist es eben auch nicht immer, bewusst nicht das Richtige zu tun.

Wenn nichts mehr geht

Der ewige Druck zu funktionieren und die unsichtbare Gewalt, die dich daran hindert. Wer soll das verstehen, wenn er es nicht selbst erlebt hat?

Wo ist dein Platz in dieser Welt?

Vielleicht wollen wir nicht, dass uns jemand vorschreibt, was wir tun und lassen sollen. Aber manchmal einen Mensch an der Seite, der uns ein bisschen die Richtung weist …

Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen?

“Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich beschäftigt, aber du kommst nicht voran.” In diesem Artikel wird es um solche Sorgen und das damit verbundene Grübeln gehen. Darum, warum sich die vielen Sorgen oft nicht lohnen und wie wir das Leben stattdessen angehen können.

Ständig auf der Durchreise. Aber wohin?

Motiviert und positiv das Leben anzunehmen ist zwar ein wichtiges Gut, aber von vielen Seiten werden uns Erkenntnisse geliefert, die oft einem verklärten Bild des Lebens entspringen. Jedoch nicht dem realen Alltag mit all seinen Fallstricken und Hindernissen.

Neues veganes Kochbuch gesucht? Schauste hier!

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Gastartikel von Silke Krämer

Kochen und Backen bereitet mir sehr große Freude. Ebenso das Durchblättern und Schmökern in verschiedenen Kochbüchern. Der Markt an veganen Kochbüchern ist mittlerweile so groß, dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Ganz oft sind die immer gleichen, meist männlichen veganen Kochbuchautor:innen in der Presse vertreten. Als ich die Möglichkeit erhielt, mir einen Stapel bunt gemischter, veganer Kochbücher auszusuchen, durch die ich mich dann durchkochen konnte, habe ich begeistert angenommen und für euch den Kochlöffel geschwungen. Was dabei rausgekommen ist, könnt ihr nun lesen.

Vegane Kochbücher entdecken

„Vegan for Family“ von Lena Merz und Annina Schäflein

Buchcover „Vegan for Family“ habe ich ausgesucht, da ich finde, dass vegane Ernährung für jedes Alter – also auch für (Klein-)Kinder – geeignet sein kann. Mir ist bewusst, dass dies eine umstrittene Aussage und die Diskussion darum emotional behaftet ist. Immerhin geht es um Kinder, die mitunter noch nicht selbst in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen und die es zu schützen gilt. Ich möchte diese Diskussion an dieser Stelle auch nicht eröffnen. Allerdings denke ich, dass wir uns alle darauf einigen können, dass z.B. zwei vegane Tage in der Woche, der Austausch einzelner Mahlzeiten oder Snacks, bzw. die Einführung veganer Grundnahrungsmittel, eine Bereicherung für jede:n sind. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr wird hierdurch nicht gefährdet. Wer Kinder vegan ernähren möchte, ist angehalten sich vorher bei einschlägigen und reliablen Quellen zu informieren. Auch im Backbuch „Lini’s Sweets“, gibt es ein Kapitel zu Babyernährung mit auf (Klein-)Kinder zugeschnittene Rezepten; sozusagen für den süßen Milchzahn.

Was bietet „Vegan for Family“?
Unkomplizierte Rezepte, die nach Jahreszeit für einen saisonalen – und somit nachhaltigeren und günstigeren Einkauf – geordnet sind. Außerdem startet das sehr schön gestaltete Kochbuch mit einem „Gut zu wissen“ Teil. Hier behandeln die Autorinnen verschiedenste Themen von der veganen Vorratskammer, über Nährstoffversorgung im Veganismus, bis zu Tipps und Tricks zum Essen und Kochen mit Kindern und wie man sie involvieren kann. Bei all diesen Themen kratzen Merz und Schäflein an der Oberfläche. Wer sich für Meal Prep interessiert oder Vegan-Neuling ist, kann sich inspirieren lassen, um dann weiterführende Informationen zu suchen. D

Für wen ist das Buch?
Der Name ist Programm. Familien, die einfache, saisonale Inspirationen und kinderfreundliche Gerichte suchen. Das Buch ist ein Allrounder und bietet, wie eingangs erwähnt, einen Einstieg in verschiedene Themen. Die Rezepte sind bunt gemischt, sowohl was den Kochaufwand betrifft, als auch die Gerichtstypen. Von Suppen, über Eintöpfe, bis zu Salaten und Süßem ist alles dabei. Die einzelnen Rezepte sind gut komponiert und damit sehr schön nachkochbar. Bei einigen der aufwändigeren Rezepte kann meist Zeit ganz einfach durch den Austausch mit Convenient Produkten eingespart werden.  Das Kochen mit der gesamten Familie macht mit diesem Buch sicherlich Spaß und es sind auf jeden Fall viele Kinderfavoriten dabei, die mit einer extra Portion Gemüse aufgepeppt wurden.

Lieblingsrezepte:
Mein Lieblingsrezept waren definitiv die Rote-Bete Spätzle (um Zeit zu sparen, können auch Fertigspätzle verwendet werden). Das Gericht ist nicht nur schön bunt, sondern war mega lecker mit einer eher zimtigen, süßen Note, die aber super zu den Karotten und Pastinaken passen. Auch sehr lecker war die Grünkern Bolognese. Grünkern ist definitiv eine schöne Abwechslung zum üblichen „Fleischersatz“. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass Grünkern sehr eiweißreich ist. Es handelt sich um unreif geernteten Dinkel, der im ganzen Korn getrocknet und geröstet wird und somit auch besonders bekömmlich ist. Ein Korn, dass öfters auf dem Speiseplan landen sollte.

„Lini’s Sweets“ von Eileen Pesarini

Buchcover Als große Dessert- und Gebäck-Enthusiastin wollte ich unbedingt auch ein Backbuch mit dabei haben und die Aussicht auf Leckereien, die ohne raffinierten Zucker auskommen, haben mich sehr neugierig gemacht und meine Vorfreude noch gesteigert.  Eileen’s Werdegang ist sehr beeindruckend. Mit „Lini’s Sweets“ legt sie nicht nur ihr zweites Backbuch vor, sondern vertreibt mit Lini’s Bites eine Palette veganer Leckereien in Bioqualität, die ohne Gluten und raffinierten Zucker auskommen.

Was bietet „Lini’s Sweets“?
100 gluten- und zuckerfreie Rezepte für Kuchen, Torten, Snacks & Co. Zu Beginn erklärt Eileen ihren Ernährungsansatz, der eher im Clean-Eating zu verorten sei: frisch, vollwertig und ohne raffinierten Zucker; sowie glutenfrei. Sie liefert zuckerfrei- und Backtipps, stellt ihre Grundzutaten und Babyernährung vor. Bei Letzterem geht es nicht um einen veganen Ansatz(!), sondern um „Breifrei“ (Baby Lead Weaning; BLW). So können Babys von Anfang an am Familienessen teilhaben, indem ihnen statt Brei feste Nahrung angeboten wird und sie selbst entscheiden können, ab wann sie keine Milch mehr möchten. Dies und die dazu passenden Rezepte sind für junge Eltern sicherlich ein interessantes Kapitel und Nicht-Eltern können bei Besucher:innen mit Kindern Eindruck mit leckeren kindgerechten Goodies schinden. Win-win würde ich meinen.
Der Rezeptteil startet mit Basisrezepten für Nussmuse, Barista Milch, Marmeladen und eine glutenfreie Mehlmischung. Mit den Basics ausgerüstet, können wir uns dann in die nach Sparten wie Frühstück, Nussfrei, Kuchen, Nussfrei, Breifrei für Kleine, etc. geordneten Rezepte stürzen. Besonders interessant sind auch die 5-Zutaten-Rezepte, denn wer ist nicht manchmal faul, busy oder beides?

Für wen ist das Buch?
Hobbybäcker:innen, die schon ein paar Grundlagen mitbringen und sich für zucker- und glutenfreie Rezepte interessieren. Es werden manchmal Mehle und Zutaten verwendet, die etwas aufwendig in der Beschaffung sind, doch habe ich auch das ein- oder andere ersetzt. Sehr zu schätzen habe ich die Möglichkeit gelernt, dass immer auch nussfreie Varianten der Rezepte angeboten werden, denn Nussallergien sind weiter verbreitet, als zumindest ich zunächst gedacht habe. Außerdem sind die Rezepte sehr gut komponiert, was es Neulingen bei der Verwendung von glutenfreien Produkten erleichtert.

Lieblingsrezepte:
Die Cookie Dough Balls waren mega lecker, mit ihren knackigen, Schokoladenmantel und dem weichen, teigigen Kern. Die Schokodrops waren nochmal ein extra Schokokick.  Sie waren ein super Snack für einen Sonntagsspaziergang und überraschend einfach in der Zubereitung. Auch der Apfelkuchen und die Karottenkuchen-Blondies unkompliziert in der Herstellung und kamen sehr gut an.

„Healing Kitchen – Gesund mit anti-entzündlicher Ernährung“ von Shabnam Rebo („The Hungry Warrior“)

Buchcover Mit anti-entzündlicher Ernährung konnte ich zunächst nichts anfangen und hatte somit erstmal keine Erwartungen. Wie das immer so ist, wenn wir behaupten keine Erwartungen zu haben, haben wir im Grunde oft doch welche und die sind negativ. Ich gebe zu, ich hatte sowas wie Krankenhausschonkost im Kopf; und zwar die schlechteste ihrer Art. Quasi geschmacklose Brühe, in der ein trauriger Würfel zerkochter Karotte schwimmt. Natürlich lag ich falsch und bin froh, dass das so ist und ich einmal mehr an die Wirkung von Vorurteilen erinnert wurde: sie schränken ein und hindern einen selbst. Ich liebe und feiere dieses Buch und seine Autorin!

Was bietet „Healing Kitchen“?
Zunächst als Einstieg, was anti-entzündliche Ernährung überhaupt ist und Shabnams persönliche (Kranken-)Geschichte, wie dies dazu geführt hat einen genaueren Blick auf Ernährung zu werfen, was diese mit dem Körper macht. Außerdem ein Überblick aus welchen Nährstoffen und Bestandteilen Lebensmittel bestehen, mit Fokus auf anti-entzündliche Aspekte. Des Weiteren mit welchen Basics Neueinsteiger:innen der antientzündlichen Ernährung ihren Vorratsschrank befüllen sollten und Tipps die dabei unterstützen, aus diesen Anfängen eine langfristige Ernährungsumstellung zu bewirken, damit die heilenden Aspekte sich entfalten können. Denn ganz grundsätzlich, ist das ein Marathon und kein Sprint. Daher ist auch ein kurzes Kapitel zum Thema Slow Food enthalten, sowie darüber dass Körper und Seele Hand in Hand gehen und z.B. auch der Schlaf eine Auswirkung auf das Wohlbefinden hat. Die Rezepte selbst aus den Kategorien Basics & Vorrat, Frühstück, Snacks, Hauptgerichte und Süßes.

Für wen ist das Buch?
Menschen, die sich mit anti-entzündlicher Ernährung auseinandersetzen wollen, leckere internationale Küche (eventuell mit Faible für Levante) mögen, experimentierfreudig sind und sich nicht vor ein paar mehr Zutaten und dem Konzept des Slow Food abschrecken lassen. Für mich war dieses Kochbuch eine absolute Überraschung und Bereicherung. Ich hätte nie gedacht, dass ich Bedarf für Salzzitronen hätte (immerhin dauert es drei Wochen, bis sie fertig sind), doch jetzt mag ich sie nicht mehr missen.

Lieblingsrezepte:
Alles was ich hier nachgekocht habe war super lecker und mir fällt es echt schwer hier Rezepte hervorzuheben. Die Basics haben es mir besonders angetan, denn Pistazien Walnuss Dukkah, Kokos Furikake und Salzzitronen machen z.B. aus schnell zubereiten Resten vom Vortag ein Festmahl. Das Jackfruit Ragout auf Süßkartoffel Naan war fantastisch und das Zitrus Chia Fresca ein balast- und eiweißreicher Frischekick am Morgen.

„Einfach Vegan – Schnelle Rezepte mit 5 Zutaten für jeden Tag“ von Katy Beskow

Buchcover Dieses Kochbuch zielt darauf ab, einfache, schnelle und günstige Gerichte anzubieten, ohne dafür mehrere Supermärkte und Feinkosthandlungen aufsuchen zu müssen. Unterteilt ist das Buch in Suppen, Mittagessen, Abendessen, Süßes und Basisrezepte. Zu Beginn gibt es einige Tipps und Tricks für das einfache Kochen, sowie eine minimalistische Küchenausstattung und für einen Vorratsschrank der Ersteres ermöglicht. Besonders wichtig war der Autorin auch, dass die Gerichte einfrierbar sind, ohne dabei groß an Geschmack und gewünschter Konsistenz zu verlieren, um die Möglichkeit von noch mehr Effizienz durch Vorkochen zu bieten.

Was bietet „Einfach Vegan“
Rezepte mit nur fünf Zutaten sieht man häufig. Wo andere dann jedoch „schummeln“, indem einer der Ingredienzien, das aus 20 Zutaten bestehende und drei Wochen zur Vorbereitung benötigende „Basic“ einschmuggeln, meint es die Autorin ernst. Die einzige nennenswerte Ausnahme stellen hier die Suppen dar, bei der als Basis jeweils eine hausgemachte Gemüsebrühe oder Tomatensauce verwendet werden, die ihrerseits ebenfalls aus fünf Zutaten bestehen. Diese sind jedoch bewusst so konzipiert worden, dass sie sich prima einfrieren lassen. Eine gute Suppenbasis muss schon sein und durch die Möglichkeit des Einfrierens wird es gleich viel effizienter (nicht zuletzt, da es elf Rezepte gibt, die auf eines dieser beiden Grundrezepte zurückgreifen). Natürlich kann zur Not auch auf ein Fertigprodukt zurückgegriffen werden, wenn der Gefrierschrank schon ausgeplündert wurde.

Für wen ist das Buch?
Klare Empfehlung für Personen, bei denen es schnell und einfach gehen muss und die nicht tausend Zutaten im Schrank haben wollen. Anglophile Köch:innen und Suppenfreund:innen. Suppenfans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und auch die weiteren Rezepte sind ein ausgewogener, bunter Mix, bei dem für jedem Geschmack etwas dabei ist.  Da es sich um eine britische Autorin handelt, sind einige der Rezepte typisch für die Insel, wie z.B. Welsh-Rarebit, Baked Beans oder Victoria Sponge Cake.

Lieblingsrezepte:
Die Pikante Bohnen-Avocado Wraps hatten eine sehr schöne Schärfe (wenn auch eher mild) und auch die Salsa aus grünen Äpfeln ist ein leckerer und gesunder Begleiter für Tortilla Chips. Der mit Kreuzkümmel gebackene Blumenkohl mit Mangosalat war auch eine überraschend gelungene Kombi und mit diesen Gerichten steht einem gechillten Abend zuhause oder ein Picknick im Park ohne großen Aufwand nichts mehr im Wege.

„Immer Wieder Vegan“ von Katharina Seiser

Buchcover Das Kochbuch ist vollgepackt mit 70 Rezepten aus 30 Ländern und bei der Auswahl hat die Autorin darauf Wert gelegt, Gerichte zu sammeln, die schon immer vegan waren, auch wenn sie nicht als solches bezeichnet wurden. Es wurde also nichts „veganisiert“ und durch Alternativen verändert, sondern lediglich aufgezeigt, dass es weltweit schon immer, leckere und frische rein pflanzliche Gerichte gab. Darauf, dass die Rezepte ganz ohne Ersatzprodukte auskommen, legt die Autorin auch großen Wert und das zurecht.

Was bietet „Immer Wieder Vegan“?
Die Gerichte sind nach Saison sortiert und es wurde eine fünfte, nämlich „Jederzeit“ hinzugefügt. Dies soll insbesondere die Möglichkeit der frischen und günstigen, saisonalen Zubereitung ermöglichen. Die einzelne Saison ist wiederum in Frühstück, kalt, lauwarm, warm und Süßes unterteilt. Doch bevor es mit den Rezepten losgeht gibt es eine Einführung in die pflanzliche Küche die von verschiedenen Ölen, über Hülsenfrüchte und Kräuter alles abdeckt. Die einzelnen Rezepte wiederum sind mit einer Menge Zusatzinfos versehen: Herkunftsland, Schnelligkeit, Einfachheit und Tipps, wie Varianten, Einkaufshinweise oder was noch dazu passt.

Für wen ist das Buch?
Fans der internationalen Küche, die offen sind für alle möglichen Geschmacksrichtungen und auch mal Lust auf etwas Aufwendigeres haben. Das Kochbuch ist nämlich nicht nur landesspezifisch bunt gemischt, sondern hat auch von aufwändig bis schnell eine breite Auswahl. Auch die Personenmenge, für die die Rezepte konzipiert sind, variieren von zwei bis sechs Menschen ist alles dabei. Das Buch ist mit seinen Icons und Hilfestellungen sehr gut durchdacht und es macht Spaß Gerichte von Ländern, die vielleicht nicht auf dem Veganerradar sind, zu entdecken.

Lieblingsrezepte:
Der Sellerie mit Orangensauce (Türkei) war eine extrem positive Überraschung, da ich mir die Kombi erst nicht so richtig vorstellen konnte und hat auch kalt am Tag danach super geschmeckt. Die gebratenen Knoblauchpilze (China) standen dem in nichts nach und die Soße sehr lecker mit Reis und der Kalte Beerengrieß (Schweden/Finnland) ein besonderer Start in den Tag für Frühstücksmuffel, wie mich.

Vegane Kochbücher zum Entdecken

Mein Fazit:

Eine eindeutige Empfehlung und sozusagen eine Cook-Off-Siegerin zu küren, ist mir absolut nicht möglich. Es handelt sich durchweg um gut entwickelte Rezepte und schön gestaltete Bücher, die Spaß machen. Auch wenn meine persönliche Favoritin (Shabnan Rebo) wohl deutlich wurde, weiß ich, dass meine Präferenz äußerst subjektiv ist. Für mich ist Kochen und Backen meditatives Hobby,  darf dauern und auch etwas Herausforderndes haben (sei es Methodik oder die Suche nach bestimmten Zutaten). Eine der liebsten Dinge die ich tue, ist für Menschen die ich mag, etwas zu kochen, dass super lecker ist und gegebenenfalls speziellen diätischen Anforderungen gerecht wird. Dafür suche und recherchiere ich dann super gerne nach den passenden Zutaten.

Andere wollen einfach schnell ‚was leckeres Essen, ohne dafür Begriffe wie „Julienne“ kennen zu müssen oder mehrere Pfefferarten im Vorratsschrank zu haben (fun fact: ich horte aktuell fünf Pfeffersorten), um sich dann anderen Dingen zu widmen. Beides valide. Daher haben wir auch so gänzlich unterschiedliche Kochbücher gewählt und keines hat enttäuscht. Jedes der vorgestellten Bücher ist mit sehr viel Sorgfalt und hohem Qualitätsanspruch verfasst worden. Vielleicht hilft mein kleines Testkochen dabei, eines für euch auszusuchen oder die richtige Wahl für einen lieben Menschen in eurem Leben zu treffen. Für diejenigen, die sich gerade kein veganes Kochbuch leisten wollen oder können, kann ich die Blogs von Healthier Steps (insbesondere das Jamaican Special), Zuckerjagdwurst oder Sweet Potatoe Soul empfehlen.

Gastautorin Silke Krämer

Gastautorin Silke Krämer

Soweit ich zurückdenken kann, waren Bücher ein großer Teil und eine große Leidenschaft in meinem Leben. Ich mag alles an ihnen: den Geruch; wie sie sich anfühlen; dass sie Leben verändern. Durch sie meistere ich gleichzeitig sehr viele und dann doch wieder ganz wenige Interessen zu haben; im Grunde geht es immer darum, was aus Büchern gemacht und in ihnen verarbeitet wird. Seit etwas über acht Jahren lebe ich vegan und nun haben auch eine ganze Menge Kochbücher bei mir Einzug gehalten, durch deren Hilfe ich immer wieder beeindrucken und Glücksgefühle auslösen kann, denn Vegan ist super lecker.

Literaturpower möchte Leser*innen viele interessante und hilfreiche Informationen rund um das Thema Literatur, Bücher und Lesen bieten. Dafür kommen auch GastautorInnen zu Wort. Wenn du auch einen Gastartikel über ein spannendes Thema schreiben möchtest, melde dich gerne über das Kontaktformular unten auf dieser Seite: Über Literaturpower.

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Nicht gegen den Tod, sondern für das Leben entscheiden

Manchmal ist es gut sich zu verkriechen, der Trauer Raum zu geben. Dann kommt aber auch wieder eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen. Bist du soweit?

Kinder ja, aber nicht mit dir!

Manche Menschen trennen sich, weil sie zusammen keine Kinder bekommen können. Andere heiraten, um eine Familie zu gründen. Und wiederum andere …

Krankheit verstehen und den Schmerz aussprechen

Die Krankheit Krebs ist immer Auslöser für eine neue Perspektive auf das Leben. Solch eine weitreichende Diagnose zu bekommen, lässt uns …

Bücher für Angehörige psychisch Erkrankter: Die besten Ratgeber & Tipps

Psychische Erkrankungen belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörige. In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und stelle hilfreiche Bücher vor, die Angehörige unterstützen können. Erfahre, wie du als Angehörige*r deine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst.

Lebendig: Ich möchte wieder etwas fühlen

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig lebendig gefühlt? Wann hast du das letzte Mal tief aus dem Bauch heraus gelacht oder so richtig schmerzvoll geweint? Fällt es dir leicht oder schwer, die eigenen Gefühle zu identifizieren und auch zuzulassen?

Verletzlich und doch stark sein

Du kannst verletzlich und trotzdem stark sein. Wusstest du das? Aber wenn du stark sein musst, dann sei es doch bitte für dich!

Wirst du einen Neuanfang wagen?

Kennst du diese Tage der Eintönigkeit, an denen wir gar nicht richtig sagen könnten, ob sich dieses Leben aktuell so wirklich lohnt? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf schwelende Konflikte, andauernde Selbstzweifel und immer wieder dieses Gefühl, nicht genug zu sein und nicht genug zu leisten.

Gib dich nicht für ihn auf!

Die Liebe vermag Berge zu versetzen. Sie kann uns einen Sinn im Leben geben, Kraft schenken und Richtung weisen. Manchmal jedoch, macht sie uns auch kaputt … Nicht alles, was wie Liebe aussieht und sich wie Liebe anfühlt, ist auch gut für uns.

Genießt du die Einsamkeit?

Manchmal entscheiden wir uns für Einsamkeit, um Klarheit zu gewinnen, zu uns selbst zu finden, etwas zu genießen, das nicht durch den Einfluss unserer Mitmenschen verfälscht wird.

Kannst du bitte mal zuhören?

Im Grunde hat doch jeder Mensch etwas zu sagen. Jede und jeder hat eine eigene Geschichte. Manchmal sogar sehr viele. Ja vielleicht haben wir alle eine ganze Bibliothek an Geschichten in uns.

Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden

Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden

Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden

Was tun, wenn du in einer glücklichen Beziehung bist und dann aber doch noch Augen für eine andere Person hast? Wie lieben wir im 21. Jahrhundert? In diesem Artikel stelle ich dir Bücher vor, die deine Perspektive auf die Liebe und Beziehungen verändern werden.

Direkt zur Buchliste? Hier entlang!

Menschengruppe

Mit Anfang 20 habe ich meine Zelte in Deutschland abgebrochen, um für eine kleine Weile in Paris zu leben, zu arbeiten, zu feiern, zu tanzen, zu atmen. Das französische Lebensgefühl tat wahnsinnig gut. Alles fühlte sich frei und lässig an. Auch die Liebe und der Sex. Aufregende Dates, faszinierende Menschen und interessante Lebenskonzepte. Dort war es auch, dass mir zum ersten Mal jemand von seiner Vision erzählte, dass wir nicht nur eine Person romantisch lieben können. Es würde bald eine Welt geben, in der wir mehrere Partner*innen haben, Liebe nicht einseitig fokussieren, sondern großzügig vervielfältigen und jenseits von Neid und Eifersucht leben. Das war 2007. Diese Person war davon felsenfest überzeugt und schrieb gerade an ihrem ersten Buch über Polyamorie.

Ich weiß leider nicht, was aus diesem Buch geworden ist. Damals habe ich die Idee belächelt und bin wieder meiner Wege gegangen, hatte weitere Dates, weitere Erfahrungen. Mit vielen verschiedenen Menschen zu schlafen – das war schon damals für mich selbstverständlich. Aber lieben? In einer Beziehung sein? Das konnte ich irgendwie nicht zusammen denken.

Auch noch viele Jahre später hielt ich streng an der Monogamie fest, hatte immer nur eine Partnerin oder einen Partner gleichzeitig und tat Berichte von Freund*innen, die andere Modelle lebten, ein bisschen ab. Ich dachte, dass das zwar aufregend klinge, aber der Realität nie dauerhaft standhalte. Meine Vorurteile waren groß und meine innere Mauer scheinbar unüberbrückbar.

Offene Beziehungen und Polyamorie

Zum Ende meiner Zwanziger hatte ich die große Liebe gefunden und war überzeugt davon, mit diesem einen Menschen alt zu werden. Daran ließ ich keinen Zweifel zu. Natürlich empfand ich Liebe und Zärtlichkeit auch für andere Menschen in meinem Leben. Für Freund*innen, meinen Bruder, Expartner*innen. Hin und wieder gab es vielleicht sogar etwas wie eine Sehnsucht für die ein oder andere Person, die neu in meinem Leben auftauchte, aber meine monogame Liebe bedrohte das nie ernsthaft.

Und dann kam das Leben, lachte über meine Pläne und lud mich ein, meine Scheuklappen abzulegen und Neues zu wagen. Ich habe diese Einladung angenommen und vielleicht hast du ja auch Lust, ein paar konventionelle Strukturen zu überdenken. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!

Bücher über Polyamorie

Die Buchcover und Links in diesem Artikel enthalten Affiliate-Links zu Amazon. Beim Kauf über diese Links unterstützt du uns, ohne dass für dich zusätzliche Kosten entstehen. Danke!

Die andere Beziehung: Polyamorie und Philosophische Praxis

Buchcover

Hin und wieder taucht in Poly-Zusammenhängen die Abkürzung ENM auf, die für Ethical Non-Monogamy steht. Ich mag diese Bezeichnung, weil sie die Ethik in den Vordergrund rückt und deutlich macht, dass nicht alles, was möglich ist, auch immer in Ordnung ist. Der rücksichtsvolle Umgang mit unseren Mitmenschen und den unterschiedlichen Bedürfnissen, die hier aufeinander treffen, sollte bei unseren Entscheidungen immer mitgedacht werden. Imre Hofmann und Dominique Zimmermann haben in diesem kleinen Bändchen interessante philosophische Betrachtungen zusammengestellt, die uns neue Blickwinkel aus gesellschaftlicher und individueller Sicht ermöglichen. ZUM BUCH

Polysecure: Bindung, Trauma und konsensuelle Nicht-Monogamie

Buchcover

Kennst du bereits deinen Bindungs-Stil? Wer „Attached“ von Levine und Heller gelesen hat, datet meiner Ansicht nach anders. Auf alle Fälle werte ich nicht mehr alle Schmetterlinge in der Bauchgegend positiv. Manchmal verstecken sich dahinter nämlich einfach nur Unruhe, Verlustängste, Unsicherheiten und eine Dysbalance in meinen Hormonen. Nicht jedem vermeintlichen “Verliebt-Sein” gehe ich nach – besonders wenn ich die Red Flags schon von weitem sehe. In „Polysecure“ nimmt uns Jessica Fern mit auf eine Reise zu unseren Emotionen, Traumata, Bedürfnissen und zeigt auf, wie diese Einfluss auf unsere Beziehungen haben. Du wünschst dir sichere Bindungen mit mehr als nur eine*r/m Partner*in? Dann lies unbedingt mal rein! ZUM BUCH

Das Polysecure WorkbookBuchcover Polysecure Workbook

Jessica Ferns mehr als lesenswertes Nachfolgewerk „Polywise“ vertieft und erweitert die Themen aus ihrem Bestseller „Polysecure“. Ich persönlich fand es sehr wertvoll und bereichernd und habe es als englisches Audiobook gehört. Für die konkrete Umsetzung und die Arbeit an meinen eigenen Glaubenssätzen hat mich jedoch besonders das „Polysecure Workbook“ beeindruckt, das nun auch auf Deutsch im Divana-Verlag erhältlich ist. Es ist eine Sache, über relevante Themen zu lesen, aber um manche Erkenntnisse wirklich zu verinnerlichen und mit meiner eigenen Lebensgeschichte zu verbinden, braucht es praktische Übungen. Das Workbook bietet hier eine ideale Anleitung, fast wie eine persönliche Selbsttherapie. ZUM BUCH

Entromantisiert Euch! Ein Weckruf. 

Buchcover

Und fühlt es sich denn noch nach Love an, oder ist es schon eher wie WG?“, fragte meine Schwester, als ich ihr erzählte, dass ich den Sommer bei meinem Lover W. in Belgien verbringe. Wir führen eine On-Location-Relationship, sehen uns ab und zu, schlafen meistens getrennt, reden offen. Dieses Mal hatten wir sogar einen Gruppen-RADAR mit seiner Primary-Partnerin. Für uns passt das gerade gut, auch wenn es vielleicht nicht nach klassischer Rom-Com klingt. Frasls Buch handelt nicht explizit von Polyamorie und gehört für mich trotzdem unbedingt in diese Liste. Denn die Art, wie wir lieben (oder lieben sollen), ist tief verwoben mit gesellschaftlichen Erwartungen, Rollenbildern und alten Geschichten, die selten gut tun. Mir jedenfalls haben sie nicht gutgetan. Ich merke immer mehr: Ich hab keine Lust auf die Idee von Liebe, wie ich sie gelernt habe. Ähnliche Fragen stellt auch Andrea Newerla in Vom Ende des Romantikdiktats, ein Buch über romantische Machtverhältnisse, das Frasls Perspektive treffend ergänzt. Warum das nicht nur mein Thema ist, sondern ein strukturelles, zeigt Beatrice Frasl in Entromantisiert Euch! – ein kluges, scharfes und befreiendes Buch über die politischen Seiten der Liebe. Ich mag ihre klare Sprache, ihre Wut und ihre Weichheit. Hat mir sehr aus dem Herzen gesprochen. ZUM BUCH

Wie es mir gefällt. Über Liebe und nicht-exklusives Begehren

Buchcover

Deepa Paul schreibt auf Tinder: “Übrigens, mein Mann weiß, dass ich hier bin” und wird dann immer wieder gefragt: “Erzähl mal, wie funktioniert das?”. In ihrem Debütmemoir erzählt sie genau davon. Sie lebt in einer offenen Ehe und verheimlicht nicht, wie viel emotional labour und wie viele Gespräche es brauchte, um heute so selbstbestimmt und verbunden leben zu können. So ehrlich sie über ihre eigene Entwicklung schreibt, so klar benennt sie auch die Schieflage in ihrer Beziehung: Ihr Mann bleibt lange passiv, wütend, blockiert und überschreitet einmal eine körperliche Grenze. (Triggerwarnung: Gewalt, Drogen) Mit klarem Blick macht sie die Bedeutung von emotional housekeeping sichtbar: Eifersucht, Grenzen, Empathie, Vertrauen. Und sie zeigt, wie Liebe, Familie und Muttersein auch jenseits konventioneller Modelle gelebt werden können. Dass das nicht einfach und selbstverständlich ist, versteht sich von selbst. Sehr lesenswert, unterhaltsam und gerade deshalb so bewegend, weil es nicht glatt ist. ZUM BUCH

Schlampen mit Moral /The Ethical Slut

Buchcover

Der Klassiker! Kaum jemensch, die/der im Bereich Poly unterwegs ist und dieses Buch nicht gelesen hat und beinahe habe ich das Gefühl dazu gar nicht viel sagen zu müssen. Wenn du gerade erst anfängst, deine Glaubenssätze zu Liebe und Sexualität zu dekonstruieren und neu aufzustellen, dann könnte dieses Sachbuch der richtige Einstieg für dich sein. Viel gelesen und viel kritisiert, denn natürlich kann kein Werk alle Facetten und Bedürfnisse bedienen und die absolute Wahrheit für sich beanspruchen. ZUM BUCH

Mehr ist Mehr: Meine Erfahrungen mit Polyamorie

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Schon allein das Thema Eifersucht kann aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Und darum darf in dieser Lese-Liste auch keinesfalls dieses Buch fehlen. Ich bin durch einen Instagram-Stream darauf aufmerksam geworden. Ein einfühlsamer, ehrlicher und sehr praxisbezogener Erfahrungsbericht, der ohne Zeigefinger auskommt. Einmal mehr wird betont, wie wichtig es ist, achtsam mit sich und anderen umzugehen, die eigenen Grenzen kennenzulernen und natürlich auch fremde Grenzen einzuhalten. Umlernen braucht Zeit und Kraft. Schön, dass es Bücher wie dieses gibt, die uns Mut machen, neue Wege zu gehen und vermeintlich festgefahrene Strukturen zu hinterfragen. Habe ich sehr, sehr gerne gelesen! ZUM BUCH

More Than Two: A Practical Guide to Ethical Polyamory. Second Edition.

Buchcover

Dieser Klassiker unter den Poly-Büchern darf natürlich nicht fehlen. 2024 erschien endlich die zweite Auflage. Mit Blick auf Psychologie, Moral und praktische Umsetzbarkeit wird – wenn auch keine Anleitung, so zumindest ein Leitfaden geschaffen für Menschen, die romantische Verbindungen mit mehreren Partner*innen pflegen wollen. Die Lektüre liegt für mich schon eine ganze Weile zurück und ich habe für viele verschiedene Beziehungen – auch Freund*innenschaften – viel Nützliches mitnehmen können. Wie wichtig beispielsweise effektive Kommunikation ist. Bestimmt lese ich demnächst mal wieder rein. ZUM BUCH

The Non-Monogamy Playbook

Buchcover

Wenn du offen für ein weiteres englischsprachiges Buch bist, kann ich dir dieses hier sehr ans Herz legen. The Non-Monogamy Playbook ist weniger Theorie, mehr echtes Leben. Es bringt mir wenig, theoretisch zu wissen, wie etwas idealerweise funktionieren sollte, wenn mir dann in der Umsetzung meine nicht regulierten Gefühle dazwischenfunken. Ruby Rare führt mit viel Wärme, Humor und Queerness durch typische Stolpersteine des Poly-Alltags: Sie schreibt über Zeitmanagement, den Umgang mit Metamours und darüber, wie man sich selbst nicht im Gefühlschaos verliert. Leicht geschrieben, aber mit Tiefe. ZUM BUCH

Mit mehreren glücklich sein
Wir sind nicht für mehrere romantische Beziehungen sozialisiert und das Umlernen in diesem Bereich kann schon mal sehr schmerzhaft sein. Zumindest ist es mir so gegangen und die Reibung und Herausforderungen nehmen eher nicht ab. Trotzdem möchte ich diesen Weg nicht missen.

Übrigens: Ein Buch, das mich auf diesem Weg besonders gestärkt hat, ist Radikale Zärtlichkeit von Şeyda Kurt. Du kennst es vielleicht schon aus meinem Artikel „Feministisch denken und argumentieren: Bücher, die echten Support leisten“.

Nicht-Monogamie ist ein Spektrum. Polyamorie, offene Beziehungen, Solo-Poly, Beziehungsanarchie: all das sind Facetten von konsensueller Nicht-Monogamie. Am Ende geht’s vielleicht gar nicht darum, wie viele Menschen wir lieben, sondern wie ehrlich, achtsam und mutig wir dabei sind. So viele Bücher, so viele Möglichkeiten. Lies, fühl, zweifel und finde deinen eigenen Weg.

Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

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Bücher, die das Alleinsein feiern und deine Unabhängigkeit inspirieren

Gestern war Valentinstag, und wow, habe ich ihn dieses Jahr zelebriert! Eine Valentinskarte mit einem skurrilen Regenbogen-Shrimp und eine kleine Schachtel Pralinen, die zunächst eine Stunde lang Panik in mir auslöste, bis ich mich traute zu fragen, ob sie vegan seien.

Breaking the Cycle: Den Kreislauf familiärer Gewalt durchbrechen

Familiäre Gewalt ist kein Einzelfall, sondern ein System. Sie ist ein stiller Abdruck in Biografien, der in Körpern, Beziehungen und Selbstbildern nachwirkt. Und doch fehlt oft die Sprache, um sie zu fassen, oder der Mut, sie auszusprechen.

Was weißt du schon über Bipolarität?

„Etwas stimmt nicht.“ Mit dieser Erkenntnis kommentieren Melles Freunde seinen ersten Ausbruch. Ich lese die ersten Seiten der Autobiographie und denke auch: Etwas stimmt nicht.

Wir können doch über alles reden!

Wie reagierst du, wenn sich jemand dir gegenüber im Ton vergreift und ausfallend wird? Äußerst du dein Missfallen oder lässt du vieles durchgehen?

Das willst du wirklich

Warum gehst du eigentlich oft so pessimistisch an die Dinge heran? Warum fällt es uns so schwer positiv zu bleiben und …

Mama, ich bin stolz auf dich!

Viele Menschen träumen davon, ein neues Leben zu beginnen. Manche verlassen ihre Heimat, weil sie die Lebensumstände dort nicht mehr ertragen und fliehen müssen. Egal warum frau geht: leicht ist es nicht.

Ich bin mir selbst eine Mutter. Das muss reichen.

Für alle, die zweifeln. Für alle, die sich sicher sind. Und für alle, die spüren wollen, wie viel Freiheit in einem klaren “Vielleicht” stecken kann. Mutterschaft ist auch ein Buch für alle, die sich nicht sicher sind …

Was du lesen musst, um in der Großstadt zu entspannen

Du liebst die Stadt, obwohl sie dich stresst? Dann lies hier weiter. Du wirst erfahren, wie das richtige Buch dir helfen kann, dem Stress und der Enge der Stadt zu entfliehen.

Was andere über mich denken

Befürchtest du manchmal, dass deine Entscheidungen nicht gut genug sind, deine Ideen nicht überzeugen? Lass uns einmal beleuchten, wie viel Anerkennung und Respekt von anderen du wirklich brauchst.

Sinn im Leben

Wann hören wir auf einen Sinn im Leben zu suchen? Hören wir dann nicht auf zu leben? Mein Lieblingsspruch: Dein Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone.

Weibliche japanische Literatur: 7 Autorinnen für dich zum Entdecken

Weibliche japanische Literatur: 7 Autorinnen für dich zum Entdecken

Weibliche japanische Literatur: 7 Autorinnen für dich zum Entdecken

Vielleicht kein schlauer Move, einen Artikel über japanische SchriftstellerINNEN mit Haruki Murakami einzuleiten. Aber solltest du dich bereits für japanische Literatur interessieren, dann ist dir vermutlich vor allem dieser Autor geläufig, oder? Viele von uns haben Japan durch seine Bücher kennengelernt. Andere haben Mangas gelesen und Anime geschaut. Dennoch ist uns Japan weiterhin oft fremd und einzigartig. Im Artikel stelle ich dir 7 Autorinnen vor, die dir ganz neue Perspektiven und Einblicke liefern.

Japanische Autorinnen

Buchcover Banana Yoshimoto: “Der See”
Banana Yoshimoto hat hierzulande längst unzählige Fans und mit dem Diogenes-Verlag auch einen großen deutschsprachigen Publikumsverlag hinter sich. Für mich war “Der See” nicht nur Einstiegsdroge in die Werke Yoshimotos, sondern hat mich ganz allgemein in den Bann japanischer, weiblicher Literatur gezogen. “Federkleid”, “Lebensgeister” … das sind alles tolle, berührende Romane. Ihr wohl bekanntestes Werk “Kitchen” habe ich leider (noch) nicht gelesen.

Cover Yukiko Motoya: “Die einsame Bodybuilderin”
Es gibt Verlage und es gibt Verlage. Wenn Blumenbar sein neues Programm auf den Weg schickt, leuchten in aller Regel meine Augen und ich stöbere lang und neugierig durch die Vorschauen. “Die einsame Bodybuilderin” habe ich angefragt, weil mich seit einiger Zeit schon fasziniert, dass gerade junge japanische Autorinnen eine Neigung zu literarischen Kurzformen zu haben scheinen. Das wollte ich gerne ergründen. Motoya gewährt einen anderen Blick auf das alltägliche Leben und verleiht ihm neue Magie und Leben.

Cover “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß”Hiromi Kawakami: “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß”
Es gibt Bücher, die dich umhüllen wie eine lange und liebevolle Umarmung. Voller Geborgenheit, Wärme und Verständnis. Voller Geduld und Mitgefühl. Als ich Hiromi Kawakami für mich entdeckt habe, bekam ich genau diese Umarmung geschenkt. Ich liebe ihre subtilen, leisen Töne und das Gefühl, dass Kawakami mich besser verstehen würde, als ich mich selbst verstehe. “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß” ist ein ganz untypischer Liebesroman. Aber einer der liebevoll umarmend einfach gut tut.

Cover “Brüste und Eier”Mieko Kawakami: “Brüste und Eier”
Über einen Instagram-Lesekreis bin ich auf Mieko Kawakami und ihr besonderes Werk “Brüste und Eier” gestoßen. Es ist schwer zu sagen, was es in mir ausgelöst hat. Ehrlich gesagt, war es keine Liebe auf den ersten Read. Doch schafft es Mieko Kawakami mit so viel Ruhe und Ernsthaftigkeit den Blick auf feministische Themen zu lenken, dass ich dennoch viel mitnehmen konnte. Schönheitsnormen und die Diskriminierung der Frauen sind nicht selten Themen auch japanischer Autorinnen.

Cover “Die Ladenhüterin”Sayaka Murata: “Die Ladenhüterin”
Warum ich zwei Anläufe brauchte, um mich auf Sayaka Murata einzulassen, kann ich nicht sagen. Sicher ist aber: es hat sich gelohnt und auch weitere Werke erwarte ich nun immer mit großer Spannung. “Die Ladenhüterin”, ganz ähnlich wie “Das Seidenraupenzimmer”, illustrieren wie schwierig das Leben für Menschen sein kann, die sich dem gesellschaftlich vorgezeichneten Weg versperren und eigene Vorstellungen verwirklichen wollen. Und vermutlich ist das noch euphemistisch ausgedrückt. Es ist nicht nur schwierig. Es kann sogar krank machen. Einfühlsam gewährt Murata Einblick in die Psyche vermeintlicher Außenseiter*innen, die im Grunde doch für all unsere eigenen individuellen Wünsche stehen.

Nanae Aoyama: Cover “Bruchstücke”
Drei Geschichten, die ich im Artikel “Du bist mir nicht gleichgültig” schon einmal vorgestellt habe. Was Aoyamas Werk auszeichnet, ist die gewollte Beiläufigkeit mit der alle Handlungsstränge und Gespräche versehen sind. Ruhig und achtsam werden Beziehungen und die Menschen in ihnen beschrieben. Sogar die schmerzhaften Momente sind dann so unbeschwert gezeichnet, dass ich beim Lesen immer wieder darüber stolpere. Wir sind es vielleicht nicht gewohnt Schmerz, Trauer und Ablehnung als selbstverständlich anzunehmen. Ich weiß auch nicht, ob wir das müssen. Aber es ist faszinierend, zumindest beim Lesen einmal diese Perspektive einzunehmen.

Cover “Butter”Asako Yuzuki: “Butter”
Erinnerst du dich noch an den Gastartikel von Sandra Vahle? In “Let’s talk about Psychopathinnen” macht sie mehr als deutlich, dass wir mehr Bösewichtinnen in der Literatur brauchen. “Butter” handelt von einer vermeintlichen Serienkillerin, die ihre Opfer erst bekocht und dann umgebracht haben soll. Yuzuki hat sie geschaffen: Eine Protagonistin, weder süß noch lieb, die an die unzumutbaren Erwartungen erinnert, die das Patriarchat uns Frauen stellt.

Schriftstellerinnen aus Japan

Es fällt mir nicht leicht, zusammenzufassen, was weibliche japanische Literatur für mich ausmacht. Ein paar Buzzwords kommen mir dennoch sofort in den Sinn: Ruhe, Achtsamkeit, Küche, Strenge, Demut und Bescheidenheit. Und dennoch ist in all den vorgestellten Werken auch diese rebellische Kraft spürbar, die eben mehr will als nur da zu sein. Sie will sehen und gesehen werden. Fühlen und fühlbar machen.

Kennst du andere japanische Autorinnen? Schreib es uns in die Kommentare. Ich freue mich immer über neue literarische Entdeckungen.

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Wenn nichts mehr geht

Der ewige Druck zu funktionieren und die unsichtbare Gewalt, die dich daran hindert. Wer soll das verstehen, wenn er es nicht selbst erlebt hat?

Reflexion und Planung: 7 Journals und Workbooks, die dich verändern werden

Ein gutes Journal ist ein Werkzeug, das du aktiv nutzt. In diesem Artikel möchte ich dir einige Journals und Workbooks vorstellen, die mich in den letzten beiden Jahren begleitet haben. Sie helfen mir, meine aktuelle Position zu verstehen, das Erlebte zu ordnen und Mut und Inspiration für die Zukunft zu finden.

Wenn Familie weh tut

Familie. Die Vielschichtigkeit dieses Begriffs muss nicht erwähnt werden. Den einen ist sie Freud, den anderen Leid und hin und wieder verschmelzen beide Ebenen, sodass sie kaum noch zu unterscheiden sind.

Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen?

“Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich beschäftigt, aber du kommst nicht voran.” In diesem Artikel wird es um solche Sorgen und das damit verbundene Grübeln gehen. Darum, warum sich die vielen Sorgen oft nicht lohnen und wie wir das Leben stattdessen angehen können.

Frauen und Finanzen: Geld verstehen, investieren & wachsen mit Büchern

Einblicke in Bücher, die meine Geldansichten wandelten. Empfehlungen, um deine Finanzbildung zu vertiefen und finanzielle Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.

Du darfst vor allem nicht resignieren!

Was würdest du tun, wenn ich dir genug Geld gäbe, um vielleicht zwei Jahre gut über die Runden zu kommen und dazu noch ein Ticket in eine Metropole deiner Wahl? Würdest du dein Leben nochmal ganz neu denken und gestalten?

Was weißt du schon über Bipolarität?

„Etwas stimmt nicht.“ Mit dieser Erkenntnis kommentieren Melles Freunde seinen ersten Ausbruch. Ich lese die ersten Seiten der Autobiographie und denke auch: Etwas stimmt nicht.

Es gibt Träume, die lebst du bereits!

Wieviele Träume passen eigentlich in all die Strukturen, Routinen und alltäglichen Aufgaben, denen du dich jeden Tag aussetzt? Vielleicht mehr als du denkst. Und vielleicht musst du einfach mal wieder genauer hinsehen!

Wenn die Schuld kaum zu ertragen ist

Von Drogen, Schuld und dem Leben im Knast handelt Dawkins Erstlingswerk “Alle meine Freunde haben wen umgebracht”. Die autobiographischen Züge sind offensichtlich. Die Authentizität, die damit einhergeht, erdrückt.

Diagnose Epilepsie: Wie eine Krankheit alles verändert

Eine Krankheit kann alles verändern. Darf sie jedoch auch unsere Träume zerstören? Vielleicht ist der eine Weg nicht mehr denkbar. Dann müssen neue Träume her.

Kinder ja, aber nicht mit dir!

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Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!

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Buchcover "Andere Umstände von Julia Zejn

Titel: Andere Umstände

Autorin: Julia Zejn
Verlag: Avant-Verlag

Manche Menschen trennen sich, weil sie zusammen keine Kinder bekommen können. Andere heiraten, um eine Familie zu gründen. Und wiederum andere mögen sich sehr, lieben sich sogar, können sich aber einfach nicht vorstellen, gemeinsam Eltern zu werden.

Illustration aus

Weg mit Paragraph 218!

Ja und manchmal will die eine Person das eine und die andere das andere. Im Netz gibt es bereits viele gut recherchierte und informative Artikel rund um den Paragraphen 218: Stimmen, die sich erheben, um das Selbstbestimmungsrecht gebärfähiger Personen zu verteidigen.

Julia Zejn hat mit “Andere Umstände” ein Comic geschaffen, welches sich behutsam und unaufgeregt dem Thema “Schwangerschaftsabbruch” nähert. Für mich ist dieses Werk aber noch mehr, als eine Geschichte über ungewolltes Schwangersein.

Aus dem Comic

Care-Arbeit ist selten gerecht verteilt

Die Protagonistin Anja verliebt sich in den DJ Olli, zieht mit ihm zusammen und wird im gemeinsamen Zusammenleben mit recht vielen unliebsamen Angewohnheiten ihres Liebsten konfrontiert. Vieles dreht sich hier um die Verteilung von Care-Arbeit und darum, wie sehr sich Anja in dieser Beziehung aufopfert. Und nicht nur dort. Auch ihrem Kollegen nimmt sie Arbeit ab und im Gespräch mit ihrer Schwägerin erfährt sie, dass auch deren Partner nach außen hin super mit der Tochter kann, aber die vielen lästigen Haushaltsaufgaben an der Mutter hängenbleiben.

Ich will Kinder. Aber nicht mit dir.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Olli bereits kenne. Seine Züge, seine Unbedarftheit, seine naive Argumentation und seinen Egoismus. Was Anja leistet, damit er so leben kann wie er lebt – das sieht er nicht. Warum Anja trotzdem bei ihm bleibt? Liebe vielleicht? Unsicherheit? Es nicht besser wissen? Ich kann ja schlecht darüber urteilen. Sicher war ich selbst nicht nur einmal in so einer Beziehung, in der die meiste Care-Arbeit und Verantwortung bei mir lag. Diese Einsicht betrübt schon.

Party oder Kinder?

Die eigenen Grenzen zu erkunden, ist eine Herausforderung. Vielleicht fieberte ich deshalb besonders stark mit Anja und ihren Entscheidungen mit und muss sagen: Das Ende hat mich wirklich überrascht. Ob im Guten oder im Schlechten? Lest selbst!

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Leben lernen: Bring Farbe ins Spiel!

Schaust du auch manchmal in den Spiegel und fragst dich, ob dieses Leben noch dein eigenes ist? Kommst du da überhaupt hinterher, bei all den Emails, Terminen und Verpflichtungen? Farbe macht unser Leben nicht nur bunter, sondern auch lebenswerter. Probier es aus!

Sensibel, stark, erfolgreich: Bücher über Hochsensibilität, die dir Türen öffnen

Bücher über Hochsensibilität: Ratgeber, Erfahrungsberichte & Literatur, die hochsensiblen Menschen Orientierung und Kraft schenken.

Wie du dir deine Liebe bewahrst

Verliebt sein, Händchen halten, sich gegenseitig stützen und Bewunderung zeigen, kleine Geschenke machen, die Partnerin überraschen, den Partner verwöhnen: Liebe hat viele Facetten. Doch wie können wir sie bewahren, wenn Alltag und Routine Einzug halten?

Du darfst vor allem nicht resignieren!

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So wichtig sind Geschwister

Die Beziehung, die wir zu unseren Geschwistern pflegen ist in der Regel die längste Beziehung unseres Lebens. Damit kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Wie können wir ihnen gerecht werden?

Flucht verstehen: Können wir das?

Um Krieg und Flucht zu verstehen, müssen wir zuhören. Dieses Buch gibt uns die Möglichkeit dazu.

Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen?

“Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich beschäftigt, aber du kommst nicht voran.” In diesem Artikel wird es um solche Sorgen und das damit verbundene Grübeln gehen. Darum, warum sich die vielen Sorgen oft nicht lohnen und wie wir das Leben stattdessen angehen können.

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen

Niemand ist immer nur zufrieden mit seinem Leben. Klar wollen wir bewusster leben. Und unsere Zeit nicht verschwenden.

Feministisch denken und argumentieren: Bücher, die echten Support leisten

Feministisch argumentieren stellt dich vor eine Herausforderung? Diese Bücher supporten! Sie zeigen auf, was falsch läuft und sie empowern dort, wo bereits gute Ansätze bestehen.

Was macht dich bloß so resilient?

Wie viele Enttäuschungen verzeihen wir dem Leben? Resilienz ist erlernbar. Wie aber lernen wir aus der Vergangenheit und schauen trotzdem nach vorne?

Wie schön muss ich sein?

Wie schön muss ich sein?

Wie schön muss ich sein?

Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!

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Buchcover "Im Spiegelsaal"

Titel: Im Spiegelsaal

Autorin: Liv Strömquist
Verlag: Avant-Verlag

Spieglein, Spieglein, muss ich mir wirklich die Beine rasieren? Oder die Augenbrauen zupfen? Soll ich meine Fingernägel lackieren oder besser meinen Po trainieren? Wie steht es eigentlich um meine Brüste und meine Haare … oje … meine Haare!!!

schön und fuckable

Zur Zeit kann mensch in Instagram-Reels einen Trend verfolgen, bei dem bestimmte Gesichtsfilter vorgeführt und kritisiert werden: Gezeigt wird zuerst das eigene Gesicht mit einem Filter und dann wird auf den nicht unerheblichen Unterschied zur Realität verwiesen.

Dass Filter das können, finde ich gar nicht so überraschend. Aber dass wir tagtäglich in den sozialen Medien, im Fernsehen und Zeitschriften unzählige solcher stark verfälschten Bilder sehen und das nicht realisieren – was macht das mit uns?

Schön und fuckable sein

“Die Folge davon ist jedenfalls erhöhter Druck, konstant, das ganze Leben hindurch vorzüglich fuckable zu sein (…)” 

Liv Strömquists neuestes Graphic Essay “Im Spiegelsaal” dreht sich um Schönheit. Warum sind wir von ihr so besessen? Wer profitiert von der gesellschaftlichen Erwartung schön zu sein? Wie hat sich das historisch aufgebaut? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien und Influencer*innen dabei heute? Auf diese Fragen bekommen wir Antworten.

Schönheitsfalle

Spieglein, Spieglein, wie steht es um meine Fuckability?

Ich bin eine Cis-Frau. Und Frauen – zumindest dieses Privileg haben wir laut Meike Stoverock (“Female Choice. Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation”) – kontrollieren die Ressource Sex. Alle? Vermutlich nicht alle. Ich selbst bin 35 Jahre jung, finde mich hübsch, rasiere meine Beine nicht und mache mir um meine Fuckability nur sehr eingeschränkt Sorgen. Schönheitsideale nicht an mich ranzulassen – davon bin ich jedoch weit entfernt. Wie könnte es auch anders sein?!! 

Suche nach Liebe und Anerkennung

Unsere Suche nach Liebe und Anerkennung hat sich leider viel zu tief in unser Bewusstsein hineingefräst und manchmal können wir nur noch versuchen, die Auswirkungen dessen im Zaum zu halten. Ich kann beispielsweise achtsam hinterfragen, welche Rolle ich Schönheit beimessen möchte und welchen Idealen ich mich unterwerfe. Aber gänzlich frei von eitlen Unsicherheiten, Komplexen und Ängsten – das ist für mich schwer vorstellbar.

Schönheit

Margarete Stokowski schreibt: „Liv Strömquist entzaubert nicht nur Sexualität, sondern auch das Patriarchat. Und das tut sie auf sehr schlaue, lustige und schöne Art.“

Schönheit ist ja per se auch nichts Schlechtes. Wir streben nach dem Schönen. Schönes umschmeichelt die Seele und streichelt das Gemüt. Jedoch, was wir als schön empfinden – das haben wir stärker in der Hand als uns Social Media und Patriarchat glauben machen wollen. “Im Spiegelsaal” macht das noch einmal mehr deutlich. Viel Freude beim Lesen!

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Bindungsstile verstehen: Die besten Bücher über Attachment, Heilung & sichere Beziehungen

Bindungsstile verstehen, Beziehungen reflektieren: eine Auswahl an Büchern über Attachment, Heilung und sichere Partnerschaften.

Hast du denn gar keine Phantasie?

Niemand möchte hören “Jetzt entspann dich doch mal!” Selten gehen solche Aufforderungen mit konstruktiven Tipps einher, wie wir das anstellen sollen. Dieses Buch kann helfen.

Du verdienst ein schönes Leben

Denkst du nach über verpasste Chancen, alternative Lebenswege und die Frage, was ein erfülltes Leben wirklich ausmacht? Entdecke eine Geschichte, die zeigt, dass kein Weg perfekt ist – und dass es sich lohnt, das eigene Leben mit neuen Augen zu sehen.

Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden

Wie lieben wir im 21. Jahrhundert? In diesem Artikel stelle ich dir verschiedene Bücher vor, die deine Perspektive auf die Liebe und deine Beziehungen verändern werden.

Zuversicht ist gut, Selbstvertrauen ist besser

”Lass das sein, das wird eh nichts!” Autsch! Sowas zu hören, tut weh! Und trotzdem sagen wir ähnliche Sätze immer mal wieder zu anderen und – viel schlimmer noch – zu uns selbst. Überwinde solche Grenzen und fang endlich an, an dich zu glauben!

So wichtig sind Geschwister

Die Beziehung, die wir zu unseren Geschwistern pflegen ist in der Regel die längste Beziehung unseres Lebens. Damit kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Wie können wir ihnen gerecht werden?

Mädchen, der ist nicht gut für dich!

Hast du auch diese eine Freundin, die sich immer wieder in den Falschen verliebt? Oder bist du vielleicht selbst eine, deren Interesse an einem Mann in dem Maße wächst, in dem er dich herabsetzt, Distanz aufbaut und sich dir gegenüber gleichgültig zeigt?

Was macht dich bloß so resilient?

Wie viele Enttäuschungen verzeihen wir dem Leben? Resilienz ist erlernbar. Wie aber lernen wir aus der Vergangenheit und schauen trotzdem nach vorne?

Bücher, die das Alleinsein feiern und deine Unabhängigkeit inspirieren

Gestern war Valentinstag, und wow, habe ich ihn dieses Jahr zelebriert! Eine Valentinskarte mit einem skurrilen Regenbogen-Shrimp und eine kleine Schachtel Pralinen, die zunächst eine Stunde lang Panik in mir auslöste, bis ich mich traute zu fragen, ob sie vegan seien.

Krankheit verstehen und den Schmerz aussprechen

Die Krankheit Krebs ist immer Auslöser für eine neue Perspektive auf das Leben. Solch eine weitreichende Diagnose zu bekommen, lässt uns …

Chinesische Comics: Kennst du Manhua? | Gastartikel von Rudolph Schneider

Chinesische Comics: Kennst du Manhua? | Gastartikel von Rudolph Schneider

Chinesische Comics: Kennst du Manhua?

Gastartikel von Rudolph Schneider

“Manga” – der japanische Begriff für Comics ist vielen Menschen geläufig. Auch Animes drangen früh in den westlichen Mainstream ein. Kaum eine größere Buchhandlung, die etwas auf sich hält, verzichtet noch auf ein Mangaregal.
Weniger bekannt ist jedoch der Begriff Manhua (漫画), der ursprünglich eine bestimmte Form der Malerei bezeichnet und seit dem späten 19. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert für Comics und Cartoons, die aus China stammen benutzt wird. Dass chinesische Comics im Westen wenig bekannt sind, liegt auch daran, dass diese im eigenen Land ein Nischendasein fristen.

Vielschichtigkeit von Comics

Chinesische Comics als Kunstform?!

Als echte Kunstform werden sie nicht anerkannt und unterliegen einer strengen Zensur durch den Staat. Nichtsdestotrotz üben Comics, seien es nun Chinesische Manhuas oder japanische Mangas einen starken Einfluss auf die Jugendkultur Chinas aus. Noch besser lässt sich das in Taiwan beobachten, wo der kulturelle Einfluss Japans deutlich spürbarer ist. Zudem können sich hier die Künstlerinnen aufgrund der geltenden Meinungsfreiheit viel freier entfalten. So überrascht es nicht, dass einer der bedeutendsten Manhua-Künstler aus Taiwan stammt. Chen Uen oder Zhèng Wèn gehört zu den wenigen Ausländer*innen, die sich mit ihren Comics auf dem japanischen Markt etablieren konnten.

Er gewann unter anderem als erster Ausländer einen Preis der japanischen Cartoonisten-Vereinigung. Chen Uen wuchs in einer Zeit auf, in der die Taiwanes*innen selbst noch unter einer Diktatur litten und sich nur mühsam ihre Freiheit erkämpften. Seine bedeutendsten Werke beschäftigen sich deswegen nicht von ungefähr mit einer der wichtigsten Epochen der Chinesischen Geschichte.

Chinesische Geschichte als Comic

In seiner Trilogie „Helden der östlichen Zhou-Zeit“ schildert er Schicksale von bedeutenden Persönlichkeiten aus dieser Zeit, die mitunter auch als die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen oder auch als die Zeit der streitenden Reiche bekannt ist.

Ein kleiner Abriss: Die Zhou-Könige waren ähnlich wie die Kaiser*innen des Heiligen Römischen Reiches eher zeremonielle Herrscher*innen, deren Machtfülle nur selten über ihren eigenen Herrschaftsbereich hinausreichte. Viele Staaten existierten damals auf dem Gebiet des heutigen Chinas, die im ständigen Wettstreit miteinander lagen, der nicht selten mit Waffengewalt geführt wurde.

Trotz dieser ständigen Konflikte war es auch eine Zeit, in der Philosophie, Kunst und Kultur blühten. Diese turbulente Zeit endete mit dem Beginn der Herrschaft Qin Shi Huang Di’s, der Herrscher des Reichs Qin, der alle anderen Reiche eroberte und sich zum Kaiser ernannte. Seiner Geschichte widmet sich Chen Uen in „Der erste Kaiser“, und zeigt ihn darin als zerrissenen, paranoiden Charakter, der zwar von Machthunger, aber auch von Angst und Unsicherheit getrieben wird.

Hierin liegt die besondere Anziehungskraft der Bücher von Uen. Bücher über die chinesische Geschichte findet man zuhauf. Doch oft fällt es gerade der westlichen Leserin schwer, sich den Akteur*innen der Geschichte zu nähern. Zu fremd erscheint die chinesische Antike Kultur und mit der westlichen Schablone lassen sich viele Zusammenhänge einfach nicht begreifen. Die Cartoons von Chen Uen lassen die Geschichte anhand der Bilder begreiflich machen und dabei hilft natürlich auch, dass viele seiner Werke mittlerweile auch in hervorragender Übersetzung durch Marc Hermann vorliegen.

Das Vergnügen bilingualer Comics

Buchcover Der Erste Kaiser Chen UenFür sinophile Sprachlernende wie mich, ist es ein besonderes Vergnügen eine bilinguale Edition in den Händen zu halten, wie sie von Chinabooks herausgebracht wurde. Der zeichnerische Stil Chen Uen’s weicht deutlich von der japanischen Mangatradition ab. Menschen werden wesentlich realistischer abgebildet. Beim Abbilden von Emotionen greift auch Uen auf surrealistische Elemente zurück. Das zornige Gesicht eines Generals wird zu einer dämonischen Fratze. Die zuschlagende Hand wird riesenhaft groß. Er setzt diese Elemente aber behutsam ein. Interessanterweise sind die ersten Seiten seiner Comics in Farbe gehalten und danach wird das traditionelle Schwarz-Weiß verwendet. Über die Gründe hierfür kann man nur mutmaßen. Möglicherweise will der Autor dem Leser eine Farbpalette für seine Vorstellungskraft an die Hand geben. Auch wenn mir persönlich die farblich ausgestalteten Seiten mehr zusagen, so lässt sich doch sagen, dass man auch mit nur zwei Farben eine unglaubliche Atmosphäre erzeugen kann und hierin liegt vielleicht auch die Kunst. Chaotische Schlachtszenen in denen Formen zu verschwimmen scheinen wechseln sich ab mit feinsinnigen Porträts, die ähnlich wie Karikaturen Charakteristika der handelnden Personen deutlich machen.

Der Kaiser als Mensch

In „Der erste Kaiser“ gelingt es Chen Uen, die facettenreiche Persönlichkeit des Tyrannen darzustellen, ihn weder zu idolisieren noch zu dämonisieren, sondern einfach zu zeigen, was für ein Mensch er war, oder möglicherweise gewesen ist. Qin Shi Huang Di ist auch in der heutigen Chinesischen Gesellschaft eine umstrittene Figur. Seine Rolle als Reichseiniger ist unbestritten. Und Einigkeit und Einheit sind im heutigen China Begriffe, die durchweg positiv besetzt sind. Der Weg zur Einheit war aber ein blutiger. In verlustreichen Kriegen einte er das Reich, erstickte die Vielfalt und errichtete eine kurzlebige Schreckensherrschaft. Es ist nicht sicher, ob alles was über ihn geschrieben wurde, wirklich der Wahrheit entspricht, denn die chinesische Geschichtsschreibung hatte immer schon eine Tendenz dazu, die eigene Herrschaft als gütig und gerecht erscheinen zu lassen und die jeweilig vorangehende in den schlimmsten Farben zu malen.

Anmutige Held*innen in chinesischen Comics

Ich persönlich hatte meine erste Begegnung mit dem „Ersten Kaiser“ mit dreizehn Jahren, als meine Mutter mit mir ins Kino ging und wir zusammen Hero schauten. Die Geschichte dreier Attentäter*innen, die sich des mächtigen Qin-Herrschers entledigen wollen, wird in verschiedenen Versionen unter Einsatz von verschiedenen Farbtönen erzählt. Die Helden und Heldinnen bewegen sich anmutig, können gar fliegen und sprechen nur weise Worte.

Kurz vor Gelingen des Unterfangens entscheidet sich der Held jedoch den Kaiser leben zu lassen, da die Ordnung, die er geschaffen hat, zwar gewaltsam und brutal durchgesetzt wurde, aber den Menschen dennoch bleibenden Frieden verschafft hat. Eine Botschaft, mit der auch ich eher gehadert habe. Nichtsdestotrotz löste der Film eine riesige Faszination bei mir aus und das Thema China ließ mich nie wieder völlig los.

In den Comics von Chen Uen wird ein sehr viel komplexerer Charakter des Kaisers gezeichnet. Misstrauen und Angst vor Verrat sind seine ständigen Begleiter und lassen ihn immer gnadenloser und brutaler werden. Selbst seine guten Freunde sind nicht vor ihm sicher.
Als Jugendlicher habe ich vielleicht mit dem Kaiser sympathisiert und mich selbst in Machtfantasien verloren. Große Eroberer übten eine große Faszination aus. Je mehr ich über Geschichte lernte, desto fremder wurden mir diese „Lichtgestalten“.  Das Leben, welches diese Herrscher und Herrscherinnen führten, war meist kein glückliches. Qin Shi Huang war am Ende seines Lebens von der Angst vor dem Tod zerfressen. Nachdem all seine Versuche das Elixier des Ewigen Lebens zu erlangen gescheitert waren, ließ er einen riesigen Grabhügel errichten und erschuf eine Armee aus Tonsoldaten, die ihn im Totenreich bewachen sollten. Doch das war nicht genug. Alle seine Diener, Konkubinen und viele der Menschen, die am Bau beteiligt waren, wurden gezwungen ihm in den Tod zu folgen. Kann man mit einem solchen Menschen mitfühlen? Darf man es?

Gastautor Rudolph Schneider

Gastautor Rudolph Schneider

Ich wohne seit einigen Jahren in Berlin und arbeite als Softwareentwickler, Reiseführer und Tourguide. Seit mehr als 10 Jahren beschäftige ich mich bereits mit China, seiner Kultur, seiner Sprache und seinen Menschen. Das Gefühl immer noch am Anfang zu stehen, bin ich trotz Sinologiestudium und mehrjährigem Aufenthalt in der Volksrepublik nicht losgeworden. Andere Themen, die mich umtreiben sind Künstliche Intelligenz, Raumfahrt, Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit. Vielleicht nicht ganz überraschend, dass mein erstes Buch (dass ich 2021 angefangen habe zu schreiben), ein ScienceFiction Roman sein wird.

Literaturpower möchte Leser*innen viele interessante und hilfreiche Informationen rund um das Thema Literatur, Bücher und Lesen bieten. Dafür kommen auch GastautorInnen zu Wort. Wenn du auch einen Gastartikel über ein spannendes Thema schreiben möchtest, melde dich gerne über das Kontaktformular unten auf dieser Seite: Über Literaturpower.

Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?

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Die Gewalt um uns

Auch beim Erzählen sind es Worte über die wir unsere Bedürfnisse kommunizieren, uns Verständnis einholen und unsere Emotionen transportieren. Vielleicht deshalb sprudelt es auch aus Edouard nur so heraus, nachdem er Opfer einer Gewalttat geworden ist.

Bücher für Angehörige psychisch Erkrankter: Die besten Ratgeber & Tipps

Psychische Erkrankungen belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörige. In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und stelle hilfreiche Bücher vor, die Angehörige unterstützen können. Erfahre, wie du als Angehörige*r deine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst.

Es gibt Träume, die lebst du bereits!

Wieviele Träume passen eigentlich in all die Strukturen, Routinen und alltäglichen Aufgaben, denen du dich jeden Tag aussetzt? Vielleicht mehr als du denkst. Und vielleicht musst du einfach mal wieder genauer hinsehen!

Nicht gegen den Tod, sondern für das Leben entscheiden

Manchmal ist es gut sich zu verkriechen, der Trauer Raum zu geben. Dann kommt aber auch wieder eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen. Bist du soweit?

Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen?

“Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl. Sie halten dich beschäftigt, aber du kommst nicht voran.” In diesem Artikel wird es um solche Sorgen und das damit verbundene Grübeln gehen. Darum, warum sich die vielen Sorgen oft nicht lohnen und wie wir das Leben stattdessen angehen können.

Zuversicht ist gut, Selbstvertrauen ist besser

”Lass das sein, das wird eh nichts!” Autsch! Sowas zu hören, tut weh! Und trotzdem sagen wir ähnliche Sätze immer mal wieder zu anderen und – viel schlimmer noch – zu uns selbst. Überwinde solche Grenzen und fang endlich an, an dich zu glauben!

Mama, ich bin stolz auf dich!

Viele Menschen träumen davon, ein neues Leben zu beginnen. Manche verlassen ihre Heimat, weil sie die Lebensumstände dort nicht mehr ertragen und fliehen müssen. Egal warum frau geht: leicht ist es nicht.

Abschied von der Angst vorm Abschied

Verbinden wir nicht Abschied mit Verlusten, Trauer, Wehmut und Resignation? Dürfen wir überhaupt etwas Positives an einem Abschied finden oder macht uns das zu oberflächlichen Menschen?

Frauen und Finanzen: Geld verstehen, investieren & wachsen mit Büchern

Einblicke in Bücher, die meine Geldansichten wandelten. Empfehlungen, um deine Finanzbildung zu vertiefen und finanzielle Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.

So wertvoll ist dein Leben

Worte finden für das was manchmal unaussprechlich scheint. Oft sind es Worte, die unsere Gedanken formen. Wie möchtest du deine Gedanken gestalten?

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