Bücher, die das Alleinsein feiern und deine Unabhängigkeit inspirieren
Bücher, die das Alleinsein feiern und deine Unabhängigkeit inspirieren
Gestern war Valentinstag, und wow, habe ich ihn dieses Jahr zelebriert! Eine Valentinskarte mit einem skurrilen Regenbogen-Shrimp und eine kleine Schachtel Pralinen, die zunächst eine Stunde lang Panik in mir auslöste, bis ich mich traute zu fragen, ob sie vegan seien.
Zum Glück waren sie es. Mein guter Freund Rob, von dem ich sie bekam, durfte sich im Gegenzug über rosa Blumen von mir freuen. (Wir kennen unsere Love Languages und sprechen oft und offen über Bedürfnisse, Boundaries und Ressourcen. So wichtig!)
Hyvää Ystävänpäivää, my love!
Ich habe all meinen Freund*innen und Lover*innen zum Ystävänpäivä gratuliert (in Finnland, wo ich einige Zeit meiner Jugend verbracht habe, wird der Tag der Freundschaft gefeiert). Es gab viele liebe Glückwünsche zurück, und einen Großteil des Tages habe ich in Bibliotheken und Buchhandlungen verbracht – meinen „happy places“. Abends suchte ich dann auf Hinge nach Ablenkung von dem bisschen Herzschmerz, den mir mein letzter Amsterdam-Flirt verursacht hat. Ich bin erst seit kurzem wieder auf Dating-Apps unterwegs – als digitale Nomadin ist das gar nicht so einfach. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.
Machen wir uns nichts vor – Dating ist immer tückisch. Daran ändern auch meine ständigen Ortswechsel nicht viel. Nähe und Intimität möchte ich nicht nur mit einem Menschen teilen, trotzdem spüre ich immer mal wieder das starke Bedürfnis nach einer festeren, tieferen Verbindung. Dann frage ich mich – was soll das für eine Verbindung sein? Was würde sich ändern? Ist das jemand, mit dem ich abends einschlafen und morgens aufwachen möchte? Jemand, mit dem ich meinen Alterswohnsitz plane und sonntags Netflix durchschaue? Kommt mit der Partnerschaft mehr Sicherheit oder mehr Belastung? Mehr Freiheit oder Selbstaufgabe?
Liebe gibt es auch außerhalb von Partnerschaften
In unserer Gesellschaft wird uns immer wieder der patriarchale Spiegel vorgehalten. Das ewige Mantra, dass wir erst dann genug sind, wenn wir verpartnert und am besten noch verheiratet und mit Kindern die Welt beglücken, macht es unserer Single-Generation wirklich nicht einfach. Dabei identifiziere ich mich nicht mal als Single. Ich habe viel Liebe in meinem Leben, Menschen, denen ich etwas bedeute und die sich melden, wenn ich mal wieder eine besonders nachdenkliche Instagram-Story poste.
Wenn es um die Kunst des Alleinseins geht, habe ich in den letzten Jahren eine Menge gelernt. Ich bin viel unterwegs, erlebe neue Orte, treffe faszinierende Menschen, aber finde mich auch oft allein in meinen Gedanken wieder. Ich möchte Bücher entdecken, die das Alleinsein nicht als Mangel, sondern als eine Bereicherung sehen.
Hier sind einige davon, Lieblingsbücher, die mir geholfen haben, das Alleinsein zu feiern und meine Unabhängigkeit noch mehr zu schätzen.
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„Die Singuläre Frau“ von Katja Kullmann
Ein Buch, das mich richtiggehend aufgerüttelt hat, ist „Die Singuläre Frau“ von Katja Kullmann. Kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag stellt die Autorin fest, dass sie zu den Langzeit-Singles gehört. Das Buch ist eine radikale Neubewertung der alleinstehenden Frau und bietet eine Mischung aus persönlicher Selbsterkundung und Spurensuche. Es ist feministisch, laut, demanding und erlösend. Ich möchte es wirklich allen ans Herz legen.
„Allein“ und „Zuhause“ von Daniel Schreiber
Daniel Schreiber geht in seinen Büchern „Allein“ und „Zuhause“ auf die Suche nach seiner Vergangenheit und wie sie seine Gegenwart prägt. Vieles resoniert mit mir und den eigenen Erfahrungen. Ein leicht melancholischer Ton durchzieht seine Werke, aber irgendwie sorgt das auch für Wärme und Geborgenheit. Ich lese sie sehr gerne und lerne auch immer wieder etwas dazu. Ich bin nicht sicher, ob Daniel Schreiber das Alleinsein wie ich feiert, aber definitiv hilft er mir dabei, besser zu verstehen, was und warum ich genau dieses Leben lebe. Seine persönlichen Erlebnisse und philosophischen Einblicke machen diese Bücher zu wertvollen Begleitern.
Die Werke von Brianna Wiest
Die Bücher von Brianna Wiest sind für mich wie eine Art Selbsttherapie. Ich höre die Audiobooks immer mal wieder. Besonders „This Is How You Heal,“ „The Mountain Is You,“ und „The Pivot Year“ helfen mir, vieles im Leben besser zu akzeptieren und das Alleinsein als eine Zeit der persönlichen Entwicklung zu sehen. Das Alleinsein ist besonders dann einfach, wenn ich mich in meiner eigenen Gedankenwelt wohlfühle. Und Brianna Wiest ist eine wunderbare Gärtnerin im Garten unserer Gefühle und Gedanken.
“Worthy” von Jada Pinkett Smith
Inmitten meiner Suche nach Büchern, die meine Unabhängigkeit inspirieren, stieß ich auf „Worthy“ von Jada Pinkett Smith. Dieses Buch, das aktuell nur auf Englisch erhältlich ist (die deutsche Verlagskultur hat in Sachen Diversität noch Entfaltungspotenzial), hat mich tief beeindruckt und mir eine ganz besondere Perspektive eröffnet, die weit über die stereotypen Erzählungen von Spiritualität und Selbstverwirklichung hinausgeht. Das Memoir führt uns durch Jadas unkonventionelle Herkunft in Baltimore bis zu ihrer ungewöhnlichen Ehe mit einem der bekanntesten Männer der Welt. Ich spüre beim Lesen, wie schwer es der Autorin oft fiel, mit sich selbst allein zu sein. Was dieses Buch darum auszeichnet, ist der radikale Ansatz, sich von den Etiketten und Geschichten anderer zu befreien und die eigene Erzählung mit bedingungsloser Selbstliebe zurückzugewinnen. „Worthy“ ermutigt dazu, unsere tiefsten Abgründe zu erkunden und Licht auf Aspekte des Lebens zu werfen, die wir lieber im Dunkeln gelassen hätten. In einer Welt, die oft von äußeren Meinungen und Erwartungen geprägt ist, bietet dieses Buch eine kraftvolle Botschaft über Selbstakzeptanz und Authentizität. Lange hat mich keine Biografie so sehr gefesselt.
Mich im Alleinsein voll und ganz entfalten
In all diesen Büchern fand ich nicht nur Inspiration, sondern auch eine kraftvolle Bestätigung dafür, dass das Alleinsein eine Zeit der Entfaltung und persönlichen Entwicklung sein kann. Diese Werke haben mir geholfen, das Alleinsein nicht als Mangel zu betrachten, sondern als eine wertvolle Facette des Lebens zu schätzen. In der Vielfalt ihrer Perspektiven und Erfahrungen fand ich Komfort, Ermutigung und die Gewissheit, dass das Alleinsein eine einzigartige Reise darstellen kann.
Seit meiner Kindheit schätze ich Momente der Einkehr. Ein gutes Buch (Überraschung, right?!), eine schöne Playlist, allein im Kino, Konzert oder Café – in solchen Augenblicken fühle ich mich genauso wohl wie in Gesellschaft. Doch der entscheidende Punkt ist, dass wir Menschen in unserem Leben brauchen. Nähe, Fürsorge, Austausch – all das sind grundlegende Bedürfnisse. Was wir jedoch nicht brauchen, ist der Glaube, dass unsere Wertigkeit durch romantische Partnerschaften definiert wird. Das ist schlichtweg nicht wahr, und ich möchte mein Leben nicht in Erwartung leben, dass ‚der oder die Richtige‘ irgendwann kommt. Manchmal nämlich, kommt die Richtige sogar und dann ist trotzdem nicht alles rosarot.
Alleinsein und Einsamkeit
Mein eigenes Verständnis des Alleinseins hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Als digitale Nomadin habe ich nochmal mehr gelernt, die Stille zu schätzen und Raum für meine eigenen Gedanken zu finden. Es gibt weiterhin Momente, in denen ich mich nach einer tieferen Verbindung sehne, aber das Leben lehrt mich immer wieder, dass Alleinsein nicht zwangsläufig Einsamkeit bedeutet. Und wenn die Einsamkeit doch einmal anklopft, habe ich gelernt, sie zu ertragen, vielleicht sogar zu umarmen und zu erkennen, dass es viele alternative Wege und Strategien gibt, mit ihr umzugehen.
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Frauen und Finanzen: Empowerment durch Literatur
Dieser Artikel ist längst überfällig und fiel mir nicht ganz leicht. Als Unternehmerin in der lebendigen Startup-Szene Berlins hatte ich häufig Berührungspunkte mit dem Thema „Money-Mindset“. In Workshops, Online-Communities und meiner eigenen Mastermind kam ich nicht umhin, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Aber erst spät, so Anfang 30, wurde mir bewusst, dass meine Glaubenssätze rund ums Geld komplex und problematisch waren. Scham, Angst, Unsicherheit und der naive Glaube an eine selbstregelnde Zukunft prägten meine Einstellung. Die eigene Auseinandersetzung mit Geld aktiv anzugehen, hat dann noch ein paar Jahre gebraucht.
Mein persönliches Money Mindset
Ehrlich gesagt, mein eigener Weg zu einem gesunden Money Mindset war (und ist) ein ständiger Spagat zwischen Existenzängsten und meinem Bedürfnis nach finanzieller Unabhängigkeit. Aufgewachsen im ehemaligen Osten mit zahlreichen Themen, die unsere Elterngeneration vermied aufzuarbeiten, wurde ich in einem sogenannten “Hartz IV”-Haushalt zwar mit viel Literatur und Bildung, aber wenig Geld sozialisiert. Meine Eltern und ihr Umgang mit den eigenen Finanzen haben mich nicht besonders positiv geprägt. Die Auseinandersetzung mit meinem Money Mindset wurde zu einem Weg der Selbstreflexion, beeinflusst von Erziehung, gesellschaftlichen Normen und persönlichen Erfahrungen. Die Komplexität meiner Glaubenssätze wurde mir nach und nach immer bewusster. Also wollte ich aktiv an einer positiven Veränderung arbeiten.
Herausforderungen für Frauen in Finanzangelegenheiten
Frauen sehen sich in finanziellen Angelegenheiten oft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Lohnunterschiede, Rentenlücken und fehlende finanzielle Bildung sind nur einige Beispiele. Mein persönlicher Weg ließ mich nach und nach die systemischen Hindernisse erkennen und Wege finden, ihnen zu begegnen.
Die Bedeutung von Finanzbildung
Finanzbildung wurde zu einem Schlüsselaspekt meiner persönlichen Entwicklung. Der Anfang ist nie leicht, aber die Auseinandersetzung mit Finanzthemen erweist sich für mich als notwendig und befreiend zugleich. Übrigens: Das Buch „Die Gaben der Unvollkommenheit“ von Brené Brown – das ich immer wieder gerne erwähne – half mir auch hier, meine Scham zu verstehen. Browns Rezept gegen Scham: sprecht drüber. Und spreche ich über Geld? Ja, inzwischen mache ich das schon manchmal, aber leicht ist es nicht. Es wird jedoch leichter. Mein Verständnis von Finanzen wächst immer weiter.
Am Ende des Artikels gibt es deshalb eine Herzensempfehlung, die das Sprechen über Geld sehr viel einfacher macht. Sei gespannt!
Das offene Sprechen über Finanzen habe ich zum einen den Menschen in meinem Umfeld zu verdanken, mit denen der Austausch produktiv, einfühlsam und bereichernd ist. (Danke, Franzi, Maria, Roman und Matthias!) Zum anderen habe ich in den letzten Jahren aber auch aktiv an meiner Finanzbildung gearbeitet und dabei das nachgeholt, was mir Schule, Studium und Gesellschaft teils absichtlich, teils unbeabsichtigt verwehrt haben. Die Notwendigkeit, meine Finanzen in den Griff zu kriegen, Sparen, Investieren und Altersvorsorge zu verstehen, hat zwar unterschwellig immer irgendwie Druck ausgeübt, aber richtig rangetraut an das Thema habe ich mich erst in der letzten Zeit.
Finanzen: Bücher von Frauen für Frauen – weil sie dich besser verstehen
Jetzt möchte ich gar nicht mehr so viel von meiner eigenen Entwicklung berichten und über meine Glaubenssätze klagen. Ich bin sicher, dass du hier liest, weil du verstehst, dass das Thema auch dich angeht und für dich Relevanz hat. Für deinen Weg möchte ich dir einen Tipp geben: Fang einfach irgendwo an. Nimm ein Buch zur Hand, mach dir ein paar Notizen und gewinne einen ersten Überblick.
Das Thema Geld ist so emotional aufgeladen, dass es Sinn macht, besonders achtsam und geduldig mit dir selbst umzugehen, wenn du dich ihm widmest. Blockaden sind erstmal normal. So wurden wir sozialisiert, und es ist nicht deine Schuld, wenn dir das Thema auch schwerfällt. Umso schöner, dass du jetzt trotzdem Verantwortung für deinen eigenen Lernprozess übernimmst. Ich wünsche dir dabei viel Freude! Und denk dran: Wo Reibung ist, findet meistens auch Lernen und Wachstum statt.
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Buchempfehlungen: Frauen schreiben für Frauen
Finanzliteratur kann einen bedeutenden Einfluss auf die persönliche Entwicklung im Umgang mit Geld haben. Die Auswahl der richtigen Bücher ist dabei so individuell wie die persönlichen Finanzreisen. Daher möchte ich nicht nur Empfehlungen aussprechen, sondern vielmehr Anregungen bieten. Hier sind drei Bücher, die mir auf meinem Weg zu finanzieller Autonomie besonders geholfen haben:
„Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“ von Natascha Wegelin:
Natascha Wegelin spricht in ihrem Buch direkt zu den Herausforderungen, denen viele Frauen gegenüberstehen, wenn es um ihre finanzielle Zukunft geht. Die Statistik, dass 75 Prozent aller Frauen in Deutschland später eine Rente unter 400 Euro erhalten werden, ist alarmierend. Wegelin ermutigt dazu, sich von traditionellen Vorstellungen zu lösen und selbst aktiv zu werden. Ich selbst habe von ihren Ratschlägen profitiert, insbesondere davon, wie sie Hemmungen und Scheu vor Anlagen und Aktien abbaut.
„Selbst investiert die Frau“ von Christiane von Hardenberg:
Christiane von Hardenberg teilt in ihrem Buch nicht nur finanzielle Ratschläge, sondern auch ihre eigenen Erfahrungen, einschließlich der Offenbarung, dass sie selbst einmal Steuern hinterzogen und sich dann selbst angezeigt hat. Diese Ehrlichkeit und Offenheit sind erfrischend und helfen, den oft belasteten Umgang mit Finanzthemen zu enttabuisieren. Von Hardenberg ermutigt dazu, Finanzen mit Freude und Selbstbewusstsein anzugehen, auch wenn Fehler dazu gehören.
„We Should All Be Millionaires“ von Rachel Rodgers:
Rachel Rodgers, eine selbstgemachte Millionärin, bringt in ihrem Buch eine revolutionäre Perspektive ein. Sie zeigt, warum das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit kein egoistischer oder gieriger Akt ist, sondern im Gegenteil ein Beitrag zur Schaffung von Gleichberechtigung in der Welt. Rodgers‘ persönliche Geschichte und ihre Coaching-Erfahrungen machen das Buch nicht nur informativ, sondern auch inspirierend. Es hat mir geholfen, meine eigenen finanziellen Ziele höher zu setzen und einen realistischen, schrittweisen Weg dorthin zu erkennen.
Diese Bücher haben mich auf meiner finanziellen Reise begleitet und eröffneten mir neue Perspektiven. Bedenkt jedoch, dass eure persönliche Wahl von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter eure individuellen finanziellen Ziele und eure emotionale Beziehung zum Thema Geld. Wir brauchen vor allem auch mehr weibliche Role Models. Menschen, die darüber sprechen, welche Erkenntnisse sie gewonnen haben, welche Fehler sie gemacht haben, was sie so wieder tun würden und was nicht.
Deshalb hier weitere Lesetipps für deine Finanzreise:
Finanzliteratur bietet eine breite Palette von Perspektiven und Ansätzen, um die eigene Beziehung zu Geld zu stärken. Hier sind einige weitere Bücher, die euch auf eurer finanziellen Reise begleiten könnten:
- „Girls Just Wanna Have Funds“ von Camilla Falkenberg, Emma Due Bitz, Anna-Sophie Hartvigsen
- „Financial Feminist. Overcome the Patriarchy’s Bullsh*t to Master Your Money and Build a Life You Love“ von Tori Dunlap
- „How to Be a Rich Girl. Das 1×1 der Geldanlage in Aktien und ETFs für Frauen“ von Laura Kim Kuhlemann
- „Finanzen sind weiblich. Wie du erfolgreich investierst und finanziell unabhängig wirst“ von Karolina Decker, Rica Klitzke, Leitha Matz
- „Money Makers. Wie du die Börse für dich entdecken kannst“ von Aya Jaff
Nachhaltiges Investment
Die Entscheidung, wie wir mit unserem Geld umgehen, ist nicht nur persönlich, sondern auch gesellschaftlich relevant. Der Gedanke, Kapitalismus und ständiges Wirtschaftswachstum kritisch zu betrachten, ist heute mehr denn je von Bedeutung. Informiertes und bewusstes Handeln kann einen positiven Einfluss haben und zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Daher ist es meiner Ansicht nach wichtig, sich nicht nur zu blockieren oder gar zu verweigern, sondern aktiv und informiert zu agieren, um eine positive Veränderung in der Welt zu bewirken.
Fazit und der Weg aus der Scham
Auf eurer Reise zu finanzieller Freiheit wünsche ich euch Mut, Freude und die Erkenntnis, dass jede Frau die Fähigkeit besitzt, ihre finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten. Denn letztendlich ist es nicht nur eine Reise zu mehr Geld, sondern vor allem zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
Mein eigener Weg zur finanziellen Bildung ist von Höhen und Tiefen geprägt. Die Auseinandersetzung mit der Altersvorsorge, anfangs herausgeschoben, wurde zu einem aktiven Lernprozess. Wir sollten uns nicht nur auf Bücher verlassen, sondern auch miteinander sprechen, um die Scham um das Thema Geld zu überwinden. Offen über Geld zu sprechen, erleichtert diesen Prozess.
Das Kartenset „Eine Frage des Geldes“ habe ich mir vom Verlag beherzt auf meinen Wunsch zuschicken lassen. Es bietet eine innovative Möglichkeit, über verborgene Wünsche, grundlegende Werte und Privilegien zu reflektieren und glaubt mir: das erzeugt kräftig innere Reibung. Entwickelt in Zusammenarbeit mit einem nachhaltigen Banking-Anbieter, bricht es das Tabu des offenen Gesprächs über Geld in verschiedenen Lebensbereichen: in Partnerschaften und Familien, WG’s und mit Freund*innen. Die vielfältigen Fragen ermutigen nicht nur dazu, die eigene Geldgeschichte zu erzählen, sondern laden auch zum gemeinsamen Träumen ein.
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Was andere über mich denken
Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!
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Titel: Die indische Kugel
Autorin: Matthias Hübener
Verlag: Äquatorkind Verlag
In welchem Maße suchst du nach Bestätigung und Zustimmung bei anderen? Befürchtest du manchmal, dass deine Entscheidungen nicht gut genug sind, deine Ideen nicht überzeugen? Lass uns einmal beleuchten, wie viel Anerkennung und Respekt von anderen du wirklich brauchst.
Wir sind soziale Wesen und die Unterstützung unserer Mitmenschen kann und darf eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Es ist ok, sich Support einzufordern und es ist ok, sich unsicher zu fühlen. Wie viel das am Ende ist, entscheidet nicht irgendeine Theorie oder eine Person in deinem Umfeld. Wie stark die Abhängigkeit von deinen Mitmenschen sein sollte, ist von vielen Faktoren beeinflusst und allen voran deinem Wohlbefinden.
Andere Menschen, ihre Meinung und ich
Autor Matthias Hübener hat ein mitreißendes Buch über die Gefahren des gewaltvollen Denkens geschrieben: “Die indische Kugel”. Die Geschwister Lynn und Paul könnten nicht unterschiedlicher sein und sind sich doch nach dem Tod ihrer Eltern so nah. Die Wege, die sie einschlagen, sind geprägt von Herausforderungen und unheilvollen Entscheidungen.
Paul war perplex. Und etwas aufgeregt. Hicks wollte ihn dabei haben? Bei einem Termin in den USA? Was Paul aber am meisten erregte, war ein anderer Teil der Nachricht – dass Chinnock ihm schrieb, sein Stern steige! Paul merkte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. (S. 258)
Während Lynn das Vermächtnis ihres Onkels zu entschlüsseln und schützen versucht, lässt sich ihr Bruder auf Machenschaften ein, deren Auswirkungen schlimme Konsequenzen nach sich ziehen können. Sein Antrieb? Anerkennung.
Interessant dabei ist, dass es eben nicht die Anerkennung seiner engsten Bezugspersonen ist. Nicht Lynn versucht Paul zu beeindrucken, nicht die Liebe seines Onkels Graham zu sichern. Für Paul zählt vor allem, was seine Chefs von ihm halten und wie er ihre Gunst für sich gewinnen kann. Denn mit dieser Gunst kommt Geld und Status.
Anerkennung und Status – wie wichtig sind sie wirklich?
“Ab jetzt schwimme ich obenauf. Ab jetzt regnet es Geld für mich. Jetzt gebe ich meine Glückssträhne nicht mehr aus der Hand.”, sind die Worte Pauls nachdem ihm gewahr wird, wen er wie manipulieren muss, um an sein Ziel zu gelangen. Dabei ist sein Ziel nicht, der Menschheit zu schaden. Sein Ziel ist, anerkannt und geliebt zu werden.
Es ist wichtig, eine Balance zu finden, wie viel Anerkennung und Respekt wir von anderen benötigen. Wenn wir uns erlauben, auf unsere innere Stimme zu hören, ist diese Balance leichter zu erreichen. Der eigene Weg darf von der Zustimmung und Bestätigung anderer gepflastert sein, aber dürfen wir zulassen, dass die eigene Entscheidungsfindung davon überschattet wird?
Besonders beeindruckt war ich beim Lesen des Romans von den verschiedenen Erzählsträngen, die immer wieder neue Perspektiven und Gedankengänge erlaubten. Statt Schwarz-Weiß-Denken erhält die Leserin Einblick in Lebenswelten, Bedürfnisse und Hoffnungen von Menschen und eben dort liegt die Motivation für ihr Handeln.
Kommen wir zurück zu unserer Eingangsfrage. Was denken andere über mich? Warum möchte ich das wissen? Warum ist das so wichtig? Wenn ich befürchte, dass meine Ideen nicht gut genug sind, habe ich die Möglichkeit, sie mit anderen zu diskutieren. Ich kann den Austausch mit anderen Menschen suchen UND meine eigene Meinung ernst nehmen. Ich kann auf mich hören UND meinen Horizont durch das Gespräch mit anderen fähigen Menschen erweitern.
Bewertungen und ihre Bedeutung
Du fragst dich, was andere über dich denken? Sie könnten deine Fähigkeiten und Talente wertschätzen, deine Freundlichkeit und Ehrlichkeit zu schätzen wissen, deine Leidenschaft sehen oder deine Intelligenz bemerken. In letzter Instanz hängt es jedoch von der Person ab, die über dich nachdenkt. Und wie viel Bedeutung du dieser Meinung beimisst, hängt von dir und deinen Motiven ab.
“Graham war geschockt. Die abrupte Abweisung drang wie ein glühender Dolch in sein Herz. Es war ein weiteres Mal dieser Vater, der ihm Zuneigung, Freude und Hoffnung stahl. Der ihn quälte und auch noch rücksichtslos verstieß. Der ihm erst die Mutter und nun auch die Schwester nahm. Graham konnte es nicht fassen, befragte sich immer wieder nach einer eigenen Schuld. Rang mit sich und seinen Gedanken. Konnte es oft nicht ertragen, spürte in sich jedoch eine verborgene, heilende Kraft, die ihn stärkte und lehrte, niemals zu hassen.” (S.181)
Du musst entscheiden, wie viel Bedeutung du der Meinung anderer über dich schenkst. Wenn du zu viel darauf gibst, kann es dein eigenes Urteilsvermögen und dein Selbstvertrauen beeinträchtigen. Wenn du jedoch zu wenig Bedeutung darauf gibst, können dir wichtige Hinweise entgehen, die du in Betracht ziehen kannst, um dich selbst zu verbessern. Egal, wie du dich entscheidest, stelle sicher, dass du deine eigenen Entscheidungen basierend auf deinen Werten und Überzeugungen triffst.
“Diese kleine Kugel geht ihm nicht aus dem Kopf. Wo ist sie abgeblieben, dieses geheimnisvolle Ding? Über das bisher einfach nichts herauszufinden war – außer der Beschreibung von Augenzeugen. Doch die meisten von ihnen sind mittlerweile verschwunden! Oder tot! Wo ist die Kugel?” (S.206)
“Die indische Kugel” ist ein unwahrscheinlich spannender Roman über das Leben, über Freund*innenschaft, über Verantwortung und auch über uns selbst und die Bedeutung unserer Bedürfnisse. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!
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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Du bist so männlich! 4 starke Bücher für ihn
Du bist so männlich! 4 starke Bücher für ihn
Männer, euch widme ich meinen diesjährigen Frauentagsartikel! Genauer gesagt, eurer Männlichkeit. Um ehrlich zu sein, hadere ich mit dem, was das Patriarchat aus Männern macht. Ihr nicht auch?
Ich hadere nicht nur so, dass ich hier und da mal ein kleines bisschen mit den Schultern zucke und denke, hach, das hätte man(n) jetzt aber besser händeln können. Oder, naja, hier fühle ich mich nicht so ganz fair behandelt. Mein Hadern geht weiter. Es ist ein tiefes Mitgefühl, gemischt mit einer Portion Verzweiflung und der absoluten Sehnsucht nach Veränderung.
Toxische Männlichkeit vs. der Wunsch zu heilen
Bestimmt ist dir schon einmal der Begriff der “toxischen Männlichkeit” über den Weg gelaufen. Ich nutze ihn selbst hin und wieder und weiß doch, um seine verletzende Wirkung. Dabei möchte ich nicht verletzen, sondern sensibilisieren. Ich will hier nicht über Mansplaining dozieren, den Gender-Pay-Gap oder Mental Load, nicht über Femizide oder häusliche Gewalt.
Das sind alles ernste Probleme, die mich beschäftigen, aber dahinter steckt ein System struktureller Gewalt, deren Leidtragende nicht nur Frauen sind. Ich möchte darauf hinaus: Im Patriarchat werden auch Männer zu Opfern. Erwartungen, Rollenbilder, sozialer Druck … Depressionen, Burnout, Suizid. Patriarchat macht krank.
Boys don’t cry
Männern wird versagt, Verletzlichkeit zuzulassen. Wir lächeln das manchmal weg, wenn gesagt wird, dass Männer nur schlecht über ihre Emotionen reden können. Aber was bedeutet das eigentlich? Doch nicht weniger, als dass ihnen ein Zugang zu sich selbst fehlt. Dieser Zugang sogar regelrecht verwehrt wird. Denn Scham ist machtvoll und wer nicht den Erwartungen seiner Umwelt entspricht, schämt sich. Ein ganz wundervolles Buch über Scham und wie wir ihr bzw. uns selbst liebevoll begegnen können, stelle ich ganz zum Schluss vor.
Die folgende Bücherliste widme ich all jenen Männern, die herausfinden wollen, wer sie wirklich sind. Die weniger arbeiten und mehr leben wollen. Die beim Sex auch mal nicht dominant sein wollen. Die sich über Blumen freuen würden. Die lernen wollen, wie sie sich selbst und ihre Bedürfnisse wichtig nehmen können (und nicht nur irgendeinem Leistungsideal hinterherjagen).
Bücher über Männlichkeit
„Männer, Männlichkeit und Liebe: Der Wille zur Veränderung“ von bell hooks
hooks erforscht die Erfahrungen, die Männer im Patriarchat haben, und wie sie daran leiden. Sie erklärt eindringlich, wie die gesellschaftliche Konditionierung von Männern sie von ihren Emotionen fernhält. In ihrem Buch ruft sie zu einer Veränderung der Werte auf, einem Abschied von traditionellen männlichen Rollen und einer Einladung an uns alle, das Ethos der Liebe zu verfolgen. Es ist ein mutiger und wegweisender Text von einer brillanten Autorin.
„Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“ von JJ Bola
JJ Bola bietet in seinem Engagement für Geschlechtergerechtigkeit eine Perspektive auf das, was Männlichkeit sein kann. In einer Ära der Polarisierung versucht er, versöhnliche Töne anzuschlagen und aufzuzeigen, wie vielfältig Männlichkeit sein kann. Er untersucht Inspirationen aus nichtwestlichen Traditionen, Popkultur und der LGBTQ+-Gemeinschaft. Er betont, dass es echte Gleichberechtigung erst geben wird, wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit ändern.
„Männer und Zerbrechlichkeiten“ von Paul Ninus Naujoks
„Männer und Zerbrechlichkeiten“ erzählt persönliche Geschichten über das Entdecken einer neuen Männlichkeit und das Sprengen festgefahrener Klischees. Dieses Buch bietet einen Einblick in die Reise eines trans Mannes, der seinen einzigartigen Platz in einer Welt der Männlichkeit findet. Es geht nicht darum, eine vollständige Antwort auf die Fragen nach dem, was Männlichkeit ist, wer sie definiert und welchen Platz ein trans Mann darin findet, zu geben. Vielmehr soll es eine Sammlung von Kurzgeschichten sein, die ein Gefühl dafür vermitteln, wie ein solcher Weg aussehen kann.
„Prägung: Nachdenken über Männlichkeit“ von Christian Dittloff
Christian Dittloff verbindet seine persönlichen Erfahrungen, Reflektionen über Vorbilder und Popkultur sowie philosophische Betrachtungen zu einer tiefen Selbsterkundung. Seine innere Archäologie beleuchtet seine Vergangenheit und untersucht die gewaltvollen Vorbilder, von denen er beeinflusst wurde – vom Klassenbully über den Rockstar bis hin zum genialen Künstler. Dieses literarische Spiel der Erkenntnis ist ein Manifest, das uns ermutigt, uns stetig zu verändern und zu wachsen. Es ist eine Einladung zu erforschen, was uns zu den Menschen macht, die wir sind und wie wir uns entwickeln können.
Es sind Bücher, die ich entweder selbst gelesen habe, oder die ich von Menschen, denen ich großes Vertrauen entgegenbringe, empfohlen bekam. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
Ach und versprochen ist versprochen: Eines der besten Bücher, die ich jemals über Scham gelesen habe, ist “Die Gaben der Unvollkommenheit“ von Bréne Brown. Ich mag das deutsche Cover nicht und überhaupt kommt dieser Ratgeber erstmal etwas unseriös daher. Hätte nicht einer meiner besten Freunde gesagt: “Trude, lies es! Es wird dich verändern.”, dann hätte ich einen großen Bogen um den Titel gemacht. Aber so wurde ich unheimlich beschenkt.
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
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6 Bücher, die du dir selbst schenken möchtest
Es gibt Zeiten, in denen ich so richtig viel lese. Dann wiederum Zeiten, in denen ich dafür den Kopf nicht so richtig frei habe. Aber: Es gibt eigentlich nie Phasen, in denen nicht mindestens zwei oder drei tolle Romane auf meiner Couch liegen und auf mich warten. Bücher finden mich, ich muss sie nicht suchen.
Das hat zum einen damit zu tun, dass ich mich viel in Kreisen aufhalte, in denen gerne gelesen wird. Und zum anderen mit Bibliotherapie: Ich bin fest der Meinung, dass wir immer genau auf jene Bücher stoßen, die gerade richtig für uns sind. Ein paar meiner Neuentdeckungen dieses Jahr möchte ich dir hier vorstellen. Lass dich inspirieren. Und schenk dir mal wieder ein Buch. Du verdienst es!
„Die indische Kugel“
Seit über zwei Jahren arbeite ich freiberuflich für den Äquatorkind-Verlag, in dem dieses Jahr “Die indische Kugel” von Matthias Hübener erschienen ist. Ist es in Ordnung, auf meinem Blog dafür Werbung zu machen? Na klar! Dieser Roman wird von Buchhändler*innen und Leser*innen völlig zu Recht gefeiert. Er nimmt dich mit auf eine Reise nach Indien, New York, London und Schottland. Ich mag die philosophischen Ansätze, die warmen und nachdenklichen Charaktere und die lebensfrohe und menschenfreundliche Philosophie, die immer wieder zwischen den Zeilen zum Vorschein kommt. Spannung pur und dabei voller Tiefe und Intelligenz.
„Schlesenburg“
Nicht in Ordnung ist, dass ich dir diese wunderbare Neuveröffentlichung so lange vorenthalten habe. “Schlesenburg” ist Paul Bokowskis erster Roman, der die Grenzen des Humoristischen verlässt und eintaucht in eine sehr mitreißende und berührende Geschichte über das Leben. Ich mag diesen Satz vom Klappentext: “Vom Aufwachsen in einer polnischen Wohnsiedlung am Rande einer mitteldeutschen Stadt – und von der Frage, wo man hingehört, wenn man nicht weiß, wo man hergekommen ist: das große, zarte, wilde Romandebüt von Paul Bokowski.” Warum du dir dieses Buch selbst schenken solltest? Weil es dich umarmt, beschäftigt, dich nachdenken lässt. Viel Freude damit!
„Nick Cave – Mercy On Me“
Ich bin ja großer Fan von Graphic Novels und hatte mir diesen Band vom Verlag gewünscht. Die Lieder von Nick Cave lösen die unterschiedlichsten Emotionen in mir aus. Kaum ein männlicher Musiker, mit dem ich mich so intensiv beschäftigt habe. Ich bin hin und wieder gespalten über das, was Cave zum Ausdruck bringt und das, was er vorlebt. Aber er fasziniert mich und dieses Werk war ein schönes Geschenk an mich selbst. Ich habe gerne darin geblättert und dabei dem einen oder anderen Song nochmal ganz anders gelauscht. Vielleicht auch etwas für dich?
„Sunny“
Und noch eine Graphic Novel. Ich habe bislang nur den ersten Teil der “Sunny”-Reihe gelesen. Ganz sicher bleibt es nicht dabei. Dieses Manga nimmt dich mit ins Kinderheim Star Kids, wo du die Träume, Hoffnungen, Sehnsüchte einer Gruppe von Waisen und Pflegekindern kennenlernst. Autor Taiyo Matsumoto geht ganz besonders sensibel an die Thematik heran, schafft liebenswürdige und warme Charaktere, in denen wir an unsere eigene Kindheit erinnert werden. Ja, das macht auch mal melancholisch, aber ich fand es mehr als bereichernd. Die Illustrationen haben mich ganz besonders angesprochen.
„Wir doch nicht“
Klar, dass du in meinen Artikeln eigentlich immer auch mindestens ein feministisches Werk findest. Der Katapult-Verlag schickte mir dieses Jahr “Wir doch nicht” von Nora Burgard-Arp, das in einem zukünftigen Hamburg spielt. Die Themen Schwangerschaftsabbruch, totalitäres Regime, Diskriminierung der Frau – du kannst dir sicher denken, dass dies kein Wohlfühlroman ist. Aber einer, der einmal mehr deutlich macht, wie wichtig es ist, Stellung zu beziehen und für unsere Rechte einzustehen. Wir müssen nicht so weit weg schauen, um uns darüber klar zu werden, dass diese Dystopie nicht so unwahrscheinlich ist, wie wir vielleicht hoffen.
„Wir verstehen nicht, was geschieht“
Habe ich schon mal erwähnt, dass ich den Verbrecher-Verlag richtig toll finde? “Wir verstehen nicht, was geschieht” von Viktor Funk habe ich mir gewünscht, weil hier so viele Motive zusammentreffen, die mich bewegen. In der Schule habe ich über fünf Jahre Russisch gelernt und dieses Jahr (die Gründe dafür sind offensichtlich und traurig) habe ich wieder angefangen, mich mehr mit der russischen Politik und Geschichte auseinanderzusetzen. Es geht im Roman um Freundschaft, um Liebe, um Hindernisse. Ein Buch, das ich nicht jedem schenken würde. Aber eines, das ganz sicher nachklingt.
Welche Bücher hast du dir dieses Jahr selbst geschenkt oder wünschst du dir noch? Wenn ich mir ein Buch besorge, gebe ich es anschließend gerne weiter. Zum einen, weil sich so spannende Gespräche ergeben, aber auch weil Bücher einfach gelesen werden wollen. Viel Freude beim selber Beschenken und vielleicht auch Weitergeben!
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Neues veganes Kochbuch gesucht? Schauste hier!
Neues veganes Kochbuch gesucht? Schauste hier!
Gastartikel von Silke KrämerKochen und Backen bereitet mir sehr große Freude. Ebenso das Durchblättern und Schmökern in verschiedenen Kochbüchern. Der Markt an veganen Kochbüchern ist mittlerweile so groß, dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Ganz oft sind die immer gleichen, meist männlichen veganen Kochbuchautor:innen in der Presse vertreten. Als ich die Möglichkeit erhielt, mir einen Stapel bunt gemischter, veganer Kochbücher auszusuchen, durch die ich mich dann durchkochen konnte, habe ich begeistert angenommen und für euch den Kochlöffel geschwungen. Was dabei rausgekommen ist, könnt ihr nun lesen.
„Vegan for Family“ von Lena Merz und Annina Schäflein
„Vegan for Family“ habe ich ausgesucht, da ich finde, dass vegane Ernährung für jedes Alter – also auch für (Klein-)Kinder – geeignet sein kann. Mir ist bewusst, dass dies eine umstrittene Aussage und die Diskussion darum emotional behaftet ist. Immerhin geht es um Kinder, die mitunter noch nicht selbst in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen und die es zu schützen gilt. Ich möchte diese Diskussion an dieser Stelle auch nicht eröffnen. Allerdings denke ich, dass wir uns alle darauf einigen können, dass z.B. zwei vegane Tage in der Woche, der Austausch einzelner Mahlzeiten oder Snacks, bzw. die Einführung veganer Grundnahrungsmittel, eine Bereicherung für jede:n sind. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr wird hierdurch nicht gefährdet. Wer Kinder vegan ernähren möchte, ist angehalten sich vorher bei einschlägigen und reliablen Quellen zu informieren. Auch im Backbuch „Lini’s Sweets“, gibt es ein Kapitel zu Babyernährung mit auf (Klein-)Kinder zugeschnittene Rezepten; sozusagen für den süßen Milchzahn.
Was bietet „Vegan for Family“?
Unkomplizierte Rezepte, die nach Jahreszeit für einen saisonalen – und somit nachhaltigeren und günstigeren Einkauf – geordnet sind. Außerdem startet das sehr schön gestaltete Kochbuch mit einem „Gut zu wissen“ Teil. Hier behandeln die Autorinnen verschiedenste Themen von der veganen Vorratskammer, über Nährstoffversorgung im Veganismus, bis zu Tipps und Tricks zum Essen und Kochen mit Kindern und wie man sie involvieren kann. Bei all diesen Themen kratzen Merz und Schäflein an der Oberfläche. Wer sich für Meal Prep interessiert oder Vegan-Neuling ist, kann sich inspirieren lassen, um dann weiterführende Informationen zu suchen. D
Für wen ist das Buch?
Der Name ist Programm. Familien, die einfache, saisonale Inspirationen und kinderfreundliche Gerichte suchen. Das Buch ist ein Allrounder und bietet, wie eingangs erwähnt, einen Einstieg in verschiedene Themen. Die Rezepte sind bunt gemischt, sowohl was den Kochaufwand betrifft, als auch die Gerichtstypen. Von Suppen, über Eintöpfe, bis zu Salaten und Süßem ist alles dabei. Die einzelnen Rezepte sind gut komponiert und damit sehr schön nachkochbar. Bei einigen der aufwändigeren Rezepte kann meist Zeit ganz einfach durch den Austausch mit Convenient Produkten eingespart werden. Das Kochen mit der gesamten Familie macht mit diesem Buch sicherlich Spaß und es sind auf jeden Fall viele Kinderfavoriten dabei, die mit einer extra Portion Gemüse aufgepeppt wurden.
Lieblingsrezepte:
Mein Lieblingsrezept waren definitiv die Rote-Bete Spätzle (um Zeit zu sparen, können auch Fertigspätzle verwendet werden). Das Gericht ist nicht nur schön bunt, sondern war mega lecker mit einer eher zimtigen, süßen Note, die aber super zu den Karotten und Pastinaken passen. Auch sehr lecker war die Grünkern Bolognese. Grünkern ist definitiv eine schöne Abwechslung zum üblichen „Fleischersatz“. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass Grünkern sehr eiweißreich ist. Es handelt sich um unreif geernteten Dinkel, der im ganzen Korn getrocknet und geröstet wird und somit auch besonders bekömmlich ist. Ein Korn, dass öfters auf dem Speiseplan landen sollte.
„Lini’s Sweets“ von Eileen Pesarini
Als große Dessert- und Gebäck-Enthusiastin wollte ich unbedingt auch ein Backbuch mit dabei haben und die Aussicht auf Leckereien, die ohne raffinierten Zucker auskommen, haben mich sehr neugierig gemacht und meine Vorfreude noch gesteigert. Eileen’s Werdegang ist sehr beeindruckend. Mit „Lini’s Sweets“ legt sie nicht nur ihr zweites Backbuch vor, sondern vertreibt mit Lini’s Bites eine Palette veganer Leckereien in Bioqualität, die ohne Gluten und raffinierten Zucker auskommen.
Was bietet „Lini’s Sweets“?
100 gluten- und zuckerfreie Rezepte für Kuchen, Torten, Snacks & Co. Zu Beginn erklärt Eileen ihren Ernährungsansatz, der eher im Clean-Eating zu verorten sei: frisch, vollwertig und ohne raffinierten Zucker; sowie glutenfrei. Sie liefert zuckerfrei- und Backtipps, stellt ihre Grundzutaten und Babyernährung vor. Bei Letzterem geht es nicht um einen veganen Ansatz(!), sondern um „Breifrei“ (Baby Lead Weaning; BLW). So können Babys von Anfang an am Familienessen teilhaben, indem ihnen statt Brei feste Nahrung angeboten wird und sie selbst entscheiden können, ab wann sie keine Milch mehr möchten. Dies und die dazu passenden Rezepte sind für junge Eltern sicherlich ein interessantes Kapitel und Nicht-Eltern können bei Besucher:innen mit Kindern Eindruck mit leckeren kindgerechten Goodies schinden. Win-win würde ich meinen.
Der Rezeptteil startet mit Basisrezepten für Nussmuse, Barista Milch, Marmeladen und eine glutenfreie Mehlmischung. Mit den Basics ausgerüstet, können wir uns dann in die nach Sparten wie Frühstück, Nussfrei, Kuchen, Nussfrei, Breifrei für Kleine, etc. geordneten Rezepte stürzen. Besonders interessant sind auch die 5-Zutaten-Rezepte, denn wer ist nicht manchmal faul, busy oder beides?
Für wen ist das Buch?
Hobbybäcker:innen, die schon ein paar Grundlagen mitbringen und sich für zucker- und glutenfreie Rezepte interessieren. Es werden manchmal Mehle und Zutaten verwendet, die etwas aufwendig in der Beschaffung sind, doch habe ich auch das ein- oder andere ersetzt. Sehr zu schätzen habe ich die Möglichkeit gelernt, dass immer auch nussfreie Varianten der Rezepte angeboten werden, denn Nussallergien sind weiter verbreitet, als zumindest ich zunächst gedacht habe. Außerdem sind die Rezepte sehr gut komponiert, was es Neulingen bei der Verwendung von glutenfreien Produkten erleichtert.
Lieblingsrezepte:
Die Cookie Dough Balls waren mega lecker, mit ihren knackigen, Schokoladenmantel und dem weichen, teigigen Kern. Die Schokodrops waren nochmal ein extra Schokokick. Sie waren ein super Snack für einen Sonntagsspaziergang und überraschend einfach in der Zubereitung. Auch der Apfelkuchen und die Karottenkuchen-Blondies unkompliziert in der Herstellung und kamen sehr gut an.
„Healing Kitchen – Gesund mit anti-entzündlicher Ernährung“ von Shabnam Rebo („The Hungry Warrior“)
Mit anti-entzündlicher Ernährung konnte ich zunächst nichts anfangen und hatte somit erstmal keine Erwartungen. Wie das immer so ist, wenn wir behaupten keine Erwartungen zu haben, haben wir im Grunde oft doch welche und die sind negativ. Ich gebe zu, ich hatte sowas wie Krankenhausschonkost im Kopf; und zwar die schlechteste ihrer Art. Quasi geschmacklose Brühe, in der ein trauriger Würfel zerkochter Karotte schwimmt. Natürlich lag ich falsch und bin froh, dass das so ist und ich einmal mehr an die Wirkung von Vorurteilen erinnert wurde: sie schränken ein und hindern einen selbst. Ich liebe und feiere dieses Buch und seine Autorin!
Was bietet „Healing Kitchen“?
Zunächst als Einstieg, was anti-entzündliche Ernährung überhaupt ist und Shabnams persönliche (Kranken-)Geschichte, wie dies dazu geführt hat einen genaueren Blick auf Ernährung zu werfen, was diese mit dem Körper macht. Außerdem ein Überblick aus welchen Nährstoffen und Bestandteilen Lebensmittel bestehen, mit Fokus auf anti-entzündliche Aspekte. Des Weiteren mit welchen Basics Neueinsteiger:innen der antientzündlichen Ernährung ihren Vorratsschrank befüllen sollten und Tipps die dabei unterstützen, aus diesen Anfängen eine langfristige Ernährungsumstellung zu bewirken, damit die heilenden Aspekte sich entfalten können. Denn ganz grundsätzlich, ist das ein Marathon und kein Sprint. Daher ist auch ein kurzes Kapitel zum Thema Slow Food enthalten, sowie darüber dass Körper und Seele Hand in Hand gehen und z.B. auch der Schlaf eine Auswirkung auf das Wohlbefinden hat. Die Rezepte selbst aus den Kategorien Basics & Vorrat, Frühstück, Snacks, Hauptgerichte und Süßes.
Für wen ist das Buch?
Menschen, die sich mit anti-entzündlicher Ernährung auseinandersetzen wollen, leckere internationale Küche (eventuell mit Faible für Levante) mögen, experimentierfreudig sind und sich nicht vor ein paar mehr Zutaten und dem Konzept des Slow Food abschrecken lassen. Für mich war dieses Kochbuch eine absolute Überraschung und Bereicherung. Ich hätte nie gedacht, dass ich Bedarf für Salzzitronen hätte (immerhin dauert es drei Wochen, bis sie fertig sind), doch jetzt mag ich sie nicht mehr missen.
Lieblingsrezepte:
Alles was ich hier nachgekocht habe war super lecker und mir fällt es echt schwer hier Rezepte hervorzuheben. Die Basics haben es mir besonders angetan, denn Pistazien Walnuss Dukkah, Kokos Furikake und Salzzitronen machen z.B. aus schnell zubereiten Resten vom Vortag ein Festmahl. Das Jackfruit Ragout auf Süßkartoffel Naan war fantastisch und das Zitrus Chia Fresca ein balast- und eiweißreicher Frischekick am Morgen.
„Einfach Vegan – Schnelle Rezepte mit 5 Zutaten für jeden Tag“ von Katy Beskow
Dieses Kochbuch zielt darauf ab, einfache, schnelle und günstige Gerichte anzubieten, ohne dafür mehrere Supermärkte und Feinkosthandlungen aufsuchen zu müssen. Unterteilt ist das Buch in Suppen, Mittagessen, Abendessen, Süßes und Basisrezepte. Zu Beginn gibt es einige Tipps und Tricks für das einfache Kochen, sowie eine minimalistische Küchenausstattung und für einen Vorratsschrank der Ersteres ermöglicht. Besonders wichtig war der Autorin auch, dass die Gerichte einfrierbar sind, ohne dabei groß an Geschmack und gewünschter Konsistenz zu verlieren, um die Möglichkeit von noch mehr Effizienz durch Vorkochen zu bieten.
Was bietet „Einfach Vegan“
Rezepte mit nur fünf Zutaten sieht man häufig. Wo andere dann jedoch „schummeln“, indem einer der Ingredienzien, das aus 20 Zutaten bestehende und drei Wochen zur Vorbereitung benötigende „Basic“ einschmuggeln, meint es die Autorin ernst. Die einzige nennenswerte Ausnahme stellen hier die Suppen dar, bei der als Basis jeweils eine hausgemachte Gemüsebrühe oder Tomatensauce verwendet werden, die ihrerseits ebenfalls aus fünf Zutaten bestehen. Diese sind jedoch bewusst so konzipiert worden, dass sie sich prima einfrieren lassen. Eine gute Suppenbasis muss schon sein und durch die Möglichkeit des Einfrierens wird es gleich viel effizienter (nicht zuletzt, da es elf Rezepte gibt, die auf eines dieser beiden Grundrezepte zurückgreifen). Natürlich kann zur Not auch auf ein Fertigprodukt zurückgegriffen werden, wenn der Gefrierschrank schon ausgeplündert wurde.
Für wen ist das Buch?
Klare Empfehlung für Personen, bei denen es schnell und einfach gehen muss und die nicht tausend Zutaten im Schrank haben wollen. Anglophile Köch:innen und Suppenfreund:innen. Suppenfans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und auch die weiteren Rezepte sind ein ausgewogener, bunter Mix, bei dem für jedem Geschmack etwas dabei ist. Da es sich um eine britische Autorin handelt, sind einige der Rezepte typisch für die Insel, wie z.B. Welsh-Rarebit, Baked Beans oder Victoria Sponge Cake.
Lieblingsrezepte:
Die Pikante Bohnen-Avocado Wraps hatten eine sehr schöne Schärfe (wenn auch eher mild) und auch die Salsa aus grünen Äpfeln ist ein leckerer und gesunder Begleiter für Tortilla Chips. Der mit Kreuzkümmel gebackene Blumenkohl mit Mangosalat war auch eine überraschend gelungene Kombi und mit diesen Gerichten steht einem gechillten Abend zuhause oder ein Picknick im Park ohne großen Aufwand nichts mehr im Wege.
„Immer Wieder Vegan“ von Katharina Seiser
Das Kochbuch ist vollgepackt mit 70 Rezepten aus 30 Ländern und bei der Auswahl hat die Autorin darauf Wert gelegt, Gerichte zu sammeln, die schon immer vegan waren, auch wenn sie nicht als solches bezeichnet wurden. Es wurde also nichts „veganisiert“ und durch Alternativen verändert, sondern lediglich aufgezeigt, dass es weltweit schon immer, leckere und frische rein pflanzliche Gerichte gab. Darauf, dass die Rezepte ganz ohne Ersatzprodukte auskommen, legt die Autorin auch großen Wert und das zurecht.
Was bietet „Immer Wieder Vegan“?
Die Gerichte sind nach Saison sortiert und es wurde eine fünfte, nämlich „Jederzeit“ hinzugefügt. Dies soll insbesondere die Möglichkeit der frischen und günstigen, saisonalen Zubereitung ermöglichen. Die einzelne Saison ist wiederum in Frühstück, kalt, lauwarm, warm und Süßes unterteilt. Doch bevor es mit den Rezepten losgeht gibt es eine Einführung in die pflanzliche Küche die von verschiedenen Ölen, über Hülsenfrüchte und Kräuter alles abdeckt. Die einzelnen Rezepte wiederum sind mit einer Menge Zusatzinfos versehen: Herkunftsland, Schnelligkeit, Einfachheit und Tipps, wie Varianten, Einkaufshinweise oder was noch dazu passt.
Für wen ist das Buch?
Fans der internationalen Küche, die offen sind für alle möglichen Geschmacksrichtungen und auch mal Lust auf etwas Aufwendigeres haben. Das Kochbuch ist nämlich nicht nur landesspezifisch bunt gemischt, sondern hat auch von aufwändig bis schnell eine breite Auswahl. Auch die Personenmenge, für die die Rezepte konzipiert sind, variieren von zwei bis sechs Menschen ist alles dabei. Das Buch ist mit seinen Icons und Hilfestellungen sehr gut durchdacht und es macht Spaß Gerichte von Ländern, die vielleicht nicht auf dem Veganerradar sind, zu entdecken.
Lieblingsrezepte:
Der Sellerie mit Orangensauce (Türkei) war eine extrem positive Überraschung, da ich mir die Kombi erst nicht so richtig vorstellen konnte und hat auch kalt am Tag danach super geschmeckt. Die gebratenen Knoblauchpilze (China) standen dem in nichts nach und die Soße sehr lecker mit Reis und der Kalte Beerengrieß (Schweden/Finnland) ein besonderer Start in den Tag für Frühstücksmuffel, wie mich.
Mein Fazit:
Eine eindeutige Empfehlung und sozusagen eine Cook-Off-Siegerin zu küren, ist mir absolut nicht möglich. Es handelt sich durchweg um gut entwickelte Rezepte und schön gestaltete Bücher, die Spaß machen. Auch wenn meine persönliche Favoritin (Shabnan Rebo) wohl deutlich wurde, weiß ich, dass meine Präferenz äußerst subjektiv ist. Für mich ist Kochen und Backen meditatives Hobby, darf dauern und auch etwas Herausforderndes haben (sei es Methodik oder die Suche nach bestimmten Zutaten). Eine der liebsten Dinge die ich tue, ist für Menschen die ich mag, etwas zu kochen, dass super lecker ist und gegebenenfalls speziellen diätischen Anforderungen gerecht wird. Dafür suche und recherchiere ich dann super gerne nach den passenden Zutaten.
Andere wollen einfach schnell ‚was leckeres Essen, ohne dafür Begriffe wie „Julienne“ kennen zu müssen oder mehrere Pfefferarten im Vorratsschrank zu haben (fun fact: ich horte aktuell fünf Pfeffersorten), um sich dann anderen Dingen zu widmen. Beides valide. Daher haben wir auch so gänzlich unterschiedliche Kochbücher gewählt und keines hat enttäuscht. Jedes der vorgestellten Bücher ist mit sehr viel Sorgfalt und hohem Qualitätsanspruch verfasst worden. Vielleicht hilft mein kleines Testkochen dabei, eines für euch auszusuchen oder die richtige Wahl für einen lieben Menschen in eurem Leben zu treffen. Für diejenigen, die sich gerade kein veganes Kochbuch leisten wollen oder können, kann ich die Blogs von Healthier Steps (insbesondere das Jamaican Special), Zuckerjagdwurst oder Sweet Potatoe Soul empfehlen.
Gastautorin Silke Krämer
Soweit ich zurückdenken kann, waren Bücher ein großer Teil und eine große Leidenschaft in meinem Leben. Ich mag alles an ihnen: den Geruch; wie sie sich anfühlen; dass sie Leben verändern. Durch sie meistere ich gleichzeitig sehr viele und dann doch wieder ganz wenige Interessen zu haben; im Grunde geht es immer darum, was aus Büchern gemacht und in ihnen verarbeitet wird. Seit etwas über acht Jahren lebe ich vegan und nun haben auch eine ganze Menge Kochbücher bei mir Einzug gehalten, durch deren Hilfe ich immer wieder beeindrucken und Glücksgefühle auslösen kann, denn Vegan ist super lecker.
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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!5 Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden
5 Bücher über Polyamorie, die dein Lieben verändern werden
Was tun, wenn du in einer glücklichen Beziehung bist und dann aber doch noch Augen für eine andere Person hast? Wie lieben wir im 21. Jahrhundert? In diesem Artikel stelle ich dir fünf Bücher vor, die deine Perspektive auf die Liebe und Beziehungen verändern werden.
Mit Anfang 20 habe ich meine Zelte in Deutschland abgebrochen, um für eine kleine Weile in Paris zu leben, zu arbeiten, zu feiern, zu tanzen, zu atmen. Das französische Lebensgefühl tat wahnsinnig gut. Alles fühlte sich frei und lässig an. Auch die Liebe und der Sex. Aufregende Dates, faszinierende Menschen und interessante Lebenskonzepte. Dort war es auch, dass mir zum ersten Mal jemand von seiner Vision erzählte, dass wir nicht nur eine Person romantisch lieben können. Es würde bald eine Welt geben, in der wir mehrere Partner*innen haben, Liebe nicht einseitig fokussieren, sondern großzügig vervielfältigen und jenseits von Neid und Eifersucht leben. Das war 2007. Diese Person war davon felsenfest überzeugt und schrieb gerade an ihrem ersten Buch über Polyamorie.
Ich weiß leider nicht, was aus diesem Buch geworden ist. Damals habe ich die Idee belächelt und bin wieder meiner Wege gegangen, hatte weitere Dates, weitere Erfahrungen. Mit vielen verschiedenen Menschen zu schlafen – das war schon damals für mich selbstverständlich. Aber lieben? In einer Beziehung sein? Das konnte ich irgendwie nicht zusammen denken.
Auch noch viele Jahre später hielt ich streng an der Monogamie fest, hatte immer nur eine Partnerin oder einen Partner gleichzeitig und tat Berichte von Freund*innen, die andere Modelle lebten, ein bisschen ab. Ich dachte, dass das zwar aufregend klinge, aber der Realität nie dauerhaft standhalte. Meine Vorurteile waren groß und meine innere Mauer scheinbar unüberbrückbar.
Zum Ende meiner Zwanziger hatte ich die große Liebe gefunden und war überzeugt davon, mit diesem einen Menschen alt zu werden. Daran ließ ich keinen Zweifel zu. Natürlich empfand ich Liebe und Zärtlichkeit auch für andere Menschen in meinem Leben. Für Freund*innen, meinen Bruder, Expartner*innen. Hin und wieder gab es vielleicht sogar etwas wie eine Sehnsucht für die ein oder andere Person, die neu in meinem Leben auftauchte, aber meine monogame Liebe bedrohte das nie ernsthaft.
Und dann kam das Leben, lachte über meine Pläne und lud mich ein, meine Scheuklappen abzulegen und Neues zu wagen. Ich habe diese Einladung angenommen und vielleicht hast du ja auch Lust, ein paar konventionelle Strukturen zu überdenken. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
Die Buchcover hier enthalten Affiliate-Links zu Amazon. Beim Kauf über diese Links unterstützt du uns, ohne dass für dich zusätzliche Kosten entstehen. Danke!
Die andere Beziehung: Polyamorie und Philosophische Praxis
Hin und wieder taucht in Poly-Zusammenhängen die Abkürzung ETM auf, die für Ethical Non-Monogamy steht. Ich mag diese Bezeichnung, weil sie die Ethik in den Vordergrund rückt und deutlich macht, dass nicht alles, was möglich ist, auch immer in Ordnung ist. Der rücksichtsvolle Umgang mit unseren Mitmenschen und den unterschiedlichen Bedürfnissen, die hier aufeinander treffen, sollte bei unseren Entscheidungen immer mitgedacht werden. Imre Hofmann und Dominique Zimmermann haben in diesem kleinen Bändchen interessante philosophische Betrachtungen zusammengestellt, die uns neue Blickwinkel aus gesellschaftlicher und individueller Sicht ermöglichen.
Polysecure: Bindung, Trauma und konsensuelle Nicht-Monogamie
Kennst du bereits deinen Bindungs-Stil? Wer „Attached“ von Levine und Heller gelesen hat, datet meiner Ansicht nach anders. Auf alle Fälle werte ich nicht mehr alle Schmetterlinge in der Bauchgegend positiv. Manchmal verstecken sich dahinter nämlich einfach nur Unruhe, Verlustängste, Unsicherheiten und eine Dysbalance in meinen Hormonen. Nicht jedem vermeintlichen “Verliebt-Sein” gehe ich nach, wenn ich die Red Flags schon von weitem sehe. In Polysecure nimmt uns Jessica Fern mit auf eine Reise zu unseren Emotionen, Traumata, Bedürfnissen und zeigt auf, wie diese Einfluss auf unsere Beziehungen haben. Du wünschst dir sichere Bindungen mit mehr als nur eine*r/m Partner*in? Dann lies unbedingt mal rein!
[Einschub: Irgendwann muss ich diesen Artikel unbedingt mal aktualisieren. Es gibt immer mehr gute Bücher zum Thema auf dem Markt. Inzwischen hat Jessica Fern nämlich auch schon ein (wirklich lesenswertes) Nachfolgewerk veröffentlicht: „Polywise“ und zu „Polysecure“ gibt es jetzt auch ein Workbook, das ich ebenfalls nur ans Herz legen kann! Übrigens nicht nur Poly-Interessierten.]
Schlampen mit Moral /The Ethical Slut
Der Klassiker! Kaum jemensch, die/der im Bereich Poly unterwegs ist und dieses Buch nicht gelesen hat und beinahe habe ich das Gefühl dazu gar nicht viel sagen zu müssen. Wenn du gerade erst anfängst, deine Glaubenssätze zu Liebe und Sexualität zu dekonstruieren und neu aufzustellen, dann könnte dieses Sachbuch der richtige Einstieg für dich sein. Viel gelesen und viel kritisiert, denn natürlich kann kein Werk alle Facetten und Bedürfnisse bedienen und die absolute Wahrheit für sich beanspruchen. Schon allein das Thema Eifersucht kann aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Und darum darf in dieser Lese-Liste auch keinesfalls das nächste Buch fehlen.
Mehr ist Mehr: Meine Erfahrungen mit Polyamorie
Yaniv Barinberg (vormals „Inna Barinberg“ – unter diesem Namen wurde das Buch noch veröffentlicht) arbeitet im Other Nature – mein liebster Sexshop in Berlin – und ich bin durch einen Instagram-Stream auf das Buch aufmerksam geworden. Ein einfühlsamer, ehrlicher und sehr praxisbezogener Erfahrungsbericht, der ohne Zeigefinger auskommt. Einmal mehr wird betont, wie wichtig es ist, achtsam mit sich und anderen umzugehen, die eigenen Grenzen kennenzulernen und natürlich auch fremde Grenzen einzuhalten. Umlernen braucht Zeit und Kraft. Schön, dass es Bücher wie dieses gibt, die uns Mut machen, neue Wege zu gehen und vermeintlich festgefahrene Strukturen zu hinterfragen. Habe ich sehr, sehr gerne gelesen!
More Than Two: A Practical Guide to Ethical Polyamory
Dieser Klassiker unter den Poly-Büchern darf natürlich nicht fehlen. Mit Blick auf Psychologie, Moral und praktische Umsetzbarkeit wird auch hier – wenn auch keine Anleitung, so zumindest ein Leitfaden geschaffen für Menschen, die romantische Verbindungen mit mehreren Partner*innen pflegen wollen. Die Lektüre liegt für mich schon eine ganze Weile zurück und ich habe für viele verschiedene Beziehungen – auch Freund*innenschaften – viel Nützliches mitnehmen können. Wie wichtig beispielsweise effektive Kommunikation ist. Bestimmt lese ich demnächst mal wieder rein.
Wir sind nicht für mehrere romantische Beziehungen sozialisiert und das Umlernen in diesem Bereich kann schon mal sehr schmerzhaft sein. Zumindest ist es mir so gegangen und die Reibung und Herausforderungen nehmen eher nicht ab. Trotzdem möchte ich diesen Weg nicht missen.
Übrigens! Ein Buch, das mich auf diesem Weg ganz besonders gestärkt hat, ist “Radikale Zärtlichkeit” von Şeyda Kurt und habe ich euch im Artikel “Feministisch denken und argumentieren: Bücher, die echten Support leisten” bereits vorgestellt.
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Weibliche japanische Literatur: 7 Autorinnen für dich zum Entdecken
Weibliche japanische Literatur: 7 Autorinnen für dich zum Entdecken
Vielleicht kein schlauer Move, einen Artikel über japanische SchriftstellerINNEN mit Haruki Murakami einzuleiten. Aber solltest du dich bereits für japanische Literatur interessieren, dann ist dir vermutlich vor allem dieser Autor geläufig, oder? Viele von uns haben Japan durch seine Bücher kennengelernt. Andere haben Mangas gelesen und Anime geschaut. Dennoch ist uns Japan weiterhin oft fremd und einzigartig. Im Artikel stelle ich dir 7 Autorinnen vor, die dir ganz neue Perspektiven und Einblicke liefern.
Banana Yoshimoto: “Der See”
Banana Yoshimoto hat hierzulande längst unzählige Fans und mit dem Diogenes-Verlag auch einen großen deutschsprachigen Publikumsverlag hinter sich. Für mich war “Der See” nicht nur Einstiegsdroge in die Werke Yoshimotos, sondern hat mich ganz allgemein in den Bann japanischer, weiblicher Literatur gezogen. “Federkleid”, “Lebensgeister” … das sind alles tolle, berührende Romane. Ihr wohl bekanntestes Werk “Kitchen” habe ich leider (noch) nicht gelesen.
Yukiko Motoya: “Die einsame Bodybuilderin”
Es gibt Verlage und es gibt Verlage. Wenn Blumenbar sein neues Programm auf den Weg schickt, leuchten in aller Regel meine Augen und ich stöbere lang und neugierig durch die Vorschauen. “Die einsame Bodybuilderin” habe ich angefragt, weil mich seit einiger Zeit schon fasziniert, dass gerade junge japanische Autorinnen eine Neigung zu literarischen Kurzformen zu haben scheinen. Das wollte ich gerne ergründen. Motoya gewährt einen anderen Blick auf das alltägliche Leben und verleiht ihm neue Magie und Leben.
Hiromi Kawakami: “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß”
Es gibt Bücher, die dich umhüllen wie eine lange und liebevolle Umarmung. Voller Geborgenheit, Wärme und Verständnis. Voller Geduld und Mitgefühl. Als ich Hiromi Kawakami für mich entdeckt habe, bekam ich genau diese Umarmung geschenkt. Ich liebe ihre subtilen, leisen Töne und das Gefühl, dass Kawakami mich besser verstehen würde, als ich mich selbst verstehe. “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß” ist ein ganz untypischer Liebesroman. Aber einer der liebevoll umarmend einfach gut tut.
Mieko Kawakami: “Brüste und Eier”
Über einen Instagram-Lesekreis bin ich auf Mieko Kawakami und ihr besonderes Werk “Brüste und Eier” gestoßen. Es ist schwer zu sagen, was es in mir ausgelöst hat. Ehrlich gesagt, war es keine Liebe auf den ersten Read. Doch schafft es Mieko Kawakami mit so viel Ruhe und Ernsthaftigkeit den Blick auf feministische Themen zu lenken, dass ich dennoch viel mitnehmen konnte. Schönheitsnormen und die Diskriminierung der Frauen sind nicht selten Themen auch japanischer Autorinnen.
Sayaka Murata: “Die Ladenhüterin”
Warum ich zwei Anläufe brauchte, um mich auf Sayaka Murata einzulassen, kann ich nicht sagen. Sicher ist aber: es hat sich gelohnt und auch weitere Werke erwarte ich nun immer mit großer Spannung. “Die Ladenhüterin”, ganz ähnlich wie “Das Seidenraupenzimmer”, illustrieren wie schwierig das Leben für Menschen sein kann, die sich dem gesellschaftlich vorgezeichneten Weg versperren und eigene Vorstellungen verwirklichen wollen. Und vermutlich ist das noch euphemistisch ausgedrückt. Es ist nicht nur schwierig. Es kann sogar krank machen. Einfühlsam gewährt Murata Einblick in die Psyche vermeintlicher Außenseiter*innen, die im Grunde doch für all unsere eigenen individuellen Wünsche stehen.
Nanae Aoyama:
Drei Geschichten, die ich im Artikel “Du bist mir nicht gleichgültig” schon einmal vorgestellt habe. Was Aoyamas Werk auszeichnet, ist die gewollte Beiläufigkeit mit der alle Handlungsstränge und Gespräche versehen sind. Ruhig und achtsam werden Beziehungen und die Menschen in ihnen beschrieben. Sogar die schmerzhaften Momente sind dann so unbeschwert gezeichnet, dass ich beim Lesen immer wieder darüber stolpere. Wir sind es vielleicht nicht gewohnt Schmerz, Trauer und Ablehnung als selbstverständlich anzunehmen. Ich weiß auch nicht, ob wir das müssen. Aber es ist faszinierend, zumindest beim Lesen einmal diese Perspektive einzunehmen.
Asako Yuzuki: “Butter”
Erinnerst du dich noch an den Gastartikel von Sandra Vahle? In “Let’s talk about Psychopathinnen” macht sie mehr als deutlich, dass wir mehr Bösewichtinnen in der Literatur brauchen. “Butter” handelt von einer vermeintlichen Serienkillerin, die ihre Opfer erst bekocht und dann umgebracht haben soll. Yuzuki hat sie geschaffen: Eine Protagonistin, weder süß noch lieb, die an die unzumutbaren Erwartungen erinnert, die das Patriarchat uns Frauen stellt.
Es fällt mir nicht leicht, zusammenzufassen, was weibliche japanische Literatur für mich ausmacht. Ein paar Buzzwords kommen mir dennoch sofort in den Sinn: Ruhe, Achtsamkeit, Küche, Strenge, Demut und Bescheidenheit. Und dennoch ist in all den vorgestellten Werken auch diese rebellische Kraft spürbar, die eben mehr will als nur da zu sein. Sie will sehen und gesehen werden. Fühlen und fühlbar machen.
Kennst du andere japanische Autorinnen? Schreib es uns in die Kommentare. Ich freue mich immer über neue literarische Entdeckungen.
Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
Hier geht's zum Motivations-Paket!Kinder ja, aber nicht mit dir!
Kinder ja, aber nicht mit dir!
Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!
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Titel: Andere Umstände
Autorin: Julia Zejn
Verlag: Avant-Verlag
Manche Menschen trennen sich, weil sie zusammen keine Kinder bekommen können. Andere heiraten, um eine Familie zu gründen. Und wiederum andere mögen sich sehr, lieben sich sogar, können sich aber einfach nicht vorstellen, gemeinsam Eltern zu werden.
Weg mit Paragraph 218!
Ja und manchmal will die eine Person das eine und die andere das andere. Im Netz gibt es bereits viele gut recherchierte und informative Artikel rund um den Paragraphen 218: Stimmen, die sich erheben, um das Selbstbestimmungsrecht gebärfähiger Personen zu verteidigen.
Julia Zejn hat mit “Andere Umstände” ein Comic geschaffen, welches sich behutsam und unaufgeregt dem Thema “Schwangerschaftsabbruch” nähert. Für mich ist dieses Werk aber noch mehr, als eine Geschichte über ungewolltes Schwangersein.
Care-Arbeit ist selten gerecht verteilt
Die Protagonistin Anja verliebt sich in den DJ Olli, zieht mit ihm zusammen und wird im gemeinsamen Zusammenleben mit recht vielen unliebsamen Angewohnheiten ihres Liebsten konfrontiert. Vieles dreht sich hier um die Verteilung von Care-Arbeit und darum, wie sehr sich Anja in dieser Beziehung aufopfert. Und nicht nur dort. Auch ihrem Kollegen nimmt sie Arbeit ab und im Gespräch mit ihrer Schwägerin erfährt sie, dass auch deren Partner nach außen hin super mit der Tochter kann, aber die vielen lästigen Haushaltsaufgaben an der Mutter hängenbleiben.
Ich will Kinder. Aber nicht mit dir.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Olli bereits kenne. Seine Züge, seine Unbedarftheit, seine naive Argumentation und seinen Egoismus. Was Anja leistet, damit er so leben kann wie er lebt – das sieht er nicht. Warum Anja trotzdem bei ihm bleibt? Liebe vielleicht? Unsicherheit? Es nicht besser wissen? Ich kann ja schlecht darüber urteilen. Sicher war ich selbst nicht nur einmal in so einer Beziehung, in der die meiste Care-Arbeit und Verantwortung bei mir lag. Diese Einsicht betrübt schon.
Die eigenen Grenzen zu erkunden, ist eine Herausforderung. Vielleicht fieberte ich deshalb besonders stark mit Anja und ihren Entscheidungen mit und muss sagen: Das Ende hat mich wirklich überrascht. Ob im Guten oder im Schlechten? Lest selbst!
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Bücher, die dir helfen dein Leben zu verändern?
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Wie schön muss ich sein?
Wenn du nicht viel Zeit hast, um den ganzen Artikel zu lesen: Es geht um dieses wunderbare Buch!
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Titel: Im Spiegelsaal
Autorin: Liv Strömquist
Verlag: Avant-Verlag
Spieglein, Spieglein, muss ich mir wirklich die Beine rasieren? Oder die Augenbrauen zupfen? Soll ich meine Fingernägel lackieren oder besser meinen Po trainieren? Wie steht es eigentlich um meine Brüste und meine Haare … oje … meine Haare!!!
Zur Zeit kann mensch in Instagram-Reels einen Trend verfolgen, bei dem bestimmte Gesichtsfilter vorgeführt und kritisiert werden: Gezeigt wird zuerst das eigene Gesicht mit einem Filter und dann wird auf den nicht unerheblichen Unterschied zur Realität verwiesen.
Dass Filter das können, finde ich gar nicht so überraschend. Aber dass wir tagtäglich in den sozialen Medien, im Fernsehen und Zeitschriften unzählige solcher stark verfälschten Bilder sehen und das nicht realisieren – was macht das mit uns?
Schön und fuckable sein
“Die Folge davon ist jedenfalls erhöhter Druck, konstant, das ganze Leben hindurch vorzüglich fuckable zu sein (…)”
Liv Strömquists neuestes Graphic Essay “Im Spiegelsaal” dreht sich um Schönheit. Warum sind wir von ihr so besessen? Wer profitiert von der gesellschaftlichen Erwartung schön zu sein? Wie hat sich das historisch aufgebaut? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien und Influencer*innen dabei heute? Auf diese Fragen bekommen wir Antworten.
Spieglein, Spieglein, wie steht es um meine Fuckability?
Ich bin eine Cis-Frau. Und Frauen – zumindest dieses Privileg haben wir laut Meike Stoverock (“Female Choice. Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation”) – kontrollieren die Ressource Sex. Alle? Vermutlich nicht alle. Ich selbst bin 35 Jahre jung, finde mich hübsch, rasiere meine Beine nicht und mache mir um meine Fuckability nur sehr eingeschränkt Sorgen. Schönheitsideale nicht an mich ranzulassen – davon bin ich jedoch weit entfernt. Wie könnte es auch anders sein?!!
Suche nach Liebe und Anerkennung
Unsere Suche nach Liebe und Anerkennung hat sich leider viel zu tief in unser Bewusstsein hineingefräst und manchmal können wir nur noch versuchen, die Auswirkungen dessen im Zaum zu halten. Ich kann beispielsweise achtsam hinterfragen, welche Rolle ich Schönheit beimessen möchte und welchen Idealen ich mich unterwerfe. Aber gänzlich frei von eitlen Unsicherheiten, Komplexen und Ängsten – das ist für mich schwer vorstellbar.
Margarete Stokowski schreibt: „Liv Strömquist entzaubert nicht nur Sexualität, sondern auch das Patriarchat. Und das tut sie auf sehr schlaue, lustige und schöne Art.“
Schönheit ist ja per se auch nichts Schlechtes. Wir streben nach dem Schönen. Schönes umschmeichelt die Seele und streichelt das Gemüt. Jedoch, was wir als schön empfinden – das haben wir stärker in der Hand als uns Social Media und Patriarchat glauben machen wollen. “Im Spiegelsaal” macht das noch einmal mehr deutlich. Viel Freude beim Lesen!